Was geschah wirklich hinter den Kulissen einer der ikonischsten Musikgruppen der Welt? Während ABBA mit ihren unvergesslichen Hits weltweit Herzen eroberte, waren die Bandmitglieder von verborgenen Kämpfen und emotionalen Herausforderungen geprägt. Jahrelang haben Fans über die wahren Gründe für ihre herzzerreißende Trennung und den tiefgreifenden Einfluss spekuliert, den diese auf die Dynamik der Band hatte. Heute, im Alter von 79 Jahren, bricht Björn Ulvaeus sein lange gehütetes Schweigen und enthüllt bislang unbekannte Wahrheiten über seine Beziehung zu Agnetha Fältskog, den Druck des Lebens im Rampenlicht und die Entstehung eines der emotionalsten und meistdiskutierten Songs der Popgeschichte: „The Winner Takes It All“.
Die Beziehung zwischen Björn Ulvaeus und Agnetha Fältskog entwickelte sich zu einer der ikonischsten in der Musikgeschichte. Sie prägte sowohl den Aufstieg als auch die späteren Belastungen innerhalb von ABBA. Ihre gemeinsame Reise begann im Jahr 1969, als Björn Agnetha während der Dreharbeiten zu einer Fernsehsendung kennenlernte. Agnetha war gerade einmal 18 Jahre alt, eine junge Künstlerin am Anfang ihrer Karriere. Sie hatte kürzlich ihre erste Solo-Single veröffentlicht, und obwohl sie sich noch in der Lernphase befand, faszinierten ihr rohes Talent und ihr Charme Björn sofort. Die Verbindung zwischen den beiden war augenblicklich – eine Mischung aus Romantik und künstlerischer Synergie. Sie wurden schnell ein Paar, teilten nicht nur eine tiefe Liebe füreinander, sondern auch eine gemeinsame Leidenschaft für Musik.
Schon bald entwickelte sich ihre Beziehung von rein privatem zu beruflichem, da Agnetas Gesang und Björns Songwriting einander perfekt ergänzten. Nach einigen Jahren des Datings entschied sich das Paar 1971 zu heiraten. Am 6. Juli 1971 gaben sie sich in einer beschaulichen Zeremonie im Dorf Värmdö das Jawort, begleitet von Benny Andersson, Björns engem Mitarbeiter bei ABBA, der auf der Orgel spielte. Es schien ein märchenhafter Anfang für die beiden Musiker zu sein, mit einem Leben voller Liebe und Kreativität vor sich. Im selben Jahr wurde ihre Tochter Linda geboren, gefolgt von ihrem Sohn Peter im Jahr 1977. Die Elternschaft brachte sie einander zwar näher, brachte aber auch eigene Herausforderungen mit sich. Der intensive Zeitplan während des internationalen Durchbruchs von ABBA setzte ihrer Beziehung ständig zu. Obwohl ihre persönliche Verbindung unerschütterlich schien, forderten die äußeren Belastungen ihren Tribut.
ABBAs Weg begann mit einer Mischung aus harter Arbeit, Hingabe und musikalischer Innovation. Ihre erste Single „People Need Love“ erschien 1972, und obwohl sie nicht sofort ein Hit wurde, zeigte sie die einzigartige Chemie zwischen Björn, Agnetha, Benny und Anni-Frid Lyngstad, den weiteren Mitgliedern der Band. Der Durchbruch gelang ihnen 1974 beim Eurovision Song Contest mit „Waterloo“, der sie in den globalen Superstar-Status katapultierte. ABBA wurde zu einem Synonym für Ruhm und brachte zeitlose Hits wie „Dancing Queen“, „Mamma Mia“ und „Fernando“ hervor. Ihre Auftritte waren elektrisierend, ihre Songs ansteckend, und ihr Image wurde sorgfältig gepflegt. Doch hinter den Kulissen begann sich die Realität ihres Privatlebens aufzulösen. Der Druck des internationalen Ruhms war enorm. Für Björn und Agnetha zerrten das ständige Touren und das unaufhörliche Rampenlicht an ihrer Ehe. Das Paar fand sich hin- und hergerissen zwischen Familie und Karriere.
