Sie ist der Sonnenschein des Schlagers, die Frau mit dem ewig strahlenden Lächeln. Mit Hits wie “Er hat ein knallrotes Gummiboot” sang sich Wenche Myhre in die Herzen von Millionen. Doch nun, mit 78 Jahren, lässt die Norwegerin die Maske der Fröhlichkeit fallen. In einer bewegenden Beichte offenbart sie, was viele ahnten, aber niemand wirklich wusste: Hinter den Kulissen der glitzernden Showwelt spielten sich Szenen ab, die ihre Seele tief verletzten. Wenche rechnet ab – mit den ganz Großen der Branche, die ihr mehr als nur einmal das Herz brachen.

Udo Jürgens: Die Kälte des Gentlemans
Es begann mit einer Begegnung, die für die junge Wenche alles bedeutete. Udo Jürgens, das Genie am Klavier, war ihr Idol. Als sie ihm in den 70ern begegnete, war sie voller Ehrfurcht. Doch der Mann, der auf der Bühne Charme versprühte, zeigte ihr hinter dem Vorhang die kalte Schulter. “Er war kühl, distanziert”, erinnert sich Wenche schmerzhaft.
Der tiefste Stich folgte, als sie ein Duett vorschlug. Udo lehnte ab – ihre Stimmen passten nicht, behauptete er. Doch die Wahrheit las sie Wochen später in einer Zeitschrift: Er arbeite lieber mit Künstlern, die noch “Hunger” haben. Ein Schlag ins Gesicht für Wenche, die hungerte – nach Respekt, nicht nur nach Erfolg. Selbst auf der Bühne ließ er sie spüren, wo ihr Platz war: Im Hintergrund, unsichtbar, während er im Rampenlicht glänzte.

Rudi Carrell: Der Witz auf ihre Kosten
Kaum hatte sie den Schmerz über Udo verarbeitet, traf sie auf Rudi Carrell. Ein Meister des Humors, dachte sie. Bis zu jenem verhängnisvollen Samstagabend live im Fernsehen. Während sie ihren Hit sang, stürmte Rudi die Bühne – in einer Kinderschwimmweste. Er machte sich über das “Gummiboot” lustig, degradierte ihren Auftritt zur Lachnummer.
Das Publikum johlte, Wenche lächelte tapfer, doch innerlich kochte sie. “Er hatte mich vor Millionen zur Karikatur gemacht”, sagt sie heute verbittert. Seine halbherzige Entschuldigung, es sei “nur Spaß” gewesen, konnte die Wunde nicht heilen. In diesem Moment nahm er ihr die Würde, die sie sich jahrelang erarbeitet hatte.
Peter Alexander & Dieter Thomas Heck: Machtspiele und Verrat
Die Liste der Enttäuschungen reißt nicht ab. Peter Alexander, der Perfektionist, ließ sie vor einem geplanten Duett eiskalt abservieren. Ohne Vorwarnung strich er den gemeinsamen Auftritt, um die “emotionale Balance” der Show nicht zu stören. Wenche stand sprachlos hinter der Bühne, während er allein den Applaus erntete.
Auch Dieter Thomas Heck, der “Macher” der Hitparade, zeigte ihr gnadenlos, wer das Sagen hat. Als sie wagte, eine gefühlvollere Version ihres Liedes vorzuschlagen, erinnerte er sie schroff daran: “Das ist eine Show.” Das Resultat? Mitten in der Live-Sendung wurde ihr Auftritt gekürzt, sie wurde einfach ausgeblendet. “Ich fühlte mich gelöscht”, gesteht Wenche. Gefühle kosteten Quote – eine Lektion, die sie nie vergaß.

Heino: Der Dolchstoß des Freundes
Doch am meisten schmerzte wohl der Verrat von Heino. Sie galten als Freunde, verstanden sich blind. Bis Wenche musikalisch neue Wege gehen wollte. Heino, der Gralshüter der Tradition, reagierte nicht mit Verständnis, sondern mit Missgunst. Er sabotierte ihren Soundcheck, sang absichtlich lauter, um sie zu übertönen.
Der absolute Tiefpunkt aber war ein belauschtes Gespräch Backstage in München. “Die lebt von ihrem Namen, die Zeit der alten Stars ist vorbei”, hörte sie ihn lästern. Später wiederholte er diese Demütigung sogar öffentlich in einem Interview. Für Wenche brach eine Welt zusammen. Der Mann, den sie als Freund sah, hatte ihr gezeigt, dass Harmonie im Showgeschäft oft nur eine bröckelnde Fassade ist.
Heute, mit 78 Jahren, hat Wenche Myhre ihren Frieden gefunden. Die Narben sind geblieben, aber sie haben sie stark gemacht. Sie weiß jetzt: Sie muss niemandem mehr etwas beweisen – schon gar nicht den Männern, die versuchten, sie klein zu halten.