Der Konsens der Angst: Wie ein Ex-Muslim die Todesstrafe für Apostasie entlarvt und die Wurzeln des „unendlichen Hasses“ gegen den Westen freilegt

Die Talkshow-Bühne in Deutschland wird oft zur Arena für emotionale oder ideologisch verhärtete Debatten. Doch selten zuvor wurde der Kern der Islam-Kritik derart fundamental und schonungslos freigelegt, wie in der Konfrontation, in der ein ehemaliger, in Deutschland geborener Muslim namens Basum und die Feministin und scharfe Islamkritikerin Alice Schwarzer eine mutige Klarheit in die Diskussion brachten. Sie stellten sich der oft verharmlosenden Darstellung einer muslimischen Vertreterin entgegen und benannten die strukturelle Gefahr der Gewaltlegitimation innerhalb religiöser Rechtslehren.
Die Debatte, ausgelöst durch die weltweiten Ausschreitungen und Botschaftsverbrennungen nach der Veröffentlichung eines „geschmacklosen, primitiv schlecht gemachten Films“, entpuppte sich schnell als eine tiefgreifende Auseinandersetzung über die Wurzeln des Hasses, die Rolle der Gewalt im Islam und die Tyrannei der religiösen Rechtssprechung. Basums Aussagen, basierend auf seinen eigenen Erfahrungen in radikalen muslimischen Strukturen, waren ein Schlag in das Gesicht der Schönrednerei und lieferten eine Bestätigung für all jene, die vor dem politisierten Islam warnen.
Die Todesstrafe als Lehrinhalt: Die entlarvte „spirituelle Seite“
Basum, ein Wirtschaftsinformatiker und in Deutschland geborener Sohn nicht religiöser Eltern, fand in seiner Jugend über Freunde den Weg zum Islam. Er suchte zunächst Spiritualität, Beten, Fasten, die fünf Säulen. Doch die Moschee-Lehre, die er dort erhielt, enthielt eine gewaltbereite Seite, die in direktem Widerspruch zu den liberalen Werten der westlichen Welt stand.
Der Moment der größten Konfrontation in der Sendung war, als Basum ohne Umschweife die Konsequenzen seiner Abkehr vom Islam – der Apostasie – benannte: „Nach islamischen Recht stehe ich unter Todesstrafe.“
Diese Aussage ist für viele westliche Zuschauer schockierend und für liberale Muslime schwer zu ertragen, doch Basum untermauerte sie mit einem juristischen Fakt, den seine muslimische Kontrahentin nur schwer bestreiten konnte: „Wir haben z.B. gelernt, […] dass die vier Rechtsschulen des sunnitischen Islams sich darin einig sind und einen Konsens darin gebildet haben, dass derjenige, der den Propheten beleidigt, getötet werden muss.“
Dies ist der „Konsens der Angst“. Es ist ein Rechtsurteil, das von der höchsten juristischen Autorität im sunnitischen Islam abgesegnet wurde und die Gewalt als ein „legitimes Mittel zur Durchsetzung von bestimmten Zielen“ etabliert. Für Basum war die Erkenntnis erschreckend, dass der Cocktail, den er in seiner Jugend zu sich nahm, aus zwei Elementen bestand: einerseits der spirituellen Seite, andererseits der Gewaltlegitimation. Die Vermischung dieser beiden Elemente birgt ein „Riesen-Sprengstoffpotenzial“.
Basums beispielloser Mut, sich öffentlich zu seiner Abkehr zu bekennen und die damit verbundenen Konsequenzen – die Todesdrohung nach Scharia-Recht – zu nennen, beleuchtet die absolute Inkompatibilität dieser Rechtsvorstellungen mit den westlichen Werten der Meinungsfreiheit und der Religionsfreiheit. Während die muslimische Vertreterin beteuerte, Blasphemie sei eine Sache zwischen Mensch und Gott und keine Straftat (eine „weit verbreitete Auslegung“), entlarvte Basum die gefährliche Realität des etablierten juristischen Konsenses.
Der „unendliche Hass“: Der Film als Vorwand