Der Wendepunkt kam nach dem Eurovision-Sieg. Nach einer einmonatigen Tournee kehrten sie heim und stellten fest, dass ihre junge Tochter Linda sie nicht mehr erkannte. Diese schmerzhafte Erkenntnis machte deutlich, dass ihr Familienleben für ihre Karriere geopfert wurde. Später reflektierte Björn über diese Erfahrung: „Die Band brauchte uns, und unsere Kinder brauchten uns. Es fühlte sich so an, als könnten wir beiden nicht genug geben.“ Die emotionale Entfremdung des Paares vertiefte sich, doch in der Öffentlichkeit traten sie weiterhin als Einheit auf. Während ABBA immer berühmter wurde, traten auch die persönlichen Schwierigkeiten des Duos immer deutlicher zutage. Als ABBA in den späten 70er Jahren seinen Höhepunkt erreichte, wurden die Risse in der Beziehung zwischen Björn und Agnetha immer sichtbarer. Agnetas emotionale Verfassung verschlechterte sich, verstärkt durch ihre Angst, Björn an den Druck des Ruhms zu verlieren. Gleichzeitig wurde Björn kontrollierender und distanzierter, was zu emotionalen Zusammenbrüchen bei beiden führte. Bereits Anfang 1979 lebten sie in getrennten Welten, obwohl sie weiterhin gemeinsam bei ABBA arbeiteten. Ihre Ehe war offiziell bis 1980 beendet, doch die Scheidung war alles andere als unkompliziert. Obwohl beide zustimmten, dass die Trennung das Beste sei, hatten sie mit den seelischen Folgen zu kämpfen.
In dieser schmerzhaften Phase schrieb Björn den Song „The Winner Takes It All“, einen der kraftvollsten und herzzerreißendsten Tracks von ABBA. Der Song entstand während eines Rückzugs auf der Insel Viggsö im Sommer 1979, wo Björn und Agnetha die ersten Schritte seiner Entstehung unternahmen. Björn, der sich zunehmend von Agnetha distanzierte, ließ seine Emotionen in die Songtexte einfließen. Ursprünglich trug der Song den Titel „The Story of My Life“, und das erste Demo hatte ein deutlich schnelleres Tempo, das sie später änderten. Agnetha schlug ein Arrangement im Stil einer französischen Chanson vor, was dem Song einen emotionaleren und eindringlicheren Ton verlieh. In einem intensiven und emotionalen Rausch schrieb Björn die finalen Lyrics und vollendete den Song in einem einzigen Sitz, während er Whiskey trank. Die persönliche Note des Songs, besonders die Zeilen über Herzschmerz und Verlust, berührte sowohl Björn als auch Agnetha zutiefst.
Als Björn den Song Agnetha vorspielte, war sie sichtlich gerührt und weinte, als sie den Schmerz erkannte, den sie beide durchlebt hatten. Obwohl sie öffentlich erklärten, dass ihre Scheidung einvernehmlich verlaufen sei, war die emotionale Grundlage ihrer Trennung unübersehbar. Agnetha, die den Song über ihre eigene Scheidung singen musste, empfand die Erfahrung als unglaublich schmerzhaft. „The Winner Takes It All“ wurde zu einem sofortigen Klassiker und berührte Fans weltweit durch seine rohe Emotion und die universellen Themen von Liebe und Verlust. Der Song, der aus ihrem persönlichen Schmerz entstand, wurde zu ABBAs ikonischstem und erfolgreichstem Hit und spiegelte das innere Aufruhr wider, den sowohl Björn als auch Agnetha zu jener Zeit erlebten.
