Der gefallene Held vom Silbersee: Lex Barkers Stieftochter enthüllt unfassbares Missbrauchs-Martyrium – War Old Shatterhand ein Monster?

Er war der Mann, der Generationen prägte. Groß, blond, athletisch, mit einem stahlblauen Blick, der Vertrauen und Stärke ausstrahlte. Als “Old Shatterhand” ritt Lex Barker an der Seite von Pierre Brice durch die Prärie, kämpfte für Gerechtigkeit und wurde zum Idol für Millionen Deutsche. Er war der perfekte Held, der moralisch Unantastbare, der “Tarzan”, der die Unschuldigen beschützte. Doch 51 Jahre nach seinem tragischen und einsamen Tod auf einer Straße in New York bekommt das strahlende Bild Risse, die so tief sind, dass sie das gesamte Denkmal zum Einsturz bringen könnten.

Die Enthüllungen kommen nicht von irgendwem, sondern aus dem engsten Familienkreis. Es ist Cheryl Crane, die Tochter der Hollywood-Diva Lana Turner und Barkers Stieftochter, die mit ihren Aussagen die Welt schockiert. Was sie berichtet, zerstört den Traum vom edlen Helden und zeichnet das Bild eines Mannes, der zwei Gesichter hatte: Eines für die Kameras und eines, das er hinter den verschlossenen Türen seiner Villa zeigte.

Der Aufstieg eines Goldjungen: Vom Elite-Schüler zum Dschungelkönig

Um die Fallhöhe dieses Dramas zu verstehen, muss man sich vor Augen führen, wer Alexander Crichlow Barker Jr. eigentlich war. Geboren in den amerikanischen Geldadel, ein Nachfahre von Gründervätern, aufgewachsen mit Butlern und Chauffeuren. Er brach aus dem goldenen Käfig aus, um Schauspieler zu werden, wurde von seiner Familie verstoßen und kämpfte sich im Zweiten Weltkrieg bis zum Major hoch. Seine körperliche Präsenz war gewaltig: 1,93 Meter pure Männlichkeit. Als er 1949 die Liane von Johnny Weissmüller übernahm und der neue “Tarzan” wurde, lag ihm die Welt zu Füßen.

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Doch der wahre Kult entstand in Deutschland. Als Old Shatterhand in “Der Schatz im Silbersee” (1962) wurde er unsterblich. Er und Pierre Brice waren das Traumpaar des deutschen Kinos. Barker erhielt den Bambi, wurde als “Sexy Lexy” gefeiert und galt als der Inbegriff des aufrechten Amerikaners. Doch während er auf der Leinwand das Böse bekämpfte, zogen in seinem Privatleben dunkle Wolken auf, die niemand sehen wollte.

Lana Turner, Cheryl Crane und die Hölle in Hollywood

Lex Barker war fünfmal verheiratet. Seine Frauen waren Ikonen ihrer Zeit – Arlene Dahl, die Schweizerin Irene Labhart, die spätere Baronin Tita Cervera. Doch die brisanteste Ehe führte er von 1953 bis 1957 mit Lana Turner, dem Sexsymbol jener Ära. In diese Ehe brachte Turner ihre Tochter Cheryl Crane mit. Und genau hier beginnt das Kapitel, das nun, Jahrzehnte später, wieder für Entsetzen sorgt.

In ihren Memoiren “Detour” und in Interviews schildert Cheryl Crane ein Martyrium. Sie wirft ihrem Stiefvater vor, sie sexuell missbraucht zu haben. Die Übergriffe sollen begonnen haben, als sie gerade einmal zehn Jahre alt war, und sich über Jahre hingezogen haben. Crane beschreibt Barker nicht als den sanften Riesen, sondern als einen Mann, der seine Machtposition im Haus schamlos ausnutzte. “Lex Barker hat mich wiederholt belästigt und missbraucht”, lautet der vernichtende Vorwurf.

Die Tragödie daran: Das kleine Mädchen traute sich nicht, sich ihrer berühmten Mutter anzuvertrauen. Die Angst, die Familie zu zerstören, war zu groß. Erst als Cheryls Großmutter Verdacht schöpfte und Lana Turner informierte, kam es zum Bruch. Lana Turner, die ihren Mann vergötterte, soll ihn daraufhin sofort aus dem Haus geworfen haben. Um einen öffentlichen Skandal zu vermeiden – in den 50er Jahren wäre dies das Ende beider Karrieren gewesen –, wurde die Sache vertuscht. Keine Anzeige, kein Prozess, nur eine stille, bittere Trennung.

