In der schillernden Welt des deutschen Pop, wo Hits und Skandale oft Hand in Hand gehen, gibt es nur wenige Figuren, die so polarisieren und faszinieren wie Dieter Bohlen. Der „Poptitan“, ein Mann, dessen Name untrennbar mit Charterfolgen, aber auch mit einem schier endlosen Karussell öffentlicher Liebschaften verbunden ist, hat jahrzehntelang die Boulevardpresse genährt. Süchtig nach Geschwindigkeit – neue Songs, neue Frauen, neue Schlagzeilen – so schien sein Leben lange Zeit definiert zu sein. Doch nun, im reifen Alter von 71 Jahren, blickt Bohlen zurück und bricht ein Schweigen, das viele überraschen wird. In einem Geständnis, das seine gesamte öffentliche Persona neu beleuchtet, offenbart er, dass es in all den turbulenten Jahren nur eine einzige Liebe gab, die wirklich zählte.
Um diesen erstaunlichen Punkt in seinem Leben zu verstehen, müssen wir eine Reise durch die Höhen und Tiefen, die Triumphe und die Trümmer seiner Beziehungen antreten. Eine Chronik der Frauen, die an seiner Seite standen, jede auf ihre Weise ein Spiegelbild eines Abschnitts im Leben des rastlosen Poptitans, bis er schließlich zu dem Hafen der Ruhe fand, den er so lange gesucht zu haben schien.
Erika Sauerland: Die Ruhe vor dem Sturm
Als Modern Talking 1984 die deutschen Charts im Sturm eroberte und den Sound der 80er Jahre definierte, war Dieter Bohlen bereits vergeben. Seine erste Ehefrau, Erika Sauerland, war keine Glamour-Persönlichkeit, kein Model, keine TV-Größe. Sie war eine Songschreiberin, die im selben kreativen Metier wie Bohlen arbeitete und in den 70er und 80er Jahren Schlager- und Poptitel für Künstler platzierte. Kennengelernt hatten sie sich bereits 1974 in Göttingen. Einige Jahre später wurden sie in Hamburg ein Paar und heirateten am 11. November 1983.
Vor dem gigantischen Erfolg von Modern Talking führten sie ein fast bürgerliches Leben, zunächst in Quickborn, dann in Tötensen, wo Bohlen eine Art “All-in-One”-Basis mit Haus, Studio und sogar einer kleinen Pferdekoppel aufbaute. Während Modern Talking von 1984 bis 1985 durchstartete, wurden auch familiäre Meilensteine erreicht: die Söhne Marc und Marvin, und später Tochter Marielin. Erika, die bereits ein Jahrzehnt professionelles Schreiben hinter sich hatte, war die stabile Kraft in der Familie, während Bohlens Arbeitslast mit Sessions, Promo-Tourneen und Produktionen für andere Acts explodierte. Bohlen selbst bezeichnete Erika einmal öffentlich als seine „erste große Liebe“. Doch anders als Nora Balling, die Ehefrau von Thomas Anders, mied Erika das Rampenlicht und hielt Abstand zu Kameras und Boulevard.
Die Nähe zu einer aufstrebenden Popmaschine hatte jedoch ihre eigene, unerbittliche Dynamik. Tourneen, der ständige Medienbetrieb und die Doppelrolle als Produzent und Performer zehrten an der Beziehung. Sechs Jahre nach der Hochzeit, 1989, zerbrach die Ehe – just in dem Moment, als das Phänomen Bohlen/Anders seinen Höhepunkt erreichte und Bohlens Projekt Blue System Fahrt aufnahm. Erika verließ das Anwesen in Tötensen mit den Kindern und lebt seither zurückgezogen in Norddeutschland. Ihre Wege trennten sich radikal: Bohlen stürzte sich in ein hochsichtbares Privatleben, das die Schlagzeilen der 1990er-Jahre prägen sollte, während Erika konsequent privat blieb und sich auf die Erziehung ihrer Kinder konzentrierte. Marc, Marvin und Marielin bauten Karrieren außerhalb des Rampenlichts auf, in Jura, Personalwesen und Tiermedizin, während ihr Vater ein Dauerbrenner in Studios und im Fernsehen blieb. Dieses frühe Kapitel in Bohlens Leben erklärt im Rückblick viel: eine musikalisch gleichgesinnte Partnerin, eine Familie, die vor dem vollen Ruhm gegründet wurde, und eine Trennung, die nicht aus Skandal, sondern aus den gnadenlosen Mechanismen des Erfolgs hervorging.