Nach der Scheidung gingen sowohl Björn als auch Agnetha unterschiedlich mit den Folgen um. Agnetha, die mit psychischen Problemen kämpfte, durchlief eine Reihe von Beziehungen, um den Schmerz ihrer Scheidung zu betäuben. Der Druck des Ruhms und die Tragödie, ihre Ehe verloren zu haben, lasteten schwer auf ihr, und sie erlitt weitere persönliche Verluste, darunter den Tod ihrer Eltern. Im Gegensatz dazu fand Björn Stabilität in seinem Leben und heiratete schließlich Lena Källersjö, mit der er eine erfolgreiche und dauerhafte Beziehung führte. Er arbeitete weiterhin mit Benny und den anderen ABBA-Mitgliedern, doch sein Privatleben schien sich in eine friedlichere Richtung entwickelt zu haben. Obwohl die Scheidung beiden emotional stark zusetzte, war klar, dass Björn und Agnetha die Nachwirkungen ganz unterschiedlich erlebten. Während Björn es schaffte, voranzukommen, hatte Agnetha mit dem Verlust sowohl auf persönlicher als auch auf beruflicher Ebene zu kämpfen. Die Auflösung ihrer Ehe markierte auch den Anfang vom Ende für ABBA, da der emotionale Druck auf die Bandmitglieder immer deutlicher wurde. Dennoch hallt ihre Musik, geformt von sowohl Liebe als auch Schmerz, bis heute bei Fans auf der ganzen Welt nach. Die Geschichte von Björn und Agnetha ist ein Zeugnis für die Komplexität von Ruhm, Liebe und Herzschmerz, und ihre Musik bleibt ein bleibendes Erbe der unglaublichen Partnerschaft, die einst ABBA war.
Björn Ulvaeus’ Leben nach der Scheidung von Agnetha Fältskog im Jahr 1980 war eine Zeit emotionaler Herausforderungen, doch er blickte nach vorne. Rückblickend beschrieb er die Schwierigkeiten, eine Ehe aufrechtzuerhalten, während er Teil eines globalen Phänomens wie ABBA war. „Wir mussten so hart arbeiten und waren ständig unterwegs. Es wurde schwierig, ein Gleichgewicht zwischen Privatleben und beruflichen Verpflichtungen zu finden“, sagte er in einem Interview. Trotz der Herausforderungen betonte Björn, dass die Scheidung einvernehmlich war und sowohl er als auch Agnetha übereinstimmten, dass es die beste Entscheidung für ihre Familie war. „Es gab kein großes Drama; wir haben uns einfach auseinandergelebt“, erklärte er. Dennoch war die emotionale Belastung spürbar, da er später zugab, dass es schwer war, sich an die Einsamkeit nach der Trennung zu gewöhnen. „Man merkt erst, wie leer das Leben sein kann, wenn man plötzlich allein ist.“ Björn verarbeitete seine Gefühle in seiner Musik, arbeitete weiterhin mit Benny Andersson zusammen und fand Trost in seiner kreativen Arbeit. Kurz nach der Scheidung schrieb er den ABBA-Song „The Winner Takes It All“, eine ergreifende Ballade, die weithin als Ausdruck seiner damaligen Gefühle interpretiert wurde. Obwohl Björn beteuerte, dass der Song nicht autobiografisch sei, räumte er ein: „Es steckt viel Schmerz in diesem Lied, und natürlich wurde es von meinen Emotionen in dieser Zeit beeinflusst.“
Kurz nach der Trennung von Agnetha lernte Björn Lena Källersjö auf einer Silvesterfeier 1980 kennen. Lena war Fernsehmoderatorin, und ihre Verbindung war sofort spürbar. Ihre Beziehung entwickelte sich schnell, und 1981 heirateten die beiden. Diese Ehe bedeutete für Björn einen Neuanfang, und gemeinsam bekamen sie zwei Töchter, Emma und Anna. Ihre Beziehung hielt über vier Jahrzehnte, und Björn beschrieb Lena als seinen „Fels in all den Jahren“. Während Björn in seiner Ehe mit Lena Stabilität fand, blieb sein Berufsleben dynamisch. Zusammen mit Benny arbeitete er an neuen Musikprojekten, darunter das Musical „Chess“, das die politischen Spannungen des Kalten Krieges durch ein Schachturnier thematisierte. Obwohl „Chess“ gemischte Kritiken erhielt, wurde es zum Kultklassiker und festigte Björns und Bennys Ruf in der Welt des Musicals. Zusammen entwickelten sie auch „Mamma Mia!“, ein Jukebox-Musical mit ABBAs größten Hits. „Mamma Mia!“ feierte 1999 Premiere und wurde zu einem weltweiten Phänomen, das zahlreiche Bühnenproduktionen, Filme und eine Wiederbelebung der Popularität von ABBAs Musik nach sich zog. Obwohl Björn eng mit ABBAs Erbe verbunden blieb, erkundete er neue kreative Wege. 1999 gründete er das Musiklabel „Monomusic“, das als Plattform für seine und Bennys Musikprojekte diente. Der Erfolg von „Mamma Mia!“ ermöglichte es Björn, seine kreative Arbeit fortzusetzen und brachte ihm beträchtliche finanzielle Erfolge ein. In den 1990er und 2000er Jahren engagierte er sich zudem verstärkt für wohltätige Zwecke, insbesondere in den Bereichen Umweltschutz, musikalische Bildung und Kinderrechte.