Ein Leben auf der Überholspur – und der Absturz

Diese dunklen Geheimnisse werfen auch ein neues Licht auf Barkers späteren Absturz. Während er in Deutschland als Volksheld gefeiert wurde, kämpfte er privat mit Dämonen. Der Alkohol wurde sein ständiger Begleiter. Berichte aus seiner späten Karriere zeichnen das Bild eines Mannes, der zunehmend unzuverlässig wurde, Texte vergaß und am Set durch Launenhaftigkeit auffiel. War es das schlechte Gewissen? Die Flucht vor der eigenen Schuld? Oder einfach der Druck des Ruhms?

Nach dem Ende der Karl-May-Welle fiel Barker in ein tiefes Loch. In Hollywood war er vergessen, in Europa nicht mehr gefragt. Er spielte in B-Movies, trat in TV-Serien auf und musste sich am Ende sogar mit Schautennis-Matches über Wasser halten. Der strahlende Held war ausgebrannt, finanziell ruiniert und gesundheitlich am Ende.

Pierre Brice: A French actor who became a German hero by playing a Native  stereotype | CBC Radio

Der einsame Tod in Manhattan

Das Ende von Lex Barker ist so tragisch wie ein schlechtes Drehbuch. Am 11. Mai 1973, nur drei Tage nach seinem 54. Geburtstag, brach er auf der Lexington Avenue in New York zusammen. Mitten im Trubel der Großstadt erlitt “Old Shatterhand” einen Herzinfarkt. Er war auf dem Weg zu seiner damaligen Freundin, der Schauspielerin Karen Kondazian.

Das Schockierende: Barker hatte keine Ausweispapiere bei sich. Als die Passanten den leblosen Körper des Mannes sahen, ahnte niemand, dass hier eine Legende starb. Erst anhand der Gravur in seiner Armbanduhr konnte die Polizei ihn später identifizieren. Der Mann, der Millionen begeistert hatte, starb als Unbekannter auf dem Asphalt. Die Presse spekulierte später über Alkoholismus als Ursache, doch das wahre Drama seines Lebens – die Zerrissenheit zwischen öffentlichem Ruhm und privater Dunkelheit – blieb lange unbeleuchtet.

Die zwei Seiten der Medaille: Verteidigung und Anklage

Es wäre jedoch unvollständig, nicht auch die andere Seite zu hören. Nicht alle Frauen in Barkers Leben sahen in ihm ein Monster. Baronin Carmen “Tita” Thyssen-Bornemisza, seine letzte Ehefrau, verteidigte ihn bis zuletzt leidenschaftlich. “Es ist einfach nicht wahr”, sagte sie zu den Vorwürfen von Cheryl Crane. “Lex war zu charismatisch und respektierte Frauen zu sehr.” Für sie war er eine “wunderbare Person”, an die sie nur liebevolle Erinnerungen hegte.

Hier stehen Aussage gegen Aussage, Erinnerung gegen Trauma. Doch die Detailliertheit, mit der Cheryl Crane ihre Erlebnisse schildert, und die Tatsache, dass Lana Turner sich damals abrupt von Barker trennte, verleihen ihren Worten ein schweres Gewicht.

Lex Barker, Pierre Brice - Winnetou

Fazit: Ein Denkmal mit Schatten

Was bleibt von Lex Barker? Für die Fans der Karl-May-Filme wird er immer der edle Blutsbruder von Winnetou bleiben, der Mann, der für das Gute stand. Doch die Realität ist oft komplexer als jeder Film. Die Vorwürfe seiner Stieftochter zwingen uns dazu, den Menschen hinter der Rolle zu sehen – mit all seinen Abgründen.

Es ist eine Geschichte ohne Happy End. Ein gefallener Held, eine traumatisierte Tochter und ein dunkles Geheimnis, das auch 51 Jahre später noch schmerzt. Vielleicht lehrt uns der Fall Lex Barker vor allem eines: Dass wir nie wirklich wissen, was hinter den glänzenden Fassaden der Stars vor sich geht. Der Mythos Old Shatterhand mag unsterblich sein, doch der Mensch Lex Barker war tragisch, fehlbar und vielleicht, wenn man Cheryl Crane glaubt, auch unverzeihlich schuldig.

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