Die Schlager-Ikone Lena Valaitis, die mit „Johnny Blue“ Generationen berührte, überrascht die Öffentlichkeit im hohen Alter von 82 Jahren mit einem Geständnis, das Mut macht. Nach Jahren der tiefen, lähmenden Trauer um ihren geliebten Ehemann Horst Jüssen offenbart die Sängerin eine unerwartete zweite Chance auf die Liebe. Es ist die Geschichte einer Frau, die Schmerz in Stärke verwandelte und beweist, dass das Herz keine Altersgrenze kennt.
Der Name Lena Valaitis ist untrennbar verbunden mit einer Stimme, die Klarheit, Wärme und eine unverwechselbare Melancholie in sich trägt. Sie ist die Frau, die beim Eurovision Song Contest mit der Ballade „Johnny Blue“ zwar “nur” den zweiten Platz belegte, in den Herzen der Deutschen jedoch einen unumstößlichen Sieg feierte. Das Lied über einen blinden Jungen, der seine Träume nicht aufgibt, wurde zu einer Hymne der Hoffnung – eine Botschaft, die das bewegte Leben der Sängerin selbst immer wieder spiegeln sollte.
Doch hinter dem Glanz des Showgeschäfts verbirgt sich eine Geschichte von Verlust, Flucht und einem unerschütterlichen Glauben an die Kraft der Musik. Geboren in Memel (heute Kleipeda), erblickte Anele Luise Valaitis in den Wirren des Zweiten Weltkriegs das Licht der Welt. Ihr Vater, ein Soldat, kehrte aus dem Krieg nicht zurück, und die kleine Lena begann ihr Leben mit einem Abschied, dessen Schwere sie erst später begreifen sollte. Mit ihrer Mutter und ihrem Bruder floh sie in den Westen, fand schließlich in Memmingen Halt und versuchte sich dort ein neues, wenn auch einfaches Leben aufzubauen.
Die Sehnsucht nach einem eigenen Weg war es, die sie dazu trieb, die Schule vorzeitig zu verlassen und zunächst eine pragmatische Ausbildung bei der Deutschen Bundespost in Frankfurt am Main zu beginnen. Doch ihre wahre Bestimmung – die Musik – ließ sich nicht unterdrücken. Privat nahm sie Gesangsunterricht, feilte an ihrem Talent und legte mit ihrem ersten Plattenvertrag und der Debütsingle „Halt das Glück für uns fest“ den Grundstein für eine Karriere, in der sie das Glück immer wieder neu verteidigen musste. Mit dem Durchbruch und „Ob es so oder so oder anders kommt“ sang sie sich endgültig in die Herzen des Publikums und erlangte den Ruf einer der sympathischsten Stimmen Deutschlands.

Das stille Bündnis zweier Seelen: Familie als Zufluchtsort
Trotz des Rampenlichts war Lena Valaitis stets eine Künstlerin, die Familie und Privatsphäre über alles stellte. Ihre erste Ehe mit dem Stuttgarter Industriellen Robert Wiedmann brachte ihr ihren ersten Sohn, Marco. Doch die unterschiedlichen Welten – die Pflichten des gesellschaftlichen Ansehens versus die Emotionen der Musik – führten zur Trennung.
Ihren wahren Ruhepol fand sie in der Begegnung mit dem Schauspieler Horst Jüssen. Sie heirateten und begründeten eine Partnerschaft, die über drei Jahrzehnte hinweg Bestand hatte. Sie waren kein Glamourpaar, sondern ein stilles Bündnis zweier Seelen, die in der Liebe einen Zufluchtsort vor der lauten Öffentlichkeit suchten. Die Geburt des gemeinsamen Sohnes Don komplettierte ihr Familienglück. Lena, die ihre Söhne konsequent vor neugierigen Blicken schützte, war stolz darauf, trotz des Tourneelebens für ihre Kinder da zu sein. „Ich wollte nie, dass meine Kinder das Gefühl haben, ich sei nur auf der Bühne zu Hause“, sagte sie später. Diese Bescheidenheit und Bodenständigkeit, die sie trotz ihres Ruhmes zur „Frau von nebenan“ machten, festigte ihre Beliebtheit in Deutschland.
Der Abschied: „Ich wollte einfach nicht mehr aufwachen“
Doch das Leben der Lena Valaitis sollte erneut von einem tiefgreifenden Abschied geprägt werden. Sie verlor ihren Ehemann Horst Jüssen nach einem langen, zermürbenden Kampf gegen den Krebs. Vier Jahrzehnte lang waren sie Seite an Seite gestanden, verstanden einander ohne Worte, doch am Ende blieb nur das unausweichliche Schweigen. Die bittere Ursache: Lungenkrebs, die Konsequenz von 45 Jahren des Rauchens.
In dieser schweren Zeit wich Lena nicht von seiner Seite, wurde zur Pflegerin, Freundin und Ehefrau in einem. Die letzten Wochen verbrachte das Paar völlig zurückgezogen in ihrem Haus in München-Grünwald. Horst Jüssen verabschiedete sich mit einem schlichten, tief berührenden Satz, den er kurz vor seinem Tod niederschrieb: „Ich habe geliebt und ich bin geliebt worden“.
Nach seinem Tod fiel Lena in eine lähmende Stille. Die Frau, die ihr Leben lang Trost durch ihre Stimme gespendet hatte, verlor selbst die Worte. Sie mied Musik, verließ wochenlang kaum das Haus. In einem späteren Interview legte sie eine schonungslose Ehrlichkeit an den Tag, die viele Fans erschütterte: „Es gab Momente, da wollte ich einfach nicht mehr aufwachen“. Doch gerade in dieser Offenheit zeigte sich ihre unbestechliche Authentizität.
Ihre Söhne, Marco und Don, wurden in dieser Zeit zu ihrem stärksten Anker. Langsam, sehr langsam fand sie dank ihrer Unterstützung wieder ins Leben zurück, getragen auch von Tausenden Briefen ihrer Fans, die ihr mit ihren eigenen Geschichten Trost spendeten. Jahre später konnte sie über den Verlust sprechen, ohne zu zerbrechen. „Ich habe gelernt, dass Liebe nicht endet, wenn ein Mensch geht“, sagte sie. „Sie verändert nur ihre Form.“ Dieser Satz wurde für viele zum schönsten Zeugnis einer großen, über den Tod hinaus wirkenden Liebe.

