Es war die Nachricht, die Sport-Deutschland und Fans auf der ganzen Welt in eine kollektive Schockstarre versetzte. Im Juli 2025, nach neun Jahren Ehe, drei gemeinsamen Kindern und einer Bilderbuch-Romanze, die auf den größten Bühnen der Welt begann, gaben Bastian Schweinsteiger (40) und Ana Ivanović (37) ihre Trennung bekannt. Das Traumpaar, ein Symbol für Glück, Bescheidenheit und den perfekten Übergang vom Profisport ins Familienglück, war plötzlich Geschichte. Was folgte, war nicht nur Trauer, sondern auch eine Flut von Spekulationen. Doch während seriöse Medien von “unüberbrückbaren Differenzen” sprachen, begann in den dunklen Ecken des Internets eine bösartige Gerüchteküche zu brodeln, die eine völlig erfundene, giftige Erzählung spann – eine Erzählung, die überprüft und als das entlarvt werden muss, was sie ist: pure Fiktion.
Der Aufstieg und Fall des goldenen Paares
Um den Schock der Trennung zu verstehen, muss man sich die Magie ihres Anfangs in Erinnerung rufen. Sie trafen sich 2014, er der gefeierte deutsche Fußball-Weltmeister, der “Fußballgott” auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Sie die strahlende serbische Tennis-Ikone, die 2008 die French Open gewonnen hatte und als eine der glamourösesten und beliebtesten Spielerinnen der Welt galt. Ihre Wege kreuzten sich, und es war der Beginn einer Liebe, die die Öffentlichkeit faszinierte.
Die Hochzeit im Juli 2016 in Venedig war ein Traum in Weiß, eine private, aber dennoch global beachtete Zeremonie. Sie wirkten authentisch, verliebt und bodenständig. Ana beendete ihre Tenniskarriere Ende 2016, um sich, wie sie später oft betonte, einem neuen Traum zu widten: der Familie. Drei Söhne krönten ihr Glück. Auf ihren Social-Media-Kanälen zeigten sie Einblicke in ein Leben, das von kindlichem Lachen, gemeinsamen Ausflügen und einer tiefen Verbundenheit geprägt schien. Sie waren das Anti-Glamour-Paar, das sein privates Glück sorgfältig aus dem Rampenlicht heraushielt und gerade deshalb so bewundert wurde.

Doch schon im Frühjahr 2025 mehrten sich die leisen Gerüchte. Gemeinsame öffentliche Auftritte waren rar geworden. Bastian Schweinsteiger, nun als gefragter TV-Experte für die ARD im Einsatz, war viel auf Reisen. Ana Ivanović verbrachte Berichten zufolge mehr Zeit mit den Kindern in ihrer Heimat Serbien, unterstützt von ihrer Familie. Es wurde von unterschiedlichen Lebensstilen und den Herausforderungen gesprochen, die Tausende von Kilometern zwischen zwei Karrieren mit sich bringen können.
Die offizielle Trennung und das Vakuum der Stille
Im Juli 2025 kam dann die Bestätigung, die niemand wahrhaben wollte. Über die Anwälte von Ana Ivanović wurde das Ehe-Aus offiziell gemacht. Der Grund, wie er von ihrem Anwalt Christian Schertz gegenüber der Deutschen Presse-Agentur kommuniziert wurde: “unüberbrückbare Differenzen”. Ein Standardbegriff im Vokabular von Trennungen, der alles und nichts bedeutet. Das Paar bat darum, die Privatsphäre zu respektieren, insbesondere mit Blick auf ihre drei Söhne.
Es war diese Stille, dieses Fehlen von schmutziger Wäsche, das ein Vakuum erzeugte. Und wie so oft in der Welt der Prominenten, wird ein solches Vakuum schnell von denjenigen gefüllt, die mit dem Unglück anderer Geld verdienen. Die Spekulationen begannen. Doch was auf Plattformen wie YouTube in Kanälen mit reißerischen Namen wie “Showbiz Geheimnisse” geschah, sprengte den Rahmen gewöhnlicher Gerüchte. Es war eine gezielte Kampagne der Desinformation.
Die erfundene “Wahrheit”: Eine Fallstudie in Bösartigkeit
Ein besonders perfides Video, das in den Wochen nach der Trennung an Popularität gewann, präsentierte eine schockierende, aber völlig erfundene “Enthüllung”. Der Kern der Erzählung: Nicht die unterschiedlichen Lebenswege seien schuld am Scheitern der Ehe, sondern ein ungeheuerlicher Verrat von Ana Ivanović.
In dieser fiktiven Geschichte wird behauptet, Ana habe ihrem Mann ein jahrelanges Geheimnis verschwiegen. Der Höhepunkt dieser Lüge: Ana Ivanović sei schwanger, jedoch nicht von ihrem Ehemann. Als Vater des ungeborenen Kindes wird in diesem Video dreist und ohne jeden Beleg ein anderer Weltklasse-Tennisspieler genannt: Alexander Zverev. Die Erzählung geht weiter und erfindet eine neue Partnerin für den betrogenen Bastian Schweinsteiger, eine angebliche Kunsthistorikerin namens “Lina Hartmann”, um das falsche Bild komplett zu machen.
