Akte Jack White (†85) geschlossen: Selbstmord nach Ehe-Aus – Der Hit-Gigant hinterlässt zwei Kleinkinder

Es ist die traurige, endgültige Bestätigung in einem Fall, der die deutsche Musiklandschaft erschüttert hat. Knapp zwei Wochen nach dem schockierenden Fund in einer Villa in Berlin-Grunewald herrscht nun Gewissheit. Jack White, der Mann, der Deutschland die größten Schlagerhits und der Welt unsterbliche Pophymnen schenkte, ist tot. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat die Akte geschlossen. Die Todesursache: Selbsttötung.

Diese Nachricht, übermittelt durch seinen langjährigen Rechtsanwalt Sebastian Löwe, verwandelt das Rauschen der Spekulationen in eine ohrenbetäubende Stille. Jack White, geboren als Horst Nussbaum, der mit 85 Jahren noch einmal Vater wurde, der Mann der Superlative und der turbulenten Ehen, hat selbst entschieden, dass sein Leben endet.

Der Glanz der goldenen Schallplatten, das Echo von Welthits wie “Gloria” oder “Self Control” und die fröhlichen Klänge von “Schöne Maid” wirken plötzlich gedämpft, fast schon gespenstisch angesichts der Tragödie, die sich hinter den verschlossenen Türen seines Heims abgespielt haben muss. Was bleibt, ist das Bild eines Mannes, der öffentlich für den Erfolg stand, privat aber offenbar einen Kampf focht, den er nicht gewinnen konnte oder wollte.

Um das ganze Ausmaß dieses Dramas zu verstehen, muss man die letzten Kapitel im Leben des Jack White betrachten, die so gar nicht zu dem Bild des vor Energie strotzenden Selfmade-Mannes passen wollten. Es ist ein Narrativ von spätem Glück und tiefem Fall.

Da war die öffentliche Wahrnehmung: Jack White, der ewig junge Macher. Noch mit 83 Jahren wurde er Vater seiner jüngsten Tochter, die just an dem Tag nach der Todesbestätigung ihren zweiten Geburtstag feiert. Ein sechsjähriger Sohn macht das späte Familienglück mit seiner vierten, 44 Jahre jüngeren Ehefrau Rafaela scheinbar perfekt. Es waren Bilder, die für Aufsehen sorgten – der alterslose Produzent, der im hohen Alter noch einmal Windeln wechselte und sein Leben neu ausrichtete. Er schien unbesiegbar, ein Phänomen.

Doch kurz vor seinem Tod, so berichten es Medien übereinstimmend, gab es den großen Knall. Die Meldung, seine Frau Rafaela habe ihn verlassen, machte die Runde. Ein Detail, das durch die offizielle Bestätigung seines Suizids nun in einem tragischen Licht erscheint. Die Ermittler haben ihre Arbeit beendet, die Leiche ist freigegeben. Für die Justiz ist der Fall abgeschlossen. Für die Menschen, die ihn kannten und liebten, beginnt die schmerzhafte Suche nach dem “Warum” erst jetzt.

Jack White war ein Mann der Extreme, ein Leben auf der Überholspur, das in den Niederlanden als Fußballprofi begann und in den Musikstudios der Welt explodierte. Als Horst Nussbaum gestartet, erfand er sich als “Jack White” neu und wurde zum Garanten für Hits. In Deutschland prägte er den Sound der 70er Jahre. Er gab Jürgen Marcus “Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben” und Tony Marshall die “Schöne Maid”. Er war der König des Schlagers, ein Mann mit dem untrüglichen Gespür für die Sehnsüchte des Publikums.

Doch White war zu groß für Deutschland allein. In den 1980er Jahren gelang ihm der Sprung, von dem die meisten nur träumen: Hollywood. Er nahm die US-Sängerin Laura Branigan unter Vertrag und produzierte zwei Songs, die zu Ikonen einer Ära wurden: “Gloria” und “Self Control”. Beide stürmten die Top Ten der US-Charts. Jack White war im Pop-Olymp angekommen. Er hatte das geschafft, was er immer wollte: Er war ein internationaler Player, ein Beweis dafür, dass Talent und Wille jede Grenze sprengen können.