Trotz seiner beruflichen Erfolge begann seine Ehe mit Lena mit zunehmendem Alter Risse zu zeigen. Nach über 40 gemeinsamen Jahren gaben sie 2022 ihre Trennung bekannt. Die Entscheidung fiel einvernehmlich, und sie blieben freundschaftlich verbunden. Beide betonten, dass sie enge Freunde bleiben wollten, vor allem im Interesse ihrer Kinder, und weiterhin gemeinsam Familienfeiern begehen würden. In einer gemeinsamen Erklärung hieß es: „Nach vielen wunderbaren Jahren voller Höhen und Tiefen haben wir beschlossen, getrennte Wege zu gehen. Wir werden immer enge Freunde bleiben und weiterhin gemeinsame Familienereignisse erleben.“ Nach der Trennung von Lena fand Björn erneut eine Partnerin. 2021 begann er eine Beziehung mit Christina Sas, einer Produktdirektorin bei Universal Music. Ihre Beziehung vertiefte sich mit der Zeit, und im September 2024 heirateten sie in einer kleinen privaten Zeremonie in Kopenhagen. Die Trauung wurde von der dänischen Komikerin und „The Great British Bake Off“-Moderatorin Sandi Toksvig durchgeführt und als intime Feier beschrieben.
Während all dieser persönlichen Veränderungen blühte Björns berufliche Laufbahn weiter auf. 2021 feierte ABBA ein Comeback mit dem Album „Voyage“, gefolgt von einem virtuellen Konzerterlebnis mit digitalen Avataren der Bandmitglieder. Das Album wurde von Kritikern hoch gelobt, und das Konzert stellte einen Meilenstein in ABBAs Vermächtnis dar. Diese Rückkehr auf die Bühne, wenn auch in digitaler Form, unterstrich die anhaltende Bedeutung von ABBAs Musik in der globalen Popkultur. Trotz seiner persönlichen Herausforderungen bewahrte Björn eine bemerkenswerte Widerstandskraft, sowohl beruflich als auch privat. Seine Arbeit mit Benny Andersson an Projekten wie „Mamma Mia!“ und „Voyage“ festigte seinen Status als eine der einflussreichsten Figuren der modernen Musik. Er wurde nicht nur für seine musikalischen Beiträge geschätzt, sondern auch für seine reflektierte Herangehensweise an persönliche und berufliche Beziehungen. Seine Fähigkeit, sich neu zu erfinden, sowohl im privaten als auch in seiner kreativen Karriere, zeigt, dass Veränderung – so schwierig sie auch sein mag – oft zu Wachstum und neuen Möglichkeiten führen kann.
