Es gibt Fernsehserien, die man sieht und vergisst. Und dann gibt es “Dallas”. Ein Epos, das nicht nur über den Bildschirm flimmerte, sondern sich tief in das kulturelle Gedächtnis der ganzen Welt einbrannte. Wer erinnert sich nicht an die staubigen Straßen von Texas, die glitzernden Skyline von Dallas und natürlich die Southfork Ranch, das Zentrum von Macht, Intrigen und familiären Dramen? Doch während die Serie durch ständige Wiederholungen unsterblich scheint, müssen wir uns einer schmerzhaften Wahrheit stellen: Die Zeit bleibt für niemanden stehen. Viele der Gesichter, die wir Woche für Woche in unsere Wohnzimmer ließen, haben ihre letzte Reise angetreten.
Heute halten wir inne, um 13 Stars zu ehren, die “Dallas” zu dem machten, was es war. Sie brachten uns zum Lachen, zum Weinen und oft genug dazu, vor Wut die Fäuste zu ballen. Ihr Talent war riesig, ihr Einfluss unbestreitbar. Hier ist ein letzter, emotionaler Vorhang für die Legenden, die wir so sehr vermissen.

1. Larry Hagman (J.R. Ewing) – Der König von Dallas
Beginnen müssen wir natürlich mit ihm. Ohne Larry Hagman wäre “Dallas” undenkbar gewesen. Als der skrupellose, aber unwiderstehlich charmante Ölbaron J.R. Ewing definierte er den Begriff des TV-Bösewichts neu. Sein hämisches Lachen hallt noch immer in unseren Ohren nach. Hagman liebte diese Rolle so sehr, dass er sie bis zu seinem letzten Atemzug spielte. Er verstarb am 23. November 2012 im Alter von 81 Jahren an Komplikationen einer akuten myeloischen Leukämie – passenderweise in Dallas, während der Dreharbeiten zur Neuauflage der Serie. Er starb, wie er lebte: im Rampenlicht, geliebt von Millionen.

2. Barbara Bel Geddes (Miss Ellie Ewing) – Das Herz der Familie
Sie war der Fels in der Brandung, die moralische Instanz, die versuchte, den wilden Haufen der Ewings zusammenzuhalten. Barbara Bel Geddes verlieh Miss Ellie eine Würde und Wärme, die selten war. Trotz gesundheitlicher Rückschläge kehrte sie immer wieder zur Serie zurück, weil sie wusste, wie sehr sie gebraucht wurde. Die Grande Dame des “Dallas”-Clans verließ uns am 8. August 2005 im Alter von 82 Jahren an den Folgen von Lungenkrebs. Mit ihr ging die Mutterfigur, die wir uns alle gewünscht hätten.
3. Jim Davis (Jock Ewing) – Der Patriarch
Jim Davis war der Urvater, der harte, aber gerechte Jock Ewing, der das Imperium Ewing Oil gründete. Sein Tod war der erste große Schock für die Serie und die Fans. Davis erkrankte schwer an multiplem Myelom und starb am 26. April 1981. Die Drehbuchautoren mussten seinen Tod in die Serie schreiben, was zu einigen der emotionalsten Episoden der TV-Geschichte führte. Sein Porträt, das über dem Kamin auf Southfork hing, wachte noch lange nach seinem Tod über seine TV-Familie – und über uns.

4. Ken Kercheval (Cliff Barnes) – Der ewige Rivale
Was wäre J.R. ohne seinen Erzfeind Cliff Barnes gewesen? Ken Kercheval spielte den unglücklichen, oft verzweifelten Gegenspieler mit einer Intensität, die man nur bewundern konnte. Er war der Underdog, für den man trotz allem oft Sympathie empfand. Kercheval, ein starker Raucher, überlebte eine Teilentfernung seiner Lunge im Jahr 1994, doch am 21. April 2019 verstarb er im Alter von 83 Jahren an einer Lungenentzündung. Er kämpfte bis zum Schluss, genau wie Cliff.

5. Howard Keel (Clayton Farlow) – Der Gentleman
Nach Jocks Tod brauchte Miss Ellie jemanden an ihrer Seite, der stark und sanft zugleich war. Howard Keel füllte diese Lücke als Clayton Farlow perfekt aus. Mit seiner ruhigen Art und seiner beeindruckenden Statur war er der ideale Gegenpol zu den Ewings. Der ehemalige Musical-Star verstarb am 7. November 2004, nur wenige Monate vor seiner TV-Ehefrau Barbara Bel Geddes, an Darmkrebs. Er bleibt als der Gentleman der Serie in Erinnerung.

6. George Kennedy (Carter McKay) – Der späte Widersacher
In den späteren Staffeln brauchte es neues Blut und neue Konflikte. George Kennedy, ein Oscar-Preisträger, brachte als Carter McKay genau das. Er war ein würdiger Gegner für die Ewings und brachte Hollywood-Gravitas in die Serie. Kennedy verstarb am 28. Februar 2016 im hohen Alter von 91 Jahren. Seine Rolle zeigte, dass “Dallas” auch im späten Stadium noch hochkarätige Talente anziehen konnte.