Sein Leben war ein Rausch aus Kreativität, Erfolg und, wie er selbst zugab, auch aus Frauen. “Turbulent” ist das Wort, das sein Privatleben am besten beschreibt. Vier Ehen, sieben Kinder. Er lebte schnell, laut und intensiv. Er nahm sich, was er wollte, und schien doch immer auf der Suche zu sein. Eine Suche, die ihn bis ins hohe Alter nicht zur Ruhe kommen ließ.

Diese späte Vaterschaft war vielleicht sein letzter großer Versuch, das Leben festzuhalten, es noch einmal von vorne zu beginnen. Er, der 83-Jährige, und seine junge Tochter. Es ist ein Bild voller Zärtlichkeit und gleichzeitig voller ungestellter Fragen über die Zukunft. Eine Zukunft, die er nun selbst radikal abgeschnitten hat.

Die Tragödie wird vollends greifbar, wenn man an diese beiden Kinder denkt. Ein sechsjähriger Junge und ein zweijähriges Mädchen, die nun ohne ihren Vater aufwachsen müssen. Sie sind die unschuldigsten Opfer eines Lebens, das am Ende aus dem Gleichgewicht geriet. Der Schmerz und die Verzweiflung, die Jack White in seinen letzten Stunden gefühlt haben muss, müssen unermesslich gewesen sein. Der Mann, der so vielen Millionen Menschen Freude und unbeschwerte Stunden geschenkt hat, fand für sich selbst keinen Ausweg mehr.

Die letzten Meldungen über die Trennung von seiner Frau Rafaela fügen dem Puzzle ein schmerzhaftes Teil hinzu. War es der Verlust dieser jungen Familie, der ihm den Boden unter den Füßen wegzog? War es die Angst vor dem Alleinsein im Alter, nachdem er doch gerade erst ein neues Kapitel aufgeschlagen hatte? War es die Erkenntnis, dass selbst Welterfolge und ein prall gefülltes Bankkonto die tiefsten menschlichen Krisen nicht abfedern können?

Die Akte mag geschlossen sein, doch die Fragen hallen nach.

Jetzt steht der letzte Akt bevor. Jack White wird nicht in Berlin bleiben, der Stadt seines letzten Wohnsitzes, der Stadt seiner Tragödie. Sein Leichnam, so wird berichtet, soll eingeäschert werden. Die Urne wird dann nach Köln gebracht, seine Geburtsstadt, der Ort, an dem alles begann.

Dort, auf einem Friedhof in der Domstadt, wird er seine letzte Ruhe finden. Ein Urnengrab, ein Familiengrab. Es ist ein Ort der Verbindung. Dort liegt bereits seine 2012 verstorbene Schwester. Und auch die Urne seiner Mutter, Ketenbaum, die der Produzent zeitlebens wie einen Schatz in seinem Berliner Büro aufbewahrt haben soll, wird nun dorthin überführt. Es ist eine symbolische Heimkehr, ein Zusammenführen der Familie im Tode, nach einem Leben voller Turbulenzen und getrennter Wege.

Was also bleibt von Jack White, dem Horst Nussbaum aus Köln? Es bleiben die Lieder. “Looking for Freedom”, einer seiner Hits, klingt heute wie eine bittere Ironie. Er hat den Frieden gesucht und ihn auf die dunkelste aller Arten gefunden. Es bleiben die Erinnerungen an einen Mann, der die Bühne des Lebens liebte, aber leise und allein von ihr abtrat.

Und es bleibt die Tragödie zweier kleiner Kinder, die eines Tages die Welthits ihres Vaters im Radio hören werden und versuchen müssen zu verstehen, warum der Mann, der die ganze Welt zum Singen bringen konnte, selbst so verstummt ist. Die Musikwelt trauert um einen Giganten, doch die private Tragödie dahinter ist es, die einen fassungslos zurücklässt.

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