Der zentrale analytische Beitrag zur Debatte lieferte Basum, indem er die Ursache der weltweiten Krawalle klar vom Anlass trennte. Er stimmte zu, dass der Film selbst ein „geschmackloser, primitiv platt schlecht gemachter Film“ sei, der nicht die Relevanz verdiene, die ihm leider eingeräumt werde. Doch der Film war nur der „Funke, der das ganze Pulverfass zum Explodieren gebracht hat.“
Das eigentliche Problem, so Basum, liege tiefer in der Psychologie und Ideologie der Randalierer: „In den Tiefen der Herzen dieser Menschen [steckt] ein unendlicher Hass gegenüber Amerika, gegenüber Israel [und dem Westen].“
Diese Analyse ist brisant. Sie impliziert, dass die Wut nicht aus einer spontanen Reaktion auf die Beleidigung des Propheten entsteht, sondern aus einem bereits vorhandenen ideologischen Hass auf den Westen und dessen Werte. Die Aktionen, wie das sofortige Herausziehen und Verbrennen amerikanischer oder israelischer Flaggen, noch bevor die Produzenten des Videos bekannt waren, beweisen, dass die Zielscheibe von Anfang an klar war. Der Hass brauchte nur einen Vorwand, ein Gesicht, um freie Bahn zu haben. Basum brachte es auf den Punkt: „Der Funke hat genügt.“
Alice Schwarzer: Die ersten Opfer sind die Muslime

Alice Schwarzer, die sich in die Debatte einschaltete, lieferte eine wichtige Differenzierung und gleichzeitig eine scharfe politische Analyse. Sie korrigierte, dass sie sich nicht mit dem Islam als Religion, sondern „ausschließlich mit dem politisierten Islam“ beschäftige – also mit den Islamisten, die den Glauben für ihre „politischen Machtstrategien“ missbrauchen.
Schwarzer unterstützte die muslimische Vertreterin in einem zentralen Punkt: „Die Mehrheit der Muslime [sind] die Opfer dieser Fanatiker, die ersten Opfer. Wir stehen in der zweiten Reihe.“ Diese notwendige Unterscheidung schützt die friedliche Mehrheit der Muslime vor der Gleichsetzung mit den extremistischen Elementen, während sie gleichzeitig die Aggression der Islamisten klar benennt.
Ihre politische Analyse bekräftigte Basums These vom Vorwand. Schwarzer hielt den Zeitpunkt der Ausschreitungen für „keinen Zufall“. Sie verwies auf die prekäre politische Situation in vielen Ländern, in denen der Westen geholfen habe, „sogenannte Tyrannen zu vertreiben“ – Tyrannen, die kurz zuvor noch „bei Hofe empfangen“ wurden. In diesen Ländern ergreifen nun die Islamisten die Macht, was „vorauszusehen“ und „völlig klar“ gewesen sei.
Schwarzer sah in dem Film also nicht den Auslöser, sondern ein willkommenes Werkzeug zur Machtkonsolidierung. Indem die Islamisten die Massen mit dem religiösen Vorwand der Prophetenbeleidigung mobilisieren, lenken sie von den tatsächlichen politischen und wirtschaftlichen Problemen ab und festigen ihre neue, fundamentalistische Herrschaft.
Der Cocktail aus Spiritualität und Gewalt
Die Konfrontation in der Talkshow legte somit offen, dass die Debatte um den Islam in Deutschland und Europa eine doppelte Herausforderung ist:
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Die theologische Herausforderung: Wie kann eine Religion die Toleranz predigen und gleichzeitig Rechtslehren – wie den Konsens zur Todesstrafe bei Blasphemie und Apostasie – enthalten, die in direktem Widerspruch zu den Menschenrechten stehen? Die von Basum beschriebene Vermischung von Spiritualität und Gewaltlegitimation in der Moschee-Lehre schafft einen hochgefährlichen ideologischen Cocktail.
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Die politische Herausforderung: Der Islam wird von Extremisten als Waffe zur Verfolgung „politischer Machtstrategien“ missbraucht, deren Ziel es ist, den Hass gegen den Westen zu schüren und die fundamentalistische Macht in verschiedenen Regionen zu festigen. Die Mehrheit der Muslime wird dabei zur Geisel und zum ersten Opfer dieser Fanatiker.
Basums Entscheidung, seine schmerzhafte Wahrheit über die Todesdrohung und die gewaltbereite Seite der Religion öffentlich auszusprechen, ist ein Akt der radikalen Integration. Er hat die ideologischen Karten auf den Tisch gelegt und die entscheidende Frage gestellt, die in der Mitte der Gesellschaft oft vermieden wird: Wie können wir die Freiheit und die Mehrheit der Muslime schützen, ohne die Gefahren des politisierten Islam und seiner gefährlichen Rechtslehren zu ignorieren? Die Debatte hat gezeigt, dass die Lösung nur in der schonungslosen Benennung der Fakten und der mutigen Unterscheidung zwischen dem Anlass und dem wahren Vorwand des Hasses liegen kann.