Nadja Abd el Farrag (Naddel): Die Frau, die nicht loslassen wollte
Nadja Abd el Farrag, bekannt als Naddel, trat 1989 in Dieter Bohlens Leben, genau in dem Moment, als seine Ehe mit Erika zerbrach. Die ausgebildete Pharmazeutin lernte den damals schon meistdiskutierten Popkomponisten Deutschlands in einem Hamburger Nachtclub kennen. Was als spontane Anziehung begann, entwickelte sich zu einer Beziehung, die mehr als ein Jahrzehnt von Bohlens Privatleben prägte und sein öffentliches Bild entscheidend mitbestimmte.
Von Anfang an war es ein ungleiches Verhältnis. Bohlen war längst ein Star, während Naddel erst durch ihn ins Rampenlicht geriet. Sie wurde Backgroundsängerin bei seinem Projekt Blue System und zog bald in die Villa in Tötensen. Dort organisierte sie nicht nur den Alltag, sondern kümmerte sich auch um Tiere und Grundstück, während Bohlen zwischen Studio und Tourneen pendelte. Für die Fans wurde sie eine vertraute Erscheinung, doch stets definiert durch ihre Rolle an der Seite des Poptitans.
Die Beziehung war von chronischer Instabilität geprägt. Lange Phasen des Zusammenlebens wechselten sich mit ebenso langen Phasen der Trennung ab, meist ausgelöst durch Bohlens Affären und öffentliche Skandale. Naddel selbst gestand später: „Alle haben mir gesagt: ‚Halt dich fern! Er ist verheiratet, er hat Kinder, er ist immer mit jemand anderem zusammen.‘ Ich habe nicht auf sie gehört.“ Mitte der 90er-Jahre erwischte sie ihn beim Fremdgehen, besonders spektakulär, als seine Liaison mit Verona Feldbusch öffentlich wurde. Trotzdem kehrte sie nach jeder Trennung zurück. Zwischen 1989 und 2001 gab es mehrere Versöhnungen, darunter eine zweite gemeinsame Phase von 1997 bis 2001. Die Boulevardpresse machte daraus eine tägliche Seifenoper, Titelblätter und TV-Magazine verfolgten jeden Schritt. Naddel selbst wurde zu einer Art Prominenz, eingeladen zu Talkshows und Nebenprojekten. Doch ihre Versuche, eine eigene Karriere aufzubauen, scheiterten meist. Für die Öffentlichkeit blieb sie die „Bohlen-Frau“ und später die „Ex“.
Als die Beziehung 2001 endgültig zerbrach, hatte sie über elf Jahre in Bohlens Orbit verbracht. Ihr Fazit: „Bohlen war der Fehler meines Lebens.“ Dieser Satz begleitete sie fortan wie ein Stigma. Nach der Trennung ging es bergab. Ohne Bohlen fehlte ihr die, wenn auch brüchige, Stabilität. Sie lebte zeitweise von Hartz IV, kämpfte mit Schulden und gesundheitlichen Problemen, verschärft durch Alkoholmissbrauch. Öffentliche Auftritte zeigten sie sichtbar gezeichnet, zwischen Mitleid und Voyeurismus schwankte die mediale Darstellung ihres Abstiegs. In den 2010er- und 2020er-Jahren wurde Naddel zum Symbol dafür, was mit einer einstigen Halbprominenten passiert, wenn das Rampenlicht erlischt. Vereinzelte Comebackversuche, Auftritte, Interviews, Autobiografien änderten daran wenig. Am 9. Mai 2025 starb Nadja Abd el Farrag im Alter von 60 Jahren in einer Hamburger Klinik nach Jahren alkoholbedingter Erkrankungen. Die Nachricht löste eine Welle von Rückblicken aus, die fast alle auf ihre Jahre mit Bohlen zurückblickten – Jahre, die sowohl ihren Aufstieg als auch ihren Untergang markierten. Bohlens Reaktion fiel ungewohnt zurückhaltend aus: „Ich bin sehr traurig. Ich wünsche ihr, dass sie in Frieden ruht.“ Ein indirektes Eingeständnis, dass ihr Leben und ihr Absturz untrennbar mit ihm verbunden blieben.