Agnetha Fältskogs Leben nach der Scheidung von Björn Ulvaeus war eine Zeit intensiver emotionaler Turbulenzen und Reflexion. Das Ende ihrer Ehe im Jahr 1979 bedeutete eine drastische Veränderung in ihrem Privatleben, eine, die eng mit der unaufhörlichen Neugier der Öffentlichkeit verknüpft war. Die unermüdliche Aufmerksamkeit der Medien machte es Agnetha nahezu unmöglich, privat zu trauern, und verstärkte den Stress in einer ohnehin schwierigen Situation. Sie gab zu, dass die Trennung sie erschüttert und zutiefst verunsichert zurückließ. Der Druck, ihr öffentliches Image aufrechtzuerhalten, während sie mit ihrem persönlichen Kummer kämpfte, wurde überwältigend. Um ihre Gefühle zu verarbeiten, suchte Agnetha psychologische Hilfe – ein damals seltener und mutiger Schritt für eine prominente Persönlichkeit. Die emotionale Tiefe ihres Schmerzes wurde in ABBAs ikonischem Hit „The Winner Takes It All“ spürbar, der von Björn geschrieben wurde. Das Lied, das zu einem kulturellen Meilenstein wurde, spiegelte die tiefe Traurigkeit und den Verlust wider, den Agnetha in dieser Zeit erlebte. Besonders die eindringliche Zeile „Tell me, does she kiss like I used to kiss you?“ berührte sie persönlich, da sie den Schmerz über das Scheitern ihrer Ehe widerspiegelte. Viele Fans fragen sich bis heute, ob Björn in Anbetracht ihrer gemeinsamen Vergangenheit bewusst entschied, dass Agnetha diese zutiefst persönlichen Zeilen singen sollte. War es eine Form der emotionalen Befreiung oder ein künstlerischer Akt der Katharsis? Die Frage bleibt unbeantwortet, doch die Echtheit in Agnetas Stimme spricht Bände über die rohen Emotionen, die sie damals durchlebte.
Trotz ihrer persönlichen Kämpfe setzte Agnetha ihre Karriere fort und blieb als Teil von ABBAs anhaltendem Erfolg in der Öffentlichkeit präsent. Doch ihr Leben außerhalb der Band war zunehmend von dem Wunsch nach Privatsphäre und Zurückgezogenheit geprägt. 1990 heiratete sie den schwedischen Chirurgen Tomas Sonnenfeldt, doch wie schon bei ihrer ersten Ehe mit Björn hielt sie auch diese Beziehung weitgehend aus dem Rampenlicht heraus. Erst als die Ehe 1993, drei Jahre später, endete, wurde sie überhaupt bekannt, was das Mysterium um ihr Privatleben noch verstärkte. Diese Geheimhaltung entsprach Agnetas Wunsch, ihre eigene Geschichte selbst zu kontrollieren, besonders nach der enormen medialen Aufmerksamkeit, die ihre erste Scheidung mit sich brachte. Das Ende ihrer zweiten Ehe markierte den Beginn einer langen Phase der Zurückgezogenheit. Sie zog sich immer mehr aus der Öffentlichkeit zurück und lebte ein Leben in relativer Anonymität. Der Ruhm, der ihr einst so selbstverständlich erschien, wurde zunehmend zu einer Last.
