Im Jahr 2025 durchlebt Deutschland eine politische und gesellschaftliche Zerrissenheit, deren Tiefe sich im Schicksal eines Mannes offenbart, der einst die Geschicke des Landes maßgeblich prägte: Gerhard Schröder. Der ehemalige Bundeskanzler, dessen Name untrennbar mit der Agenda 2010 und einer Modernisierung der deutschen Wirtschaft verbunden ist, findet sich heute in einer Situation wieder, die von Isolation, medialer Diffamierung und politischer Kaltstellung gezeichnet ist. Was hier mit Gerhard Schröder passiert, ist weit mehr als nur ein menschliches Drama – es ist ein politischer Offenbarungseid, der tiefe Risse in der deutschen Debattenkultur und der Fähigkeit zur pluralistischen Meinungsbildung offenbart.
Schröder wird nicht wegen eines Verbrechens oder persönlicher Bereicherung geächtet, sondern weil er sich an eine Politik erinnert, die auf Diplomatie und Interessenausgleich setzte, und weil er den Mut besitzt, die Dinge beim Namen zu nennen. Seine Weigerung, die engen Bande zum russischen Präsidenten Wladimir Putin vollständig zu kappen, und seine wiederholten Appelle für diplomatische Lösungen im Ukraine-Krieg haben ihn zum Paria in seiner eigenen Partei, der SPD, und in weiten Teilen der politischen Landschaft gemacht. Während der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Schröders Äußerungen, Russland wolle eine Verhandlungslösung für den Krieg, scharf verurteilte, verdeutlicht dies die Kluft, die sich zwischen Schröder und der vorherrschenden politischen Linie aufgetan hat.
Der Mann, der Deutschland einst mit seiner Vision durchrüttelte und die Wirtschaft modernisierte, wird heute von seiner eigenen Partei ignoriert. Die SPD unter Lars Klingbeil, die sich zu einer angepassten transatlantischen Marionettentruppe entwickelt zu haben scheint, will nichts mehr mit ihm zu tun haben. Kein Glückwunsch zum 80. Geburtstag, kein Wort des Respekts, kein Anstand. Stattdessen herrschen Spott, Schweigen und eine umfassende politische Kaltstellung. Der Grund? Schröder wagt es, weiterhin an Diplomatie zu glauben. Er passt nicht in das primitive Schwarz-Weiß-Denken, das heute herrscht: Russland böse, Ukraine gut, NATO heilig, Verhandlungen Teufelswerk. Wer das nicht mitspielt, fliegt raus – willkommen in der neuen politischen Realität, in der Parteizugehörigkeit nur noch zählt, wenn man mit dem Strom schwimmt.
Die persönlichen Kosten dieser Ausgrenzung sind immens. Gerhard Schröder hat sich aus gesundheitlichen Gründen in klinische Behandlung begeben. Die Diagnose: Burnout. Es ist kein Lifestyle-Problem, kein „Ich brauch mal Urlaub“, sondern eine tiefe körperliche, geistige und seelische Erschöpfung. Ärzte berichten von massiven Konzentrationsstörungen, Schlafproblemen und Gedächtnisschwäche. Die Hetze, der Druck, die öffentliche Diffamierung – all das hat Spuren hinterlassen. Und doch, anstatt Empathie zu zeigen, werfen manche ihm vor, er würde sich nur drücken, weil er im Nord Stream Untersuchungsausschuss aussagen müsste. Dies ist zynisch und perfide. Schröder ist 81, krank, gebrochen, und trotzdem versucht man, ihn zum Sündenbock für eine Energiepolitik zu machen, die alle Parteien mitgetragen haben – auch die CDU, die Grünen und all jene, die heute so tun, als sei Schröder der einzige gewesen, der je mit Russland Geschäfte gemacht hat.
Es ist ein Fakt: Nord Stream war einst ein gemeinsames Projekt, unterstützt von Merkel, von der CDU, von der Industrie. Schröder war Teil eines politischen Konsenses, der Deutschland mit günstiger Energie versorgen sollte – für Jobs, für Wohlstand, für Wachstum. Und heute? Dieselben Kreise tun so, als sei Schröder ein Einzeltäter, ein Kollaborateur, ein Putinfreund. Was für eine erbärmliche Doppelmoral! Niemand redet über die vielen anderen, die sich nach ihrer Karriere lukrative Posten in Aufsichtsräten gesichert haben. Keiner echauffiert sich über das enge Verhältnis der Grünen zu Lobbygruppen, zur Waffenindustrie, zu NGOs mit zweifelhaften Geldflüssen. Aber Schröder, der muss büßen, weil er nicht bei der Ukraine-Rhetorik mitmacht, weil er nicht auf Linie ist, weil er nicht in das mediale Feindbild passt. Genau deshalb wird er zerrissen.
