Die Akte Lanz: Nach zwei Jahren Schweigen enthüllt Ex-Frau Angela die schreckliche Wahrheit über Verrat, Lügen und ein Doppelleben

Er ist der Mann, der die Nation vor den Bildschirmen fesselt. Markus Lanz, der scharfsinninge Fragesteller des ZDF, dessen charmanter Südtiroler Akzent über die härtesten politischen Konfrontationen hinwegtäuscht. Ein Mann, der in seiner Talkshow unnachgiebig nach Wahrheit, Moral und Authentizität bohrt. Sein öffentliches Image: makellos. Der disziplinierte Aufsteiger aus den Bergen, der intellektuelle Liebling der Nation, der verlässliche Familienvater.

Doch dieses Bild hat Risse bekommen. Tiefe, unumkehrbare Risse.

Es ist genau zwei Jahre her, im Februar 2023, dass die Trennung von seiner Frau Angela Gessmann bekannt gegeben wurde. Ein Schock für die Öffentlichkeit, die das Paar als Inbegriff solider Prominenz-Stabilität wahrgenommen hatte. Man sprach von “unterschiedlichen Lebensentwürfen”, von einer “freundschaftlichen” Trennung. Es war das übliche, sterile PR-Kommuniqué, das mehr verbarg als es offenbarte.

Jetzt, im Herbst 2025, ist die Stille vorbei. Angela Gessmann, die Frau, die 14 Jahre lang im Schatten des Moderators stand, die ihm den Rücken freihielt und die gemeinsamen Töchter großzog, bricht ihr Schweigen. In einem exklusiven, schonungslosen Gespräch enthüllt sie eine Realität, die so gar nicht zu den glänzenden Studios und den moralischen Appellen ihres Ex-Mannes passen will. Sie spricht von Verrat, von einem Muster aus Lügen und von einem Familienleben, das sich für sie in einen Albtraum verwandelt hat. Es ist eine Beichte, die das Denkmal Markus Lanz ins Wanken bringt.

Um das Drama zu verstehen, muss man den Mann verstehen, der aus den Bergen kam, um Deutschlands Fernsehlandschaft zu erobern. Geboren 1969 in Bruneck, Südtirol, wuchs Markus Lanz in bescheidenen Verhältnissen auf. Der Vater führte ein Transportunternehmen, die Mutter managte den Haushalt. Es war eine Welt der klaren Luft und der klaren Regeln. Diese Mischung aus italienischer Lebendigkeit und deutscher Präzision sollte sein Markenzeichen werden.

Sein Aufstieg war rasant. Vom kleinen Lokalsender in Südtirol wagte er 1991 den Sprung nach Deutschland, zu RTL nach Hamburg. Er lernte schnell, seinen Akzent nicht als Makel, sondern als Alleinstellungsmerkmal zu vermarkten. Er war der Authentische in einer künstlichen Welt. Nach einer achtjährigen, öffentlichkeitswirksamen Beziehung mit Moderatorin Birgit Schrowange, aus der sein Sohn Laurin (geboren 2000) stammt, folgte 2007 der entscheidende Karriereschritt: der Wechsel zum ZDF.

Seine Talkshow „Markus Lanz“ wurde zum Flaggschiff, er selbst zum Aushängeschild des Senders. Ein Mann, der mit Politikern und Philosophen gleichermaßen debattieren konnte, mit einem geschätzten Jahresgehalt im siebenstelligen Bereich. Er war auf dem Gipfel.

Privat schien er das passende Gegenstück gefunden zu haben. 2009 lernte er die Hamburger Grafikdesignerin Angela Gessmann kennen. Sie war sein Gegenpol: ruhig, bodenständig, norddeutsch-pragmatisch. Sie war die Stille, er das Tempo. 2011 heirateten sie in einer intimen Zeremonie in seiner Südtiroler Heimat. Es war der Beginn einer scheinbar perfekten Ehe.

Die Familie wuchs. 2014 und 2018 kamen die beiden gemeinsamen Töchter zur Welt. Das Haus an der Elbe in Hamburg wurde zum Familiensitz. Öffentlich präsentierte man sich als Traumpaar. Sie, die stilvolle Frau an seiner Seite, die ihm den Rücken freihielt und die Familie managte; er, der Star, der zwischen Berlin und Hamburg pendelte. „Wir ergänzen uns wie Puzzleteile“, sagte Lanz damals in einem Interview. Angela nickte zustimmend.

Doch was die Öffentlichkeit nicht sah: Der Erfolg hatte einen verheerenden Preis.

Wie Angela Gessmann jetzt enthüllt, begannen die Risse nach der Geburt der zweiten Tochter im Jahr 2018. Lanz’ Arbeitslast explodierte. Neben der täglichen Talkshow kamen Podcasts, Bücher und aufwendige Dokumentarfilme hinzu. Er war wochenlang auf Reisen, physisch und emotional abwesend. „Es fühlte sich an, als ob ich mit Geistern lebte“, gesteht Angela Gessmann in dem Gespräch, ihre Stimme ruhig, aber der Schmerz unüberhörbar.

Die Nächte wurden länger, die Gespräche kürzer. Lanz, so beschreibt sie es, wirkte distanziert, suchte Ablenkung in der Hamburger Nachtszene, der Alkoholkonsum in geselligen Runden nahm zu. Der Mann, der im Studio jede Antwort sezierte, wurde zu Hause still.

