Es ist eine Nachricht, die in der Schlager- und Popwelt wie eine Bombe einschlägt, auch wenn sie sich vielleicht leise angekündigt hat. Thomas Anders, die unverkennbare Stimme von Modern Talking und einer der erfolgreichsten deutschen Musiker aller Zeiten, hat genug. Zumindest vorerst. Nach einem Jahr, das man ohne Übertreibung als „wahnsinnig“ bezeichnen kann, tritt der 62-Jährige auf die Bremse. Die Fans müssen jetzt stark sein, denn nach seiner großen Tour im Frühjahr 2026 wird es stiller um den Gentleman des Pop. Doch keine Sorge: Es ist kein Abschied für immer, sondern ein wohlverdientes Durchatmen nach einem absoluten Marathon.
Ein Jahr für die Geschichtsbücher: Der „Wahnsinn“ von 2025
Wenn man auf das Jahr 2025 zurückblickt, kann einem fast schwindelig werden. Während andere Künstler froh sind, alle zwei Jahre ein Album zu veröffentlichen, hat Thomas Anders alle Regeln gebrochen. Sage und schreibe sieben Alben brachte er innerhalb von nur zwölf Monaten auf den Markt. Ein Output, der selbst in der schnelllebigen Musikbranche seinesgleichen sucht.
Der Anlass war natürlich ein ganz besonderer: Das 40-jährige Jubiläum von Modern Talking. Jenes legendäre Duo, das er 1985 gemeinsam mit Dieter Bohlen gründete und das mit Hits wie „You’re My Heart, You’re My Soul“ Musikgeschichte schrieb. Um dieses Jubiläum gebührend zu feiern, veröffentlichte Anders Neuauflagen der Klassiker – und ging dabei technisch völlig neue Wege. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) holte er sich sein jüngeres Ich virtuell zurück an die Seite, ein Experiment, das für viel Aufsehen und Diskussionen sorgte. Hinzu kamen unzählige TV-Auftritte, Interviews und Promotion-Termine. Thomas Anders war 2025 einfach überall.
„Der Markt muss zur Ruhe kommen“ – Die ehrlichen Gründe
Doch dieser massive Einsatz hat seinen Preis. In einem bemerkenswert offenen Interview mit schlager.de erklärte der Sänger nun, warum er diesen drastischen Schritt wählt. Es ist nicht nur die körperliche Erschöpfung nach so viel Arbeit, sondern auch eine strategische, fast schon demütige Einsicht.
„Ich glaube, der Markt muss auch mal zur Ruhe kommen“, gestand Anders. „Welcher Künstler hatte innerhalb eines Jahres denn sieben Alben in den Charts? Nun ist auch mal gut. Ich brauche mal etwas Ruhe.“
Diese Worte zeigen einen Künstler, der trotz seines riesigen Erfolgs die Bodenhaftung nicht verloren hat. Er spürt, dass eine Omnipräsenz auch zur Übersättigung führen kann – sowohl beim Publikum als auch bei sich selbst. Die Entscheidung zeugt von Reife und Professionalität. Er möchte nicht der Star sein, der so lange auf der Bildfläche bleibt, bis die Leute abschalten, sondern der, den man vermisst, wenn er mal nicht da ist.
Der letzte Vorhang fällt in Wien – vorerst
Bevor die große Stille einkehrt, gibt es für die Fans aber noch ein gewaltiges Highlight. Im März 2026 startet Thomas Anders seine Tournee unter dem Motto „Thomas Anders sings Modern Talking“. Es ist die Gelegenheit, die großen Hits der 80er Jahre noch einmal live, laut und in Farbe zu erleben. Die Termine führen ihn quer durch Deutschland, unter anderem nach Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Leipzig und Frankfurt.
Das große Finale – und damit der vorläufige Schlusspunkt dieser intensiven Phase – findet am 28. März 2026 in Wien statt. Nach diesem Konzert in der österreichischen Hauptstadt wird der Schalter umgelegt. „Danach soll erst einmal Schluss sein“, so die klare Ansage.
Was bedeutet die Auszeit konkret?
Viele Fans fragen sich nun besorgt: Müssen wir komplett auf Thomas Anders verzichten? Die Antwort ist ein beruhigendes Jein. Der Sänger hat klargestellt, dass er keine neuen Songs veröffentlichen wird. „Ich habe zwar schon ganz viele Songs gesammelt, aber im nächsten Jahr werde ich erst mal nichts Neues herausbringen“, erklärte er. Das Studio bleibt also dunkel.
Auch im Fernsehen wird er sich rar machen. Die Zeiten, in denen man beim Zappen fast zwangsläufig auf sein Gesicht stieß, sind vorbei. Er werde „nur seine Shows machen und ganz wenig Fernsehen“, kündigte er an. Live-Konzerte sind also weiterhin möglich, aber der Fokus liegt ganz klar auf Entschleunigung und Rückzug aus dem medialen Dauerfeuer.
Der geheimnisvolle Plan für 2027
Doch Thomas Anders wäre nicht Thomas Anders, wenn er nicht schon wieder einen Schritt weiterdenken würde. Wer glaubt, der Sänger setzt sich nun im Schaukelstuhl zur Ruhe, der irrt gewaltig. Mitten in der Abschieds-Ankündigung ließ er eine kleine Bombe platzen, die die Gerüchteküche sofort wieder zum Brodeln bringt.
Er verriet, dass seine Auszeit keinesfalls von Dauer sein wird. Im Gegenteil: Es braut sich etwas Großes zusammen. „Es ist etwas Großartiges für 2027 geplant“, teaserte er an. „Aber darüber will ich noch nicht sprechen. Die Idee dazu finde ich aber jetzt schon richtig toll.“
Was könnte das sein? Ein neues, revolutionäres Album? Eine Reunion der ganz besonderen Art? Oder vielleicht ein Projekt fernab der Musik? Die Fans haben nun über ein Jahr Zeit, zu spekulieren und die Vorfreude zu genießen.
Ein Fazit: Verdiente Pause für eine Legende
Thomas Anders steht seit seiner Kindheit auf der Bühne. Er hat die Höhen und Tiefen des Showbusiness erlebt, hat sich immer wieder neu erfunden und ist dabei stets der charmante „Gentleman“ geblieben. Dass er nach einem Kraftakt wie dem Jahr 2025 die Reißleine zieht, ist nicht nur verständlich, sondern notwendig, um die Qualität und die Freude an der Musik zu bewahren.
Wir gönnen ihm die Ruhe von Herzen – und fiebern jetzt schon dem großen Knall im Jahr 2027 entgegen. Bis dahin heißt es: Genießen wir die Tour 2026 und die Hits, die uns seit 40 Jahren begleiten. Gute Erholung, Thomas!