Dabei war Schröder nicht nur Kanzler, er war auch ein Diplomat. Er hat nicht geleugnet, dass Putin sich verändert hat, aber er hat nie aufgehört, an Gespräche zu glauben. Selbst 2022 reiste er nach Moskau, um zu vermitteln. Ergebnislos, ja, aber mutig. Und statt das anzuerkennen, wurde er dafür diffamiert. Statt ihm zuzuhören, wurde er verachtet. Was sagt das über unser Land aus, dass ein Mann, der den Zweiten Weltkrieg nur durch den Tod seines Vaters kennt, heute als „Putin-Versteher“ beschimpft wird, weil er vor einem neuen großen Krieg warnt? Das ist ein Skandal, und es zeigt, wie weit sich diese Republik von Vernunft, Maß und Mitte entfernt hat.
Schröder warnt vor einem Krieg, der nicht zu gewinnen ist. Er sagt: „Wer glaubt, Russland militärisch besiegen zu können, kennt die Geschichte nicht“. Ein Satz, der eigentlich selbstverständlich sein müsste und der heute als skandalös gilt. Aber Schröder hat Recht, und immer mehr Menschen spüren das. Die Wirtschaft kollabiert, die Energiepreise explodieren, unsere Industrie wandert ab. Und was macht die Politik? Sie schickt mehr Waffen, mehr Milliarden, mehr Parolen in Richtung Osten. Friedrich Merz, der CDU-Kanzlerkandidat, der früher einmal für wirtschaftliche Vernunft stand, ist heute der oberste NATO-Apologet. Der Mann redet von einem EU-Beitritt der Ukraine, als wäre das ein logistischer Umzug. Kein Wort über Reformen, kein Wort über Korruption, kein Wort über die Folgen für Deutschland.
Und Schröder? Der sagt, was Millionen denken: Zwei Unterschriften hätten zu Beginn des Krieges Tausende Leben retten können. Selenskyj war bereit, auf den NATO-Beitritt zu verzichten, doch die USA haben blockiert. Washington wollte Eskalation, nicht Frieden. Schröder hat es gesagt, und dafür wird er geopfert. Was hier passiert, ist politische Hinrichtung durch Ausgrenzung, durch medialen Druck, durch institutionelle Kaltstellung. Und ja, das ist erschütternd, weil es zeigt, wie wenig Platz noch ist für Stimmen, die nicht im Chor singen. Weil es zeigt, wie brutal unser System mit denen umgeht, die nicht nachgeben. Weil es zeigt, dass selbst ein Altkanzler zum Feindbild werden kann, wenn er unbequem ist. Und das ist die eigentliche Botschaft hinter dem Fall Schröder: Wenn sie ihn fertig machen können, was glaubst du, passiert dann mit dir, wenn du widersprichst?
Das Bitterste an der ganzen Geschichte ist, dass während Friedrich Merz in Washington Beifall kassiert und die SPD sich in ihrer eigenen moralischen Überlegenheit suhlt, Gerhard Schröder in Krankheit und Isolation versinkt. Ein Mann, der einst an der Seite Putins Gespräche führte, als Diplomatie noch erlaubt war, wird heute als Verräter dargestellt. Aber wer sind denn die wahren Verräter an diesem Land? Sind es nicht diejenigen, die sich blind dem US-amerikanischen Kurs unterordnen, während unsere Wirtschaft abstürzt und unsere Außenpolitik zu einer reinen Nachplapper-Maschine der NATO wird?
Es geht hier längst nicht mehr nur um Schröder, es geht um etwas viel Größeres. Es geht um das, was man heute „Korrektheit“ nennt – diese moderne Form der Ausgrenzung, wenn jemand die falsche Meinung hat. Schröder steht für einen alten Politikstil: Realismus, Interessenpolitik, Diplomatie statt Ideologie. Und genau das wird ihm heute zum Verhängnis. Nicht weil er sich bereichert hätte, nicht weil er das Gesetz gebrochen hätte, sondern weil er anders denkt. Und das ist das eigentliche Erschütternde in einem Land, das sich gerne als pluralistisch bezeichnet: Genau diese Pluralität ist nicht mehr erlaubt. Wer nicht mit dem Strom schwimmt, wer sich nicht dem neuen dogmatisierten Außenpolitik unterwirft, wird ausgegrenzt. Wer Fragen stellt, wird mundtot gemacht. Wer auf Diplomatie setzt, wird als „Putin-Versteher“ abgestempelt – ein Begriff, der nur eines beweist: wie tief die Debatte gesunken ist. Verstehen, also der Versuch, die andere Seite zu begreifen, wird heute als Verrat gewertet. Willkommen im Neusprech der neuen deutschen Außenpolitik.