Verona Feldbusch (später Pooth): Vier Wochen Feuer
War Naddel die lange, instabile Konstante in Bohlens Privatleben, so war Verona Feldbusch der plötzliche Vulkanausbruch. Ihre Wege kreuzten sich Mitte der 1990er-Jahre im Hamburger Nachtleben, als Verona noch ein aufstrebendes Model und Moderatorin war. Sie war erst kurz zuvor aus Bolivien nach Deutschland gekommen, hatte Schönheitswettbewerbe gewonnen und stand am Beginn einer Karriere im Entertainment. Für Bohlen, der bereits für seine turbulente Beziehung mit Naddel bekannt war, war sie ein neuer Funke – glamourös, exotisch und jemand, der seinem Hunger nach Aufmerksamkeit gewachsen schien.
Was 1996 folgte, war selbst nach seinen Maßstäben überstürzt. Kaum Wochen nach der Trennung von Naddel flogen Bohlen und Verona nach Las Vegas und heirateten am 13. Mai. Es wurde gefeiert wie ein Jackpotgewinn und landete auf den Titelseiten. Doch die Realität dieser Ehe war alles andere als romantisch. Bereits nach wenigen Tagen traten Konflikte auf. Beide gaben später zu, dass die Beziehung völlig unvorbereitet gewesen war. Verona formulierte es unverblümt: „Nach 24 Stunden war die Ruhe im Haus dahin.“ Die Ehe war bizarr, absurd und leidenschaftlich, die Auseinandersetzungen eskalierten schnell. Verona deutete an, Opfer häuslicher Gewalt geworden zu sein und behauptete, nach einem Streit, bei dem sie ein Schlüsselbund nach ihm geworfen habe, von Bohlen geschlagen worden zu sein. Bohlen bestritt die Vorwürfe, doch die Presse stürzte sich auf jede Schlagzeile, und die Affäre wurde zu einem der berüchtigtsten Prominenten-Skandale der 1990er.
Nur vier Wochen nach der Hochzeit trennte sich das Paar. Die Scheidung wurde 1997 rechtskräftig. Verona erhielt eine Abfindung von 500.000 D-Mark, die ihr zusammen mit dem enormen Medieninteresse den Grundstein für eine neue Karriere legte. Aus den Trümmern dieser Kurzehe erfand sich Verona neu. Sie wurde das Gesicht großer Werbekampagnen der späten 1990er und frühen 2000er, am bekanntesten durch den Telegate-Spot „Da werden Sie geholfen“. Sie baute sich eine Rolle als schlagfertige, selbstironische Medienfigur auf, die ihren Akzent nicht versteckte, sondern humorvoll inszenierte. In den 2000er-Jahren avancierte sie zu einer der bekanntesten TV-Persönlichkeiten Deutschlands. Unter dem Namen Verona Pooth etablierte sie sich nach ihrer Ehe mit Unternehmer Franjo Pooth endgültig als Medienunternehmerin. Gemeinsam mit ihm baute sie eine Familie auf, zog zwei Söhne groß und pflegte ein Image glamouröser, aber stabiler Häuslichkeit in Düsseldorf. Über Jahre hinweg scheute sie sich nicht, Interviews mit bissigen Kommentaren über ihren vierwöchigen Ex-Mann zu würzen. Legendär wurde ihre Bezeichnung von Bohlen als „der Urknall des Nichts“ – eine der meistzitierten Beleidigungen der deutschen Unterhaltungspresse.
Mehr als ein Jahrzehnt mieden sich die beiden in der Öffentlichkeit. Ihre Turbo-Ehe diente als Comedy-Futter für Talkshows und TV-Rückblicke. Erst 2013 kam es zu einer Art Versöhnung, gemeinsam traten sie wieder vor Kameras auf – nicht mehr feindselig, sondern mit einem Augenzwinkern über die Absurdität ihrer gemeinsamen Vergangenheit. Da war Bohlen längst mit Carina liiert, Verona eine respektierte Unternehmerin, und alte Wunden spielten keine Rolle mehr. Doch die Erinnerung blieb: Eine Ehe, die nur vier Wochen dauerte, eine halbe Million kostete und als kultureller Running Gag endete – eine der kürzesten und kuriosesten Promi-Verbindungen der deutschen Popgeschichte.
Janina Youssefian: Der „Teppichluder“-Skandal
Anfang der 2000er-Jahre wurde Dieter Bohlens Privatleben ebenso intensiv beobachtet wie seine Chartplatzierungen. Jede neue Partnerin, jeder Streit, jedes Missgeschick war Futter für die Boulevardpresse. In dieses Klima trat Janina Youssefian, damals Ende der Teenagerjahre, Angestellte in der Teppichabteilung einer Hamburger Boutique. Mit der Unterhaltungswelt hatte sie bis dahin nichts zu tun, bis ihr Name untrennbar mit einem der berüchtigtsten Bohlen-Skandale verbunden wurde.