Ein erster Vorfall im Sommer 2020 markierte einen Wendepunkt. Während einer Drehpause in München lernte Lanz eine junge Produzentin kennen. Eine Begegnung, die harmlos begann, aber bald Gerüchte nährte. Angela erfuhr davon, konfrontierte ihn. „Wir haben geredet, versprochen, es besser zu machen“, erinnert sie sich. Das Paar begann eine Therapie. Nach außen hielt die Fassade.

Der wahre Verrat, die “schreckliche Wahrheit”, von der Gessmann spricht, kam schleichend und traf sie mit voller Wucht im Herbst 2021. Pikanterweise drehte Lanz zu dieser Zeit eine Dokumentation über die Komplexität moderner Beziehungen. Während er vor der Kamera über Vertrauen philosophierte, vertiefte sich hinter der Kamera die Affäre mit ebenjener Produzentin. Lange Abende im Schneideraum, intensive Diskussionen über Skripte – die berufliche Nähe wurde zur intimen Falle.

Angela Gessmann, längst misstrauisch geworden, tat, was Millionen von betrogenen Frauen tun: Sie überprüfte sein Telefon. An einem Abend, als er wieder einmal verspätet aus dem Studio kam, fand sie, was sie fürchtete – und Schlimmeres.

Die Entdeckung traf sie wie ein Schlag. Es waren Hunderte von Textnachrichten, Fotos, Pläne für heimliche Wochenenden. „Es war, als ob der Boden unter mir nachgab“, beschreibt sie den Moment. Sie las „Liebeserklärungen, die sie selbst nie gehört hatte.“

Die sofortige Konfrontation war ein Desaster. Lanz, überrascht, leugnete zunächst, um dann die Affäre als “Ausrutscher unter Stress” herunterzuspielen. Er argumentierte mit der extremen Belastung seiner Arbeit.

Doch für Angela Gessmann war dies erst der Anfang des Albtraums. Sie begann zu graben. Diskrete Anrufe bei gemeinsamen Bekannten, eine Überprüfung von Kontoauszügen. Was sie fand, war kein einzelner Fehler. Es war ein System. Ein Muster. „Es gab nicht nur diese eine Frau“, sagt Gessmann heute mit einer Mischung aus Schmerz und Zorn. Sie stieß auf flüchtige Begegnungen auf Reisen, auf Partys, auf die Namen anderer Frauen. Eine Schauspielerin aus Berlin. Eine Journalistin aus München. „Jede Entdeckung war wie ein neuer Stich.“

Die Frau, die 14 Jahre lang ihr eigenes Leben zurückgestellt hatte, um die Familie zu halten, während er die Welt eroberte, fühlte sich nicht nur betrogen. Sie fühlte sich ausgelöscht.

Die Monate danach waren ein Labyrinth aus Tränen und Verhandlungen. Lanz versprach Besserung, die Paartherapie wurde intensiviert. Man zog sogar in ein neues Haus außerhalb Hamburgs, um einen Neuanfang zu wagen. Doch das Vertrauen war fundamental zerstört.

Angela beschreibt einen Ehemann, der seinen eigenen Perfektionismus nicht ablegen konnte. Lanz, der Meister-Analytiker, habe jede Auseinandersetzung wie eine Talkshow behandelt. Er „suchte Logik, wo Emotion herrschte“. Er weinte nicht, er analysierte die Dysfunktion.

Der absolute Tiefpunkt, der das Fass zum Überlaufen brachte, war eine weitere Entdeckung. Angela stieß auf E-Mails aus dem Jahr 2020. Sie deuteten darauf hin, dass die Affäre mit der Produzentin viel früher begonnen hatte. Zu einer Zeit, als sie mit ihrem zweiten Kind schwanger war. „Das war der Tiefpunkt“, flüstert sie im Interview.

Von da an gab es kein Zurück mehr. Der Kampf um die Ehe wurde zum Kampf um die Trümmer. Im Winter 2021 trennten sie sich räumlich. Der Sommer 2022 brachte den finalen Bruch: Angela entdeckte eine weitere E-Mail, diesmal an eine “alte Flamme”. Es war der Beweis, dass das Muster ungebrochen war. Sie packte die Koffer und zog mit den Töchtern aus. Im Februar 2023 folgte die knappe, öffentliche Erklärung der Anwälte.

Zwei Jahre lang hat Angela Gessmann geschwiegen. Sie hat sich in Stille geheilt, ihre eigene Karriere als Designerin und Rednerin wiederbelebt. Sie reiste in Lanz’ Heimat Südtirol, um paradoxerweise dort, in den Bergen, Trost zu finden.

Ihr spätes Geständnis ist kein Rachefeldzug. Es ist eine Befreiung. Es ist der Versuch einer Frau, die Deutungshoheit über ihr eigenes Leben zurückzugewinnen, nachdem sie jahrelang als stilles Accessoire eines berühmten Mannes definiert wurde. „Der Schmerz hat mich befreit“, sagt sie fast lächelnd.

Markus Lanz selbst, der Mann, der in seiner Sendung so brillant die Widersprüche anderer aufdeckt, muss nun mit seinen eigenen leben. Der Ironie, einen Podcast über Vaterschaft und ein Buch über Authentizität veröffentlicht zu haben, während sein privates Fundament auf Lügen gebaut war, kann er sich nicht entziehen.

Angela Gessmann fasst ihre Reise mit einem Satz zusammen, der die ganze Tragödie und die ganze Stärke dieser Frau bündelt: „Vergebung ist möglich. Vergessen nicht.“ Sie hat ihn geliebt, aber die Lügen, so sagt sie, „haben alles zerstört.“ Die Maske des perfekten Moderators ist gefallen.

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