Während Schröder mit gesundheitlichen Problemen kämpft und öffentlich diffamiert wird, stellen sich ganz andere Fragen, die niemand beantwortet: Warum ist Deutschland so tief in den Ukraine-Konflikt verstrickt, dass Merz offen vom NATO-Beitritt der Ukraine spricht, als sei das eine Formalität? Warum werden Milliarden in ein Land gepumpt, dessen Präsident Selenskyj laut Schröder selbst bereit war, auf den NATO-Beitritt zu verzichten, wenn es Frieden bringt? Und warum blockieren die USA laut Schröder genau diesen Kompromiss? Niemand in den etablierten Medien will diese Fragen stellen. Lieber konzentriert man sich darauf, einen alten Mann fertig zu machen, der den Mut hatte, gegen den Strom zu schwimmen.
Man hat ihm das Altkanzlerbüro gestrichen, aus reinem Machtkalkül. Die SPD tut so, als sei er nie Kanzler gewesen. Kein Wort der Anerkennung, kein Rückgrat, kein Respekt. Klingbeil, Esken, Kühnert – sie haben Schröder politisch hingerichtet, und das auf eine Weise, die jeder Beschreibung spottet. Was ist das für ein Land geworden, in dem politische Gegner nicht nur bekämpft, sondern vernichtet werden sollen? Was ist das für ein Klima, in dem du nicht einmal mehr sagen darfst, dass Diplomatie der bessere Weg ist? Und was sagt das über eine Gesellschaft, in der der einzige Mann, der laut Nein sagt zum Kriegskurs, öffentlich als krank, schwach oder gefährlich dargestellt wird?
Genau deshalb schlägt Schröders Haltung so hohe Wellen. Weil sie unbequem ist, weil sie wachrüttelt, weil sie die Fragen stellt, die sich sonst keiner traut. Und ja, weil sie in weiten Teilen der Bevölkerung Gehör findet – bei denen, die sich fragen, warum ihre Gasrechnung sich verdoppelt hat, bei denen, die nicht verstehen, warum Deutschland immer tiefer in einen Krieg gezogen wird, der nicht unser ist, bei denen, die von der Bundesregierung keine Antworten mehr bekommen, nur noch Durchhalteparolen.
Kann es sein, dass Schröder trotz allem, trotz Krankheit, Alter und Isolation, heute klarer sieht als das gesamte politische Berlin? Dass er der letzte ist, der noch den Mut hat, Dinge beim Namen zu nennen? Dass er mehr staatsmännische Haltung zeigt als so mancher Kanzlerkandidat, der sich in Washington einschmeichelt, während hier zu Hause die Lichter ausgehen? Schröders Schicksal ist erschütternd – nicht nur persönlich, sondern auch politisch. Es zeigt, wie tief gespalten dieses Land ist, wie schnell man aussortiert wird, wenn man nicht in die neue Weltordnung passt. Und es zeigt, wie gefährlich diese neue Form der Cancel Culture geworden ist, wenn sie selbst vor Altkanzlern nicht halt macht.
Was jetzt kommt, ist entscheidend. Schröder hat gesprochen, er hat seine Position klargemacht. Und nun liegt es an uns, an dir, an mir, an uns allen zu entscheiden: Wollen wir weiter den Kurs der Eskalation, den Merz und Co. vorgeben, oder wollen wir zurück zu Vernunft, Diplomatie und nationaler Souveränität? Denn eines ist sicher: Schröders Zeit ist vielleicht vorbei, aber seine Mahnung bleibt: Wer den Frieden will, muss reden – auch mit denen, die nicht auf der „richtigen“ Seite stehen. Wer Respekt will, muss ihn auch denen entgegenbringen, die unbequem sind. Und wer verhindern will, dass wir erneut in ein politisches Desaster schlittern, sollte gut zuhören – gerade dann, wenn es unbequem wird. Was mit Gerhard Schröder passiert ist, ist nicht nur erschütternd, es ist eine Warnung an alle, die noch den Mut haben, selbst zu denken.