Ihre Beziehung zu Bohlen war nach eigener, späterer Darstellung eher beiläufig, fast mechanisch. In Interviews erzählte sie mit einer Offenheit, die schockierte: „Er rief immer um 16 Uhr an. Ich sagte: ‚Komm vorbei, ich mache Pause, schick anziehen, Hose runter.‘ Und so wurden wir beim Sex erwischt.“ Was diskret hätte bleiben können, explodierte, als Paparazzi die beiden enttarnten. Die Folgen waren sofort spürbar. Janina verlor ihren Job und wurde als „Teppichluder“ gebrandmarkt – ein Spitzname, der sie über Jahre hinweg in den Schlagzeilen verfolgte. Über Nacht verwandelte sie sich von einer Ladenangestellten in eine nationale Skandalfigur. Für Bohlen bedeutete die Affäre einmal mehr die Bestätigung seines Images als Deutschlands Schürzenjäger Nummer 1, fähig oder unwillig, Privates und Öffentliches zu trennen. Sein damaliger Beziehungsstatus war unklar, doch die Überschneidung mit anderen Partnerinnen, besonders mit Stefania Küster, verstärkte den Eindruck des Verrats.
Janina aber zog sich nicht zurück. Stattdessen verwandelte sie den Skandal in ein Sprungbrett für eine Medienkarriere. Schon wenige Monate später posierte sie für den Playboy, gefolgt von Auftritten in Formaten wie „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und „Promi Big Brother“. Sie inszenierte sich als unapologetische Skandalfigur, die den eigentlich abwertenden Spitznamen selbstbewusst übernahm. In der langen Tradition des deutschen Reality-TV wurde sie zu einer jener Figuren, über die das Publikum lachte und die es dennoch nicht ignorieren konnte. Für Bohlen blieb die Episode nur ein weiteres Kapitel im endlosen öffentlichen Tagebuch seiner Liebschaften. Anders als Verona oder Naddel nahm Janina nie die Rolle einer langfristigen Partnerin ein, doch ihr Platz in der Bohlen-Saga war unverhältnismäßig laut. Noch Jahre später tauchte sie in Interviews und Reality-Shows auf, erzählte die Geschichte mal bitter, mal stolz und sorgte dafür, dass der „Teppichluder“-Skandal Teil des kollektiven Popkulturgedächtnisses blieb.
Heute lebt Janina weit entfernt von Hamburgs Klatschspalten. Gemeinsam mit ihrem Partner Andreas, einem erfolgreichen Unternehmer, führt sie zwei Hotels in Schweden, eines bei Stockholm, eines in Göteborg. In Deutschland jedoch weckt ihr Name nach wie vor dieselbe Assoziation: Die junge Frau, die ein paar Minuten in einer Teppichboutique in eine der berüchtigtsten Fußnoten von Dieter Bohlens verworrenem Liebesleben verwandelte.
Stefania Küster: Eine stille Episode, die im Verrat endete
Nach dem Chaos mit Naddel und der vierwöchigen Implosion mit Verona wirkte Dieter Bohlens nächste große Beziehung zunächst wie ein Wendepunkt. 2001 begann er eine Partnerschaft mit Stefania Küster, einer in Paraguay geborenen Tänzerin und TV-Persönlichkeit. Sie war jünger, ehrgeizig und schien für eine Zeitlang das rastlose Privatleben des Poptitans zu stabilisieren. In der Öffentlichkeit präsentierten sie sich als weniger spektakelanfälliges, fast schon häusliches Paar – gemeinsame Auftritte, Fotoshootings, ein gemeinsames Zuhause. Anfang der 2000er-Jahre war Stefania fester Bestandteil an Bohlens Seite. Der größte gemeinsame Moment kam 2005 mit der Geburt ihres Sohnes Maurice Cass. Für Bohlen, bereits Vater von drei Kindern aus erster Ehe, bedeutete Maurice etwas Neues: die Chance, in einer Beziehung langfristig Familienleben ohne Skandale zu leben. Stefania, die sich bereits ein eigenes Profil als Moderatorin und Model aufbaute, schien bereit, mit ihm eine Zukunft aufzubauen.