Eine der beunruhigendsten Episoden ihres Lebens ereignete sich in den späten 1990ern, als sie eine Beziehung mit Gert van der Graaf einging, einem Mann, der sie über Jahre hinweg hartnäckig verfolgt hatte. Obwohl sie kaum Gemeinsamkeiten hatten – Gert war ein Fabrikarbeiter, übergewichtig und finanziell angeschlagen, ein deutlicher Kontrast zum glamourösen Leben, das Agnetha mit Björn und ABBA geführt hatte – war sie anfangs zögerlich, sich auf jemanden einzulassen, der so wenig mit ihrem bisherigen Umfeld zu tun hatte. Doch schließlich gab sie seinen Annäherungsversuchen nach. Die Beziehung nahm schnell eine ungesunde Wendung. Gerts Bewunderung für Agnetha schlug in eine obsessive Fixierung um, und sein Verhalten wurde zunehmend beunruhigend. Er schrieb ihr verstörende Briefe, tauchte unangemeldet an ihrem Haus auf und folgte ihr in der Öffentlichkeit. All das schuf eine Atmosphäre ständiger Anspannung in ihrem Leben. Die Belästigung wurde so schlimm, dass Agnetha sich gezwungen sah, rechtliche Schritte einzuleiten. Sie wandte sich an die Polizei, woraufhin Gert verhaftet und wegen Stalking verurteilt wurde. Als Folge erhielt er ein Einreiseverbot für Schweden. Doch dies bedeutete nicht das Ende seiner Obsession. Mehrfach versuchte er, nach Schweden zurückzukehren, und 2006 wurde er erneut festgenommen, als er sich in der Nähe von Agnetas Haus aufhielt. Dieses dunkle Kapitel in Agnetas Leben wurde später in der 2023 erschienenen Dokumentation „Take a Chance“ aufgegriffen, die die Schattenseiten des Ruhms beleuchtete. Der Film thematisierte, welchen Tribut obsessive Fans von Prominenten fordern können und wie der Verlust der Privatsphäre zu enormem persönlichem Leid führen kann. Für Agnetha war diese Zeit eine schmerzhafte Erinnerung an die Schattenseiten des Ruhms, die ihren Wunsch nach einem ruhigen und abgeschiedenen Leben nur noch verstärkte.
Der Vorfall mit Gert van der Graaf war ein erschütternder Kontrast zu dem Ruhm und Erfolg, den sie mit ABBA erlebt hatte. Während die Band eine weltweite Fangemeinde begeisterte, zog sie auch ungewollte Aufmerksamkeit auf sich. Gerts obsessive Verfolgung war nur ein Beispiel dafür, wie schnell Ruhm von einem Segen zu einer Belastung werden kann. 2013 sprach Agnetha offen darüber, dass sie der Öffentlichkeit überdrüssig geworden war. Sie erzählte, dass sie ihr Leben nun den einfachen Freuden widme: ruhige Momente mit ihren Hunden, ein Glas Wein, das sanfte Rauschen des Meeres. Sie sehnte sich nach Frieden und Stille, fernab der medialen Aufmerksamkeit, die sie einst als ABBA-Mitglied erlebt hatte. Ihr Wunsch nach Privatsphäre führte sie schließlich auf einen Bauernhof auf einer schwedischen Insel, wo sie ein zurückgezogenes Leben führen konnte. Mit 71 Jahren hat Agnetha Trost in ihrer Familie und den Tieren gefunden – ein Leben, das kaum noch etwas mit dem Trubel ihrer ABBA-Zeit gemein hat. In Interviews hat sie mehrfach betont, dass sie nicht mehr im Rampenlicht stehen möchte. „Ich möchte einfach für mich sein, die Gegenwart genießen und jeden Tag so nehmen, wie er kommt“, sagte sie 2013 und unterstrich damit ihren Wunsch nach einem einfachen Leben. Doch Agnetas Rückzug bedeutet keineswegs, dass ihr Vermächtnis in Vergessenheit geraten ist. ABBAs Musik berührt noch immer Millionen von Menschen, und ihre Stimme bleibt eines der prägendsten Elemente des Erfolgs der Band. Trotz all des persönlichen Schmerzes und ihres Wunsches nach Zurückgezogenheit hat Agnetha einen unauslöschlichen Eindruck in der Musikwelt hinterlassen, ein der auch in kommenden Generationen weiterleben wird. Ihre Geschichte, geprägt von Herzschmerz, Selbstreflexion und schließlich Frieden, erinnert daran, dass hinter dem Glamour der Berühmtheit immer auch eine zutiefst menschliche Seite steckt. Agnetha Fältskog mag sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen haben, doch die Welt, die sie mit ihrer Musik mitgestaltet hat, bleibt lebendig und unvergessen.