7. Donna Reed (Miss Ellie Ewing) – Ein schwieriges Erbe
Als Barbara Bel Geddes aus gesundheitlichen Gründen pausieren musste, übernahm die legendäre Donna Reed für eine Staffel die Rolle der Miss Ellie. Es war eine undankbare Aufgabe, eine Ikone zu ersetzen, doch sie tat es mit Anmut und Professionalität. Leider war ihr Auftritt nur von kurzer Dauer. Donna Reed verstarb tragisch früh am 14. Januar 1986, kurz nach ihrem Ausstieg aus der Serie, an Bauchspeicheldrüsenkrebs.
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8. Dack Rambo (Jack Ewing) – Das tragische Ende eines Cousins
Dack Rambo kam als der abenteuerlustige Cousin Jack Ewing in die Serie und brachte frischen Wind und gutes Aussehen mit. Doch sein reales Leben nahm eine tragische Wendung. Rambo ging offen mit seiner Bisexualität und seiner HIV-Infektion um, was in den frühen 90ern unglaublich mutig war. Er verstarb am 21. März 1994 im Alter von nur 52 Jahren an den Folgen von AIDS. Sein Mut bleibt unvergessen.

9. Jared Martin (Dusty Farlow) – Der Cowboy-Herzensbrecher
Als Dusty Farlow stahl er Sue Ellen das Herz – und vielen Zuschauerinnen gleich mit. Jared Martin verkörperte den modernen Cowboy, sensibel und maskulin zugleich. Seine On-Off-Beziehung mit Sue Ellen war legendär. Martin verstarb am 24. Mai 2017 im Alter von 75 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er bleibt der ewige Cowboy unserer Träume.

10. Morgan Woodward (Punk Anderson) – Der treue Freund
Morgan Woodward spielte Punk Anderson, den besten Freund und Geschäftspartner von Jock Ewing. Er war oft die Stimme der Vernunft und ein Bindeglied zur alten Garde der Ölbarone. Woodward, der in unzähligen Western mitspielte, starb am 22. Februar 2019 im stolzen Alter von 93 Jahren. Mit ihm ging ein weiteres Stück der alten Seele von “Dallas”.

11. Gayle Hunnicutt (Vanessa Beaumont) – Die englische Lady
Gayle Hunnicutt brachte als Vanessa Beaumont, eine alte Liebe von J.R., internationale Klasse und Eleganz in die Serie. Sie war eine der jüngeren Verluste der “Dallas”-Familie; sie verstarb erst kürzlich, am 31. August 2023. Ihre Rolle zeigte uns eine andere, verletzliche Seite von J.R., und ihre aristokratische Ausstrahlung bleibt unerreicht.
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12. Timothy Patrick Murphy (Mickey Trotter) – Viel zu früh gegangen
Die Geschichte von Mickey Trotter, Rays rebellischem Cousin, endete in der Serie tragisch, und leider auch im echten Leben. Timothy Patrick Murphy, der den jungen Hitzkopf spielte, starb am 6. Dezember 1988 im Alter von nur 29 Jahren an AIDS. Er war eines der ersten prominenten Opfer der Epidemie in Hollywood, ein Verlust, der bis heute schmerzt, weil er so viel Potential hatte.
13. Alexis Smith (Lady Jessica Montford) – Die unberechenbare Schwester
Alexis Smith lieferte als Clayton Farlows geistig instabile Schwester Jessica Montford eine der denkwürdigsten und schaurigsten Performances der Serie ab. Ihre Intrigen waren mörderisch und brachten echte Spannung. Die Hollywood-Veteranin starb am 9. Juni 1993, einen Tag nach ihrem 72. Geburtstag. Ihre Darstellung bleibt ein Meisterkurs in Schauspielkunst.

Ein Vermächtnis, das bleibt
Wenn wir diese Liste betrachten, spüren wir nicht nur Trauer, sondern auch tiefe Dankbarkeit. Dankbarkeit für die Stunden der Unterhaltung, für die Emotionen und für die Flucht aus dem Alltag, die uns diese Schauspieler ermöglichten. “Dallas” war nicht nur eine Serie über Öl und Geld; es war eine Serie über Menschen, mit all ihren Fehlern und Stärken.
Diese 13 Stars mögen nicht mehr unter uns weilen, aber solange wir uns an den Intrigen von J.R. erfreuen, mit Miss Ellie fühlen und über Cliffs Pech den Kopf schütteln, leben sie weiter. Sie haben sich ihren Platz im Olymp der Fernsehgeschichte gesichert. Ruht in Frieden, ihr Legenden der Southfork Ranch. Eure letzte Reise hat euch vielleicht von uns weggeführt, aber in unseren Herzen habt ihr ein ewiges Zuhause gefunden.