Doch auch dieses Kapitel blieb nicht vom Boulevard verschont. Im Mai 2005 veröffentlichte die „Bild“ ein Paparazzo-Foto aus Mallorca: Dieter Bohlen in einem Nachtclub beim Kuss mit einer anderen Frau. Für Stefania war das nicht nur ein privater Verrat, es war öffentlich, unbestreitbar, gedruckt in jeder Zeitung. Freunde berichteten später, dieses Foto sei der endgültige Bruch gewesen: „Natürlich hat das Stefania sehr verletzt.“ Noch im Sommer zog sie aus der Villa in Tötensen aus und nahm Maurice mit nach Hamburg. Die Trennung vollzog sich mit bemerkenswerter Geschwindigkeit. Als im Juni 2006 die Fußball-WM eröffnet wurde, waren ihre Sachen bereits aus Tötensen geschafft. Stefania vermied offene Angriffe und weigerte sich, „schmutzige Wäsche zu waschen“, wie die Boulevardpresse schrieb. Ihr Fokus lag auf Maurice, nicht auf Schlagzeilen. Diese Diskretion unterschied sie stark von Bohlens früheren Partnerinnen und brachte ihr Respekt ein, selbst bei Kritikern.
In den Jahren danach baute Stefania sich neu auf. 2013 heiratete sie den TV-Produzenten Markus Heidemanns, nahm dessen Namen an und zog nach Mallorca. Dort gründete sie eine Familie mit drei weiteren Kindern und startete ihr eigenes Designunternehmen im Bereich Inneneinrichtung. Aus gelegentlichen Interviews wurde deutlich, sie bevorzugte Stabilität statt Spektakel. Aus der einst hochsichtbaren Ex vom Poptitan wurde eine Frau, die ihr Leben bewusst ruhiger gestaltete, geprägt von Familie und Unternehmertum statt von Skandalen. Für Bohlen war die Trennung von Stefania ein weiteres Beispiel für ein wiederkehrendes Muster. Jahre später gestand er mit beinahe beiläufiger Offenheit: „Ich war damals nicht ernsthaft auf Treue aus.“ Es war weniger eine Entschuldigung als eine Feststellung, ein Eingeständnis, dass Loyalität nie zu den Säulen seiner frühen Beziehungen gehört hatte. Der Zusammenbruch seiner Partnerschaft mit Stefania, trotz gemeinsamen Kindes und fünf relativ ruhiger Jahre, zeigte einmal mehr: Sein Charisma und sein Erfolg hatten einen Preis, den nur wenige Partnerinnen dauerhaft ertragen konnten.
Carina Walz: Der unerwartete Anker
2006 war Dieter Bohlen 51 Jahre alt. Sein Ruf als Deutschlands notorischster Frauenheld war längst eine Institution. Hinter ihm lagen zwei Ehen, mehrere lange Beziehungen, Kinder mit unterschiedlichen Partnerinnen und ein Stapel Boulevard-Schlagzeilen, die sein Privatleben zum nationalen Spektakel gemacht hatten. Für viele war die Vorstellung, Bohlen könne jemals Stabilität finden, geradezu lächerlich. Doch genau in diesem Jahr traf er im Nachtclub Physical in Cala Ratjada, Mallorca, auf eine Frau, die seine Geschichte neu schreiben sollte.
Carina Walz war erst Anfang 20. Sie arbeitete in der Hotellerie, weit entfernt von der Musikindustrie und dem Medienzirkus, den Bohlen wie ein ständiges Gefolge mit sich herumtrug. An jenem Abend war er wie immer von Bewunderinnen umgeben. Carina fiel auf, weil sie sich davon unbeeindruckt zeigte. Als Bohlen sie fragte, ob er nicht zu alt für sie sei, antwortete sie ohne Umschweife: „Ja, viel zu alt! Mit dir würde ich niemals etwas anfangen.“ Für Bohlen war diese Ehrlichkeit ein Schock im besten Sinne. Später gab er zu, dass es genau das Gegenteil dessen war, was er sonst hörte. Frauen in seiner Nähe schmeichelten ihm, sagten, er sehe jung aus, das Alter spiele keine Rolle. Carinas klare Absage durchbrach seine Verteidigung. „Das war der Schlüsselmoment“, sagte er Jahre später. „Weil alle anderen gelogen haben, sie nicht.“
Aus dem Gespräch an der Bar wurde mehr. Zwei Nächte später trafen sie sich erneut, redeten stundenlang und bauten Schritt für Schritt ein Band auf, das sich von allen früheren Beziehungen Bohlens unterschied. Im Gegensatz zu Verona suchte Carina keinen schnellen Glamour. Im Gegensatz zu Naddel band sie ihre Identität nicht an ihn. Im Gegensatz zu Stefania lockte sie keine Medienkarriere. Sie wollte ein Leben fernab des Rampenlichts, mit klaren Grenzen zwischen Familie und Öffentlichkeit. Für Bohlen war das entwaffnend. Er nannte Carina bald seinen „Glücksfall“, den „Zufall, der alles veränderte“.
