Vor den Augen hunderter Zuschauer wurde ein alter Mann am A-10-Display zunächst kalt abgewiesen, doch Sekunden später geschah etwas, das das gesamte Flugfeld verstummen ließ: Der Wing Commander selbst trat vor, salutierte unerwartet vor ihm und löste damit eine Kettenreaktion aus Emotionen, Fragen und bislang geheim gehaltenen Enthüllungen über seine Vergangenheit, die sogar erfahrene Piloten fassungslos machte – klickt auf den Link, um die ganze Wahrheit zu sehen!
Na los, alter Knacker. Starte sie. Captain Davis’ Stimme triefte vor Spott, als er auf die A-10 Thunderbolt 2 deutete, die wie ein grauer Raubtier auf dem Rollfeld hockte. Die gewaltige GA-8 Avenger-Kanone ragte aus dem Bug des Flugzeugs – ein siebenläufiges Verheißungswerk der Zerstörung, das ihm den Spitznamen Warzenschwein eingebracht hatte.
Roger Bentley, 82 Jahre alt, stand neben dem Fahrwerk. Seine Hand ruhte auf dem sonnenwarmen Metall. Trotz der brütenden Hitze trug er eine verblichene Lederjacke, auf deren Schulter ein Skorpionaufnäher kaum zu erkennen war. Er sagte nichts. Die Gruppe junger Flieger rutschte unruhig hin und her. Sie hatten den alten Mann nach seiner Jacke gefragt, als der Captain eintraf. Sein Ego sträubte sich gegen seine Untergebenen, die einem Zivilisten Aufmerksamkeit schenkten. „Was ist los?“, grinste Davis.
„Ich habe vergessen, wie man den Schlüssel umdreht.“ Rogers wettergegerbter Blick ruhte auf dem Flugzeug, nicht auf dem Cockpit, sondern auf der Nase, der Kanone, der Waffe, die er besser kannte als seinen eigenen Herzschlag. Doch was nun enthüllt werden sollte, würde alles verändern. Die Sonne brannte mit der brutalen Intensität eines texanischen Sommers auf die Start- und Landebahn der Randolph Air Force Base herab. Hitzewellen flimmerten vom Beton und ließen die entfernten Hangars wie Fata Morganen tanzen. Es war Familientag, eine jährliche Veranstaltung, bei der die Basis ihre Tore öffnete, um der Öffentlichkeit zu zeigen, was Milliarden von Steuergeldern angeschafft hatten. Statische Flugzeugausstellungen säumten das Rollfeld: eine glänzende F-16, eine gewaltige C-130 und ganz am anderen Ende eine A-10 Thunderbolt 2.
Die Warthog war das hässliche Entlein der Militärluftfahrt. Sie war um ihre Kanone herum konstruiert, nicht umgekehrt, und daher langsam, ungelenk und absolut tödlich. Für das ungeübte Auge wirkte sie veraltet. Für Kenner war sie eine fliegende Legende. Roger Bentley war wie im Traum zur A10 gewandert, getrieben von etwas Tieferem als Erinnerungen.
Seine Füße trugen ihn über den heißen Asphalt, während seine Gedanken durch Jahrzehnte schweiften. Er näherte sich Heck 78618 wie ein Mann, der das Grab eines alten Freundes besucht. Respektvoll, ehrfürchtig, nachdenklich. Seine Hand hatte gerade den massiven Vorderreifen berührt, als der erste Soldat auftauchte. „Sir, Sie haben gedient.“ Der junge Mann, kaum 22, hatte die Lederjacke bemerkt.
Bei dieser Hitze würde nur jemand mit einer Geschichte so etwas tragen. „Vor langer Zeit“, antwortete Roger mit rauer Stimme. Zwei weitere Soldaten kamen herüber, die Neugier hatte seine übliche Scheu vor Zivilisten überwunden. Einer von ihnen, Flieger Garcia, zeigte auf das Scorpion-Abzeichen. „Welche Einheit ist das?“ Rogers Finger fuhr über die verblasste Stickerei. „Drittes Ranger-Bataillon. Sie gaben es mir nach …“ „Nach was?“, fragte Roger. Da kam Captain Marcus Davis. Er hatte sich gerade in der Nähe der F-16 unterhalten und Familien mit Geschichten über die moderne Luftüberlegenheit unterhalten, als er bemerkte, dass seine Soldaten sich um die A-10 versammelt hatten, genauer gesagt um einen alten Mann, der ganz offensichtlich nicht auf ein aktives Flugfeld gehörte. „Meine Herren“, sagte Davis mit peitschenartiger Stimme. Der Soldat fuhr stramm. „Haben Sie denn keine Pflichten, Sir? Wir waren gerade …“ – „Ich kann mich nicht erinnern, nach Entschuldigungen gefragt zu haben, Soldat.“ Davis wandte sich Roger zu, sein Blick wanderte von den abgetragenen Stiefeln zur verwitterten Jacke, seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Sir, dies ist ein Sperrbereich. Ich muss Ihren Besucherausweis sehen.“ Roger griff langsam in seine Jacke. Seine Bewegungen waren bedächtig, gemächlich, doch anstatt ein Abzeichen herauszuziehen, ließ er seine Hand einfach auf der Innentasche ruhen. „Ich wurde von Colonel Matthews eingeladen“, sagte Roger leise.
„Colonel Matthews?“, Davis’ Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass er ihm kein Wort glaubte. „Der Geschwaderkommandeur hat Sie persönlich eingeladen. Wir sind zusammen in Vietnam geflogen.“ Das Grinsen des Captains wurde breiter. Er kannte das schon. Alte Männer, die an glorreichen Zeiten festhielten, ihre Dienstakten aufpolierten, verzweifelt nach Anerkennung suchten. Er musterte Rogers Brust. Keine Medaillen, keine Orden, kein Beweis. Genau. Vietnam.

Davis verschränkte die Arme. „Weißt du was, alter Hase? Da du dich so gut mit der Warthog auskennst, zeig den Jungs doch mal, wie sie funktioniert. Nur zu, starte sie.“ Die Flieger wechselten unbehagliche Blicke. Das ging zu weit. Garcia öffnete den Mund, um zu protestieren, doch Davis brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen. Rogers Hand glitt von seiner Jacke.
Lange starrte er einfach auf das Flugzeug. Als er sprach, war seine Stimme leise, aber sie hatte eine Bedeutung, die alle aufhorchen ließ. „Die Hilfsenergieanlage muss vor dem Zündvorgang am Boden überprüft werden. Der Hydraulikdruck muss stabil bei 3.000 psi liegen. Man kann nicht einfach einen Schlüssel umdrehen.“ Die technische Genauigkeit irritierte Davis für einen kurzen Moment. Er fing sich schnell wieder. „Oh, wir haben hier einen echten Experten.“ Er wandte sich der versammelten Menge zu und spielte auf sein Publikum an. „Hören Sie, Opa, ich schätze Ihre Begeisterung für unser Flugzeug, aber es handelt sich um ein sehr teures und sehr gefährliches Gerät. Wir können es nicht zulassen, dass Zivilisten darauf herumklettern.“
„Also, bitte gehen Sie vom Flugzeug weg und begeben Sie sich zurück in den Zuschauerbereich.“ Die Abfuhr war unmissverständlich, die Beleidigung glasklar. Roger rührte sich nicht. Sein Blick wanderte vom Flugzeug zu den polierten Augen des Kapitäns.
