Ina Müller: Schock-Beichte über Alkohol-Einfluss bei der Albumproduktion – „Mehr als mir lieb gewesen wäre“

Ina Müller packt aus: Das kreative Chaos und der Preis der Authentizität bei „6.0“

Ina Müller, die norddeutsche Institution für raue Ehrlichkeit und entwaffnenden Charme, hat einmal mehr bewiesen, dass sie vor der Enthüllung persönlicher Wahrheiten nicht zurückschreckt. Mit ihrer neuesten Beichte über die Entstehung ihres neunten Studioalbums, 6.0, liefert die Sängerin und Moderatorin (60) einen tiefen Einblick in den oft mythisch verklärten kreativen Prozess, der in ihrem Fall überraschend feuchtfröhlich war. Die schonungslose Offenheit, mit der sie den Alkoholkonsum während der dreiwöchigen Schreibphase auf Mallorca thematisiert, ist typisch Müller und sorgt für Gesprächsstoff. Sie gestand, das Album sei „unter leichtem Alkoholeinfluss geschrieben“ worden – und zwar „mehr als mir lieb gewesen wäre.“

Die 60-Jährige, die mit ihrer Talkshow Inas Nacht und ihrer Musik seit Jahren zu den beliebtesten Unterhaltungskünstlerinnen Deutschlands zählt, hat mit dieser Aussage eine Debatte darüber angestoßen, inwiefern berauschende Substanzen als Katalysator für künstlerisches Schaffen dienen. Doch während andere Künstler solche Phasen eher romantisieren, liefert Müller die ungeschminkte Kehrseite: die Notwendigkeit, nach der intensiven Arbeit sofort auf Entzug zu gehen und zu entgiften.

Das Idyll der Balearen und das flüssige Kreativ-Doping

Die Bühne für dieses kreative Ringen war alles andere als trostlos. Müller hatte sich, zusammen mit ihrem langjährigen musikalischen Partner Frankraus, auf die Baleareninsel Mallorca zurückgezogen, um an den Texten für ihr neues Werk zu feilen. Drei Wochen waren angesetzt, um in entspannter Atmosphäre die ersten Ideen zu sammeln. Doch was als lockerer Start geplant war, entwickelte sich zu einem schöpferischen Marathon, der durch ein Glas Wein befeuert wurde, das, wie sie zugibt, oft in ihrer Hand zu finden war.

„Da war so ein schöner Garten, Meeresrauschen“, erzählte die Norddeutsche der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Hamburg. Man saß zusammen, jeder „packte seine Ideen auf den Tisch. Das hat echt Spaß gemacht, muss ich sagen.“ Es klingt nach dem Traum eines jeden Songwriters: Sonne, Meer, Inspiration und gute Gesellschaft. Was Müller jedoch mit ihrer Ehrlichkeit hinzufügte, war die beiläufige, aber entscheidende Randnotiz zum erhöhten Alkoholkonsum. Der „leichte Alkoholeinfluss“ war offenbar ein ständiger Begleiter, der die Hemmschwellen senkte und die Kreativität beflügelte – aber eben auch seine Spuren hinterließ.

Von mittags bis zum späten Abend wurde gearbeitet, getextet und getüftelt. Die Intensität dieser Phase war so hoch, dass in nur drei Wochen alle 13 Texte für das Album 6.0 entstanden. Ursprünglich wollte das Duo nur einen Anfang machen und schauen, ob überhaupt genügend Ideen vorhanden waren. Die erstaunliche Produktivität beweist, dass die Methode – so unkonventionell sie auch war – funktionierte. Es stellt sich die Frage, ob diese Texte ohne das zusätzliche Glas Wein ebenso schnell und vor allem in dieser Qualität entstanden wären.

Die ungeschminkte Bilanz zum 60. Geburtstag

Das Album, das passenderweise den Titel 6.0 trägt, ist mehr als nur eine Ansammlung neuer Songs; es ist eine Bilanz. Ina Müller zog anlässlich ihres 60. Geburtstags eine schonungslose Lebensbilanz, und diese schonungslose Ehrlichkeit scheint sich nahtlos im Schaffensprozess widerzuspiegeln. Sie ist bekannt dafür, in ihren Texten und auf der Bühne keine Tabus zu kennen, das Leben in all seinen Facetten – mit all seinen Höhen und Tiefen, seinen komischen und melancholischen Momenten – zu besingen. Die Tatsache, dass sie selbst die Entstehung ihrer neuen Lieder mit dem Thema Alkohol verknüpft, ist nur die logische Fortsetzung ihrer künstlerischen Philosophie der unbedingten Authentizität.

Doch Müllers Geständnis ist keine Glorifizierung des Trinkens. Es ist eine nüchterne Feststellung der Realität während einer außergewöhnlichen Belastungsphase. Der Zusatz „mehr als mir lieb gewesen wäre“ verrät, dass sie die Kontrolle über das Maß verloren hatte und die Grenze dessen überschritten wurde, was sie für gesund oder vertretbar hielt. Es ist der ehrliche Moment der Selbsterkenntnis, der ihre Fans so an ihr lieben: Die Fähigkeit, über die eigenen Fehler und Exzesse lachen zu können, aber gleichzeitig die Konsequenzen zu ziehen.