Ihr gemeinsames Leben bekam schnell einen Rhythmus der Stabilität, den er zuvor nie erlebt hatte. 2011 kam Tochter Amelie zur Welt, gefolgt von Sohn Maximilian. Der Mann, der einst für seine Untreue bekannt war, beschrieb sich nun als Familienvater, der von DSDS-Drehs nach Hause eilte, um in Tötensen bei seinen Kindern zu sein. Carina bestand auf Privatsphäre. Sie trat selten mit ihm in der Öffentlichkeit auf, lehnte Interviews ab und betonte immer wieder, dass sie keine Karriere als Bohlens Frau wolle. Ihr Reich waren die Kinder, das Zuhause und der Alltag. Selbst ihre wenigen Red-Carpet-Auftritte, wie beim Gut Aiderbichl Weihnachtsmarkt 2018, blieben Ausnahmen. „Carina sagt immer: ‚Lass mich aus dem Showgeschäft raus‘“, erklärte Bohlen. Genau dieser Rückzug verstärkte seinen Respekt.
Die Wirkung auf ihn war sichtbar. Freunde und Kollegen bemerkten, wie sich sein Temperament veränderte. Der Mann, der einst mit Skandalen, bitteren Trennungen und spöttischen Kommentaren über Ex-Partnerinnen Schlagzeilen gemacht hatte, sprach plötzlich von Loyalität, Dankbarkeit und Zufriedenheit. „Ich bin durch die Hölle gegangen“, sagte er der „Bild“. „Jetzt bin ich im Paradies. Mit Carina bin ich glücklicher als je zuvor.“ Der Kontrast war frappierend. Wo frühere Beziehungen im Chaos oder in Prozessen endeten, wurde diese mit den Jahren immer ruhiger. Carina wurde der Anker, den Bohlen nie gesucht, aber gebraucht hatte. Der Altersunterschied von 30 Jahren, sonst ein Garant für Klatsch, spielte keine Rolle mehr. Seine Worte: „Ich habe sie gefragt, ob sie sich eine Beziehung mit mir trotz des Altersunterschieds vorstellen könne. Sie sagte: ‚Klar nein.‘ Aber am Ende habe ich sie überzeugt und seitdem bin ich der glücklichste Mann der Welt.“
Fast zwei Jahrzehnte später hält die Beziehung. Carina, inzwischen Anfang 40, meidet weiterhin das Rampenlicht. Bohlen, 71, hat sein einst chaotisches Privatleben in eine Geschichte unerwarteter Häuslichkeit verwandelt. Während er im Fernsehen noch immer als spitzzüngiger DSDS-Juror polarisiert, spielt er zu Hause eine andere Rolle: Vater, Partner, Anker. Wo früher jede Frau in seinem Leben einen Skandal markierte, wurde Carina zur Ausnahme. Sie war das Nein, das zu seinem größten Ja wurde.
Das Geständnis mit 71
Jahre lang wich Bohlen der Frage aus: Wer war die Liebe seines Lebens? Erika, die Mutter seiner ersten Kinder? Naddel, mit der er Jahre verbrachte? Verona, mit der er vier unvergessliche Wochen teilte? Stefania, die ihm einen Sohn schenkte? Jetzt, mit 71, sagt er es klar: „Carina. Sie war es“, gesteht Bohlen. „Mit Carina ist alles anders. Ich war noch nie so glücklich. Ich habe sie nie betrogen, kein einziges Mal in 18 Jahren. Sie ist mein Paradies.“ Der gleiche Mann, der einst Bücher mit Witzen über Ex-Frauen füllte, der die Ehe als Falle verspottete, spricht heute wie einer, der Frieden gefunden hat. Er plant sogar, Carina zu heiraten – seine dritte und, wie er schwört, letzte Ehe, die bis zum Ende halten soll.
Am Ende ist Dieter Bohlens Geschichte nicht nur eine von Skandalen und Schlagzeilen. Es ist die Geschichte eines Mannes, der durch Fehler stolpern musste, um zu erkennen, wie echte Liebe aussieht. Mit Carina fand er schließlich die Ruhe, nach der er sein Leben lang gesucht hatte.
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