Diese Geschichte ist von vorne bis hinten erstunken und erlogen. Eine Überprüfung der Fakten zeigt: Es gibt nicht die geringste Verbindung zwischen Ana Ivanović und Alexander Zverev, die über eine kollegiale Bekanntschaft im Tenniszirkus hinausgeht. Zverevs Privatleben ist öffentlich bekannt und hat keinerlei Berührungspunkte mit Ivanović. Die Figur der “Lina Hartmann” scheint ebenso ein reines Phantasieprodukt zu sein, da sie in keinem seriösen Bericht oder auch nur einem Gerücht im Umfeld von Schweinsteiger auftaucht.
Warum wird so etwas erfunden? Die Antwort ist so banal wie zynisch: Klicks und Werbeeinnahmen. Solche YouTube-Kanäle leben von Sensationsgier. Sie konstruieren die schockierendste Geschichte, die sie sich ausdenken können, und nutzen die Namen berühmter Persönlichkeiten, um Zuschauer anzulocken. Die Wahrheit spielt dabei keine Rolle. Es ist ein schmutziges Geschäft auf dem Rücken von Menschen, die gerade eine private Krise durchleben. Die Tatsache, dass diese Erzählung die Frau als die treulose Verräterin darstellt, während der Mann das unschuldige Opfer ist, folgt einem alten, misogynen Muster von Boulevard-Klatsch.

Die Realität der Gerüchteküche
Ironischerweise, und das macht die Sache noch komplexer, sahen die Gerüchte in der seriösen Boulevardpresse ganz anders aus. Während die Fake-News-Kanäle auf YouTube eine Affäre von Ana Ivanović erfanden, berichtete die “BILD”-Zeitung (zitiert unter anderem von der “Jerusalem Post”) im Juni 2025, also vor der offiziellen Trennung, von einer ganz anderen Geschichte.
Demnach sei es Bastian Schweinsteiger gewesen, der beim Küssen einer anderen Frau gesehen wurde. Diese Frau, von der “BILD” als “Silva” berichtet wurde, soll er über die Schule der Kinder kennengelernt haben. Diese Berichte, ob sie nun wahr sind oder nicht, wurden zumindest von etablierten Medien aufgegriffen und zeigen, dass die Realität der Spekulationen weitaus komplizierter war – und in eine völlig entgegengesetzte Richtung deutete als die bösartigen Erfindungen der YouTube-Fälscher.
Es steht nicht an, über den Wahrheitsgehalt dieser Berichte zu urteilen. Was es jedoch zeigt, ist der krasse Gegensatz zwischen einer erfundenen, frauenfeindlichen Geschichte im Internet und den tatsächlichen Gerüchten, die in der Presse kursierten.
Das menschliche Drama hinter den Schlagzeilen
Am Ende bleibt eine menschliche Tragödie, die durch den Dreck gezogen wird. Ein Paar, das neun Jahre lang eine öffentliche, aber dennoch private Liebe lebte, sieht sich nun gezwungen, die Trümmer seiner Beziehung im grellen Licht einer rücksichtslosen Öffentlichkeit zu sortieren. Für Bastian Schweinsteiger und Ana Ivanović geht es nun um das Wichtigste: den Schutz ihrer drei Kinder. Sie müssen einen Weg finden, als Co-Eltern zu funktionieren, während die Welt zusieht und urteilt.
Ana Ivanović selbst gab kürzlich in einem Interview, wie die “Abendzeitung” berichtete, einen seltenen Einblick in ihre Gefühlswelt. Sie sprach über ihr Karriereende und die Entscheidung für die Familie, eine Entscheidung, die sie bis heute nicht bereue. Es ist das Bild einer reflektierten Frau, die sich auf ein neues Leben als alleinerziehende Mutter einstellt – ein Bild, das in krassem Gegensatz zu der dämonisierten Verräterin aus den Fake-News-Videos steht.
Die Trennung von Schweinsteiger und Ivanović ist mehr als nur Promi-Klatsch. Sie ist ein Lehrstück über das Ende einer modernen Liebe im Zeitalter der Desinformation. Sie zeigt, wie schnell Fakten durch Fiktion ersetzt werden können und wie verletzlich die private Wahrheit ist, wenn die öffentliche Phantasie erst einmal entfesselt wurde. Was bleibt, ist der Wunsch, dass das ehemalige Traumpaar die Würde und den Respekt bewahrt, den es in seiner gemeinsamen Erklärung eingefordert hat – nicht nur füreinander, sondern vor allem für seine Kinder, die das wahre und unschuldige Zentrum dieser Geschichte sind.