Das unerwartete Comeback der Gefühle
Nach all den Jahren der Stille, der Trauer und der festen Überzeugung, dass es nur diesen einen Menschen für sie gegeben habe, überrascht Lena Valaitis die Öffentlichkeit nun mit einer Nachricht, die kaum jemand erwartet hätte: Im hohen Alter von 82 Jahren hat sie eine neue Liebe gefunden.
In einem exklusiven Interview erscheint die Sängerin strahlend, elegant, und sagt den einfachen, doch bedeutungsvollen Satz: „Ja, ich habe wieder jemanden kennengelernt“.
Ihr neuer Partner ist kein Prominenter, kein Musiker, kein Mann aus der schillernden Welt des Showgeschäfts. Er heißt Thomas, ein pensionierter Tischlermeister, der in der Nähe des Tegernsees lebt, wo auch Lena seit einigen Jahren ein kleines Haus besitzt. Die Begegnung selbst war denkbar unspektakulär: Sie trafen sich bei einer Nachbarschaftsveranstaltung, einem musikalischen Abend in einem örtlichen Kulturzentrum. Lena sang eher spontan zwei ihrer alten Klassiker. Thomas, der gerade am Bühnenaufbau beteiligt war, sprach sie danach an, um sich für die Musik zu bedanken.
„Er hat nicht erkannt, wer ich war“, erzählt sie mit einem Lächeln. „Er fand einfach, dass die Frau mit der Gitarre schön gesungen hat.“
Aus einem kurzen Gespräch wurde ein gemeinsamer Kaffee, dann ein Spaziergang und schließlich, ganz ohne Plan oder Absicht, eine neue Liebe. Für Lena war es ein sanfter Neubeginn. Thomas, so beschreibt sie ihn, sei ein ruhiger, aufmerksamer Mann, einer, der ihr zuhört, ohne sie nach ihrer Vergangenheit zu fragen oder wann sie wieder singen wird. Er fragt, ob sie genug geschlafen hat.

Liebe hat kein Verfallsdatum
Sie lachen viel, kochen gemeinsam und unternehmen kleine Ausflüge am See. „Wir brauchen kein großes Leben mehr“, sagt sie. „Nur Zeit füreinander.“ Das Geheimnis ihrer Beziehung liegt in diesem Raum, den sie sich lassen, in der kleinen Normalität, die sie teilen.
Die Geschichte von Lena und Thomas ist weniger ein Skandal, als vielmehr ein zutiefst menschliches Zeugnis dafür, dass Zuneigung keine Altersgrenze kennt. Thomas überraschte sie einmal, indem er eine alte Schallplatte von „Johnny Blue“ auflegte. Er sagte ihr, er verstehe nun das Lied, das für all das stehe, was sie erlebt hat: Hoffnung, Schmerz, Neubeginn.
Für Lena Valaitis ist diese späte Liebe kein Ersatz, sondern eine geschenkte zweite Chance, das Leben mit anderen Augen zu sehen. „Ich habe lange gedacht, mein Herz sei zu alt, um sich noch einmal zu öffnen“, gesteht sie. Aber ihre Geschichte, geprägt von Krieg, Verlust und Trauer, lehrt uns das Gegenteil: Weder Zeit noch Schmerz können die Fähigkeit zu lieben auslöschen.
Heute, im hohen Alter, strahlt Lena jenen Frieden aus, den nur Menschen kennen, die alles gegeben und doch nie aufgehört haben, an das Gute zu glauben. Die Zeile aus ihrem berühmtesten Lied, „Don’t give up Johnny Blue“, ist längst mehr als ein Refrain – sie ist ihr Lebensmotto geworden. Es ist ein Aufruf, niemals aufzugeben, selbst wenn alles verloren scheint.
Das ist der wahre Zauber ihrer Geschichte: Sie erinnert uns daran, dass Glück kein Zufall, sondern eine Entscheidung ist – eine Entscheidung, die man jeden Tag treffen kann, ganz gleich, ob man 20 oder 82 ist. Lena Valaitis beweist, dass das Herz nicht älter wird, wenn es liebt.