Er ist eine lebende Legende, ein Held unserer Kindheit. Mit seinen strahlend blauen Augen, dem verschmitzten Grinsen und den fliegenden Fäusten spielte sich Terence Hill in die Herzen von Millionen. An der Seite von Bud Spencer wurde er unsterblich. Doch heute, im Alter von 85 Jahren, muss der Mann, der auf der Leinwand jeden Bösewicht besiegte, erkennen, dass es Gegner gibt, gegen die kein Kinnhaken hilft. Mario Girotti, wie der Weltstar bürgerlich heißt, durchlebt derzeit die wohl dunkelsten Stunden seines Lebens. Es ist ein stilles Drama, das sich abseits der Kameras abspielt, und es trifft das Wichtigste in seinem Leben: seine geliebte Ehefrau Lori.
Ein Leben voller Liebe und nun der Schock
Seit über einem halben Jahrhundert sind Terence und Lori Hill ein unzertrennliches Team. In einer Branche, die für ihre kurzlebigen Romanzen bekannt ist, galt ihre Ehe als Fels in der Brandung. Lori war nicht nur die Frau an seiner Seite, sie war seine Vertraute, seine Beraterin, sein „Mädchen für alles“ in den Höhen und Tiefen einer turbulenten Weltkarriere. Doch das Alter macht auch vor Ikonen nicht halt. Während Terence selbst mit den Zipperlein des Alters wie Arthritis und Bluthochdruck kämpft, ist es die Diagnose seiner Frau, die ihm den Boden unter den Füßen wegzieht.
Wie aus dem engsten Umfeld bekannt wurde, leidet Lori Hill an Alzheimer. Eine Krankheit, die gnadenlos ist, die nicht heilbar ist und die langsam, aber sicher das Wesen eines Menschen auslöscht. Für Terence Hill, den Mann, der es gewohnt war, Probleme mit Tatkraft zu lösen, ist diese Ohnmacht kaum zu ertragen. Er muss zusehen, wie die Frau, die jeden Schritt seines Weges mit ihm gegangen ist, sich langsam im Nebel des Vergessens verliert.

Der Kampf gegen das Vergessen
Die Symptome begannen schleichend. Erst waren es nur Namen, dann der Weg nach Hause. Doch mittlerweile, so berichten Quellen, verblassen auch die wertvollsten gemeinsamen Erinnerungen. Lori vergisst die liebevollen Worte von einst, die großen Reisen, die gemeinsamen Erfolge. Für Terence bricht bei jedem dieser Momente eine Welt zusammen. „Terence hat nicht nur Angst davor, seine geliebte Frau zu verlieren, sondern auch Angst davor, einen Teil von sich selbst zu verlieren“, heißt es. Ihre Verbindung ist so tief, dass ihr Schmerz auch der seine ist.
Doch Terence Hill wäre nicht der Kämpfer, den wir kennen, wenn er aufgeben würde. Er hat den Kampf gegen die Krankheit angenommen – nicht mit Medizin, denn die stößt an ihre Grenzen, sondern mit der stärksten Waffe, die er besitzt: seiner Liebe. Er hat seinen Alltag komplett umgestellt, um für Lori da zu sein. Er liest Bücher über Alzheimer, lernt, wie man kommuniziert, wenn die Worte fehlen, und sucht nach Wegen, ihr Gedächtnis zu stimulieren.
Rührende Gesten der Zuneigung
Es sind die kleinen Dinge, die jetzt zählen. Terence erstellt Fotoalben, vollgepackt mit Bildern aus über 50 Jahren Ehe. Er setzt sich zu ihr, blättert Seite für Seite um und erzählt die Geschichten hinter den Bildern. Er versucht, die Flamme der Erinnerung am Leben zu halten, Funken der Wiedererkennung in ihren Augen zu entzünden. Er geht mit ihr an Orte, die ihnen heilig waren – alte Lieblingsrestaurants, Parks, Strände, an denen sie einst den Sonnenuntergang beobachteten. Er hofft, dass die Gefühle, die an diesen Orten hängen, stärker sind als die Krankheit.
Er hält ihre Hand, fest und beschützend, genau wie er es vor Jahrzehnten getan hat. „Egal wie schwierig und traurig es auch war, er wusste, dass er immer an Loris Seite sein würde, um die Liebe zurückzuzahlen, die sie ihm mehr als ein halbes Jahrhundert lang geschenkt hatte“, so der Tenor aus seinem Umfeld. Es ist ein Abschied auf Raten, aber einer, der von tiefer Dankbarkeit geprägt ist.

Die Familie als Stütze
In dieser schweren Zeit steht Terence nicht allein. Seine Söhne Jess und Ross sind an der Seite ihrer Eltern. Jess, der als Regisseur in die Fußstapfen des Vaters trat, unterstützt, wo er kann. Auch Freunde besuchen das Paar, bringen Lachen und Trost in ein Haus, über dem ein Schatten liegt. Diese Momente der Normalität sind Gold wert. Sie zeigen Terence, dass er nicht einsam ist in seinem Schmerz.
Doch am Ende des Tages ist es Terence, der an ihrem Bett sitzt. Der Mann, der einst Cowboys und Ganoven das Fürchten lehrte, ist heute ein pflegender Ehemann, der seine eigene Gesundheit hintenanstellt. Er hat professionelle Hilfe engagiert, aber die liebevolle Zuwendung, das Streicheln, das Erzählen – das lässt er sich nicht nehmen.
Ein Vorbild für wahre Liebe
Die Geschichte von Terence und Lori Hill ist tragisch, ja. Sie rührt zu Tränen und macht betroffen. Aber sie ist auch wunderschön. Sie zeigt uns, was das Eheversprechen „in guten wie in schlechten Tagen“ wirklich bedeutet. Terence Hills Hingabe ist sein vielleicht größtes Lebenswerk, bedeutender als jeder Filmpreis. Er beweist, dass wahre Helden keine Umhänge oder Colts brauchen. Wahre Helden sind die, die bleiben, wenn das Licht langsam ausgeht.
Wir wünschen Terence Hill viel Kraft für diesen Weg. Seine Fans auf der ganzen Welt sind in Gedanken bei ihm und seiner Lori. Mögen ihnen noch viele lichte Momente geschenkt sein, in denen die Liebe stärker ist als das Vergessen. Denn eines ist sicher: Auch wenn Lori vergessen mag, wer Terence ist – Terence wird niemals vergessen, wer sie für ihn war und immer sein wird: die Liebe seines Lebens.