Nach dem Rausch kommt der Entzug: Die Detox-Phase

Die Rückkehr nach Hause, nach Hamburg, markierte das sofortige Ende dieser kreativen Ausnahmesituation. Die Sängerin betonte mit einem Lachen, sie sei froh gewesen, wieder zu Hause zu sein und „kein Drinking mehr zu praktizieren.“ Sie leitete unmittelbar eine strenge Detox-Phase ein. „Ordentlich gedetoxt, entgiftet“ – so beschreibt Müller die notwendige Erholungsphase nach dem dreiwöchigen Alkohol-Marathon auf Mallorca.

Dieser Schritt unterstreicht die Verantwortung, die sie trotz aller Offenheit für ihre Gesundheit trägt. Der kurzzeitige, intensive Konsum war dem künstlerischen Schaffensprozess geschuldet, nicht einem dauerhaften Lebensstil. Die sofortige Abstinenz ist der Beweis dafür, dass die Künstlerin genau weiß, wann es Zeit ist, die Bremse zu ziehen. Es ist die klare Botschaft: Der Rausch mag kurzzeitig die Muse geküsst haben, aber die eigentliche Arbeit – die Tour, die Auftritte, das Leben – erfordert Klarheit und körperliche Fitness.

Müller, die in ihrer Talkshow Inas Nacht selbst gerne mit ihren Gästen auf ein Glas Wein anstößt, hat damit ein klares Statement gegen eine Verharmlosung exzessiven Konsums gesetzt, indem sie die Konsequenzen – die Notwendigkeit der Entgiftung – direkt ansprach. Sie zeigt: Kreativität ist anstrengend, und manchmal sucht man Abkürzungen, doch der Körper meldet sich danach zu Wort und fordert seinen Tribut.

Die Veröffentlichung und die große Tournee

Trotz oder gerade wegen dieses unkonventionellen Entstehungsprozesses wird das neunte Studioalbum 6.0 mit Spannung erwartet. Die Veröffentlichung ist für den 14. November geplant, und die Fans hoffen auf neue, ungeschminkte Müller-Hymnen, die das Leben in all seiner widersprüchlichen Schönheit einfangen.

Die wahre Nagelprobe für die Künstlerin beginnt jedoch erst im kommenden Jahr. Im Oktober 2026 startet Ina Müller ihre große Tournee durch Deutschland. Über 50 Konzerte in gut 40 Städten sind bislang geplant. Eine Mammutaufgabe, die höchste physische und mentale Stärke erfordert. Die ehrliche Schilderung des Alkoholkonsums während der Schreibphase steht damit in einem interessanten Kontrast zu der bevorstehenden sportlichen Leistung, die eine Tour dieser Größenordnung darstellt.

Es ist eine faszinierende Dualität: Auf der einen Seite die Künstlerin, die im kreativen Taumel die Zügel locker lässt, auf der anderen Seite die gestandene Entertainerin, die mit eiserner Disziplin die Konsequenzen zieht und sich auf Höchstleistungen vorbereitet.

Fazit: Die ewige Authentizität der Ina Müller

Ina Müller bleibt ihrem Ruf als Deutschlands authentischste Unterhaltungskünstlerin treu. Ihre Beichte über den Wein bei der Arbeit ist keine Skandalgeschichte im herkömmlichen Sinne, sondern ein Beweis für ihre Integrität. Sie hätte die pikanten Details über ihren kreativen Prozess einfach weglassen können, doch ihre Markenzeichen sind gerade diese unbequemen, aber menschlichen Wahrheiten.

Sie feiert die Intensität des Lebens, die in ihrem Fall auch mal in einem alkoholbefeuerten Schreibrausch münden kann, aber sie vergisst dabei nicht die Verantwortung sich selbst und ihrem Publikum gegenüber. Sie lacht über sich selbst, entgiftet und geht dann mit vollem Elan auf Tour. Das ist die Ina Müller, die die Menschen lieben: eine Frau, die zeigt, dass selbst große Kunst mit einem menschlichen Preis verbunden ist, den man bereit sein muss, zu bezahlen und wieder in Ordnung zu bringen.

Die Fans können sich darauf verlassen, dass die Lieder auf 6.0 so ehrlich und rau sind, wie die Bedingungen, unter denen sie entstanden sind. Und wenn die Tour 2026 beginnt, wird Ina Müller ihren Zuhörern wieder mit strahlender Klarheit und norddeutschem Witz begegnen – dank einer rechtzeitigen Detox-Kur und einer Prise ehrlicher Selbstreflexion. Mit diesem Album und dieser Tour wird die Künstlerin beweisen, dass der Weg zum Erfolg manchmal über ein paar Gläser Wein führt, die Abstinenz danach aber der Schlüssel zur langfristigen Stärke und Gesundheit ist. Ihre Geschichte ist eine Erinnerung daran, dass das Leben, wie die Kunst, von Licht und Schatten, von Rausch und Klarheit lebt.

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