Auch Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad, das andere ABBA-Paar, durchliefen nach der Auflösung der Band bedeutende Veränderungen. Sie hatten 1978 nach einer neunjährigen Beziehung geheiratet, ließen sich aber 1981 scheiden. Ihre Trennung war das Ergebnis wachsender Spannungen, verstärkt durch den Druck des Ruhms und den anstrengenden Arbeitsrhythmus von ABBA. Benny gab später zu, dass seine Probleme mit Untreue sowie die emotionale Belastung durch ihre anspruchsvolle Karriere zur Zerrüttung der Ehe beigetragen hatten. Das Ende ihrer Beziehung fiel in eine Zeit großer persönlicher und beruflicher Umbrüche, da ABBA zu diesem Zeitpunkt bereits aufgehört hatte, gemeinsam aufzutreten und Musik aufzunehmen. Diese Verbindung von privaten und beruflichen Verlusten machte die Zeit besonders herausfordernd für beide und symbolisierte nicht nur das Ende ihrer Ehe, sondern auch den Abschluss einer Ära, die eng mit ihrem gemeinsamen Erfolg in der Band verknüpft war. Trotz des Schmerzes blieben sie respektvoll miteinander und konzentrierten sich darauf, ihr Leben nach ABBA neu aufzubauen.
Anni-Frids Leben nahm 1992 eine bedeutende Wendung, als sie den deutschen Adligen Prinz Heinrich Ruzzo Reuß von Plauen heiratete. Durch diese Ehe wurde sie zur Prinzessin Anni-Frid Reuß, Gräfin von Plauen. In ihrer neuen Rolle engagierte sie sich in zahlreichen wohltätigen Projekten, insbesondere im Bereich des Umweltschutzes. Anni-Frid nahm dieses neue Kapitel ihres Lebens mit Begeisterung an und nutzte ihre Bekanntheit, um sich für Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit einzusetzen. Tragischerweise verstarb ihr Ehemann 1999, doch sie blieb ihrer philanthropischen Arbeit treu. Seit 2007 ist sie mit Henry Smith, dem fünften Viscount Hambleden, liiert, einem Nachfahren des britischen Schreibwaren-Imperiums W.H. Smith und einer angesehenen Persönlichkeit im britischen Adel.
Benny Andersson hingegen setzte seine Musikkarriere mit großem Erfolg fort. Nach ABBA arbeitete er mit Björn Ulvaeus an dem gefeierten Musical „Chess“, das Hits wie „I Know Him So Well“ und „One Night in Bangkok“ hervorbrachte. Zudem spielte er eine entscheidende Rolle bei der Wiederbelebung von ABBAs Musik, indem er maßgeblich an der „Mamma Mia!“-Filmreihe mitwirkte, die zu einem weltweiten Phänomen wurde. Darüber hinaus gründete er Benny Anderssons Orchester, eine Folkmusikgruppe, die traditionelle schwedische Klänge mit modernen Elementen verbindet. Die Band veröffentlichte mehrere Studioalben und erlangte eine neue Fangemeinde. Bennys anhaltende Leidenschaft für die Musik reichte über die Trennung hinaus. Während ihrer Trennung bewahrten Benny und Anni-Frid einen respektvollen Umgang miteinander, und während sich ihre Wege trennten, bleibt ihre gemeinsame Geschichte als Teil von ABBA ein wesentlicher Bestandteil ihrer Identität. Durch ihre Erfolge, Beziehungen und persönlichen Herausforderungen haben Benny und Anni-Frid Resilienz bewiesen und Erfüllung in ihrem Leben nach ABBA gefunden.
Die Ehen der ABBA-Mitglieder waren tief mit ihrer Musik verbunden und brachten zeitlose Hits hervor, die bis heute nachhallen. Doch sie offenbarten auch die Schwierigkeiten, Liebe und Beruf unter dem Druck des Ruhms zu vereinen. Björn Ulvaeus’ jüngstes Geständnis bestätigt nun, was viele Fans schon lange vermutet haben: Die Kunst ABBAs war untrennbar mit dem Leben, dem Schmerz und den Emotionen der Menschen dahinter verbunden. Die Geschichte von ABBA ist somit nicht nur die eines musikalischen Triumphs, sondern auch eine zutiefst menschliche Erzählung von Liebe, Verlust und der Fähigkeit, auch nach den größten Stürmen des Lebens neue Wege zu finden.