Expertin erklärt Langs Gewichtsverlust “Diese Kombination ist tatsächlich äußerst effektiv”

Expertin erklärt Langs Gewichtsverlust “Diese Kombination ist tatsächlich äußerst effektiv”

Ricarda Lang: Die Politikerin wird in einem Interview sehr privat.Vergrößern des Bildes

Ricarda Lang: Die Politikerin wird in einem Interview sehr privat. (Quelle: IMAGO/Dwi Anoraganingrum)

Ricarda Lang hat mit Kraftsport und Ernährungsumstellung viel Gewicht verloren. Warum ihre Strategie genau richtig ist, erklärt eine Expertin.

Wer in letzter Zeit Fotos von Ricarda Lang gesehen hat, wird es schon bemerkt haben: Die Grünen-Politikerin hat sich optisch verändert. Nun sprach sie erstmals in einem Interview mit der “Bild”-Zeitung offen über ihren Gewichtsverlust.

“Ich hatte nie den einen Moment, der alles verändert hat. Das Abnehmen war mehr ein Prozess. Ich wurde 30. Ich wollte fit sein, gesund. Ich wollte mir selbst wieder gehören”, so Ricarda Lang. 40 Kilo sind mittlerweile runter, zehn will sie noch schaffen. Ihre Strategie: Krafttraining und eine Ernährungsumstellung “ohne Verbote”.

Wie gesund es ist, so viel Gewicht zu verlieren, und welche Strategien allgemein helfen können, um langfristig abzunehmen, erklärt die Ernährungsexpertin Veronika Albers.

Veronika Albers
Veronika Albers (Quelle: Sophie Brand)

Zur Person

Veronika Albers ist Diplom-Ökotrophologin und vom Verband für Ernährung und Diätetik (VFED) zertifizierte Ernährungsberaterin. Sie leitet die Ernährungsfachkräfte bei Oviva, einer Abnehm-App, deren Angebote von allen gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, wenn bei Betroffenen der Body-Mass-Index (BMI) zwischen 30 und 40 liegt.

t-online: 40 kg in 18 Monaten verloren – geht so etwas einfach mit Kraftsport und Ernährungsumstellung?

Veronika Albers: Ja, grundsätzlich sind 40 Kilogramm in 18 Monaten durchaus möglich. Das entspricht einem durchschnittlichen Gewichtsverlust von etwa 2,2 Kilogramm pro Monat. Und gerade bei Menschen mit höherem Ausgangsgewicht ist dieser Gewichtsverlust absolut realistisch und gesund machbar.

Aber ist es auch gesund, so schnell abzunehmen?

Ja, etwas über zwei Kilogramm pro Monat abzunehmen, liegt genau im gesunden Bereich. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt einen Gewichtsverlust von 0,5 bis 1 Kilogramm pro Woche. Trotzdem ist es generell ratsam, größere Gewichtsabnahmen ärztlich begleiten zu lassen, um Gesundheitsrisiken auszuschließen.

Glauben Sie, dass auch Medikamente wie die Abnehmspritze eine Rolle gespielt haben?

Ich kenne Frau Lang nicht und kann deswegen nur mutmaßen. Aber sie selbst spricht sehr offen über Verzicht, Disziplin und die harte Arbeit. Und auch die Betonung von Krafttraining und Ernährungsumstellung deuten auf einen klassischen Ansatz hin.

Zwischen diesen Bildern liegen zwei Jahre.Vergrößern des Bildes
Ricarda Lang: Zwischen diesen Bildern liegen zwei Jahre. (Quelle: imago / Collage t-online)
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Sind Kraftsport und Ernährungsumstellung die besten Mittel zum Abnehmen?

Diese Kombination ist tatsächlich äußerst effektiv und wissenschaftlich gut belegt. Krafttraining ist besonders wertvoll, weil es Muskelmasse aufbaut und/oder erhält. Muskelmasse erhöht den Grundumsatz, und damit werden auch im Ruhezustand Kalorien verbrannt. Im Gegensatz zu Diäten ohne Sport verlangsamt sich der Stoffwechsel dadurch nicht. Eine langfristige, ausgewogene Ernährung schützt zudem vor Nährstoffmängeln.

Ricarda Lang betont eine Ernährungsumstellung “ohne Verbote”. Warum ist das relevant?

Der Ansatz “ohne Verbote” ist psychologisch klug. Strikte Verbote führen oft zu Heißhunger-Attacken und im schlimmsten Fall zu einem Jo-Jo-Effekt. Wenn man lernt, in kleinen Schritten seine Ernährung umzustellen und bewusst zu essen, kann man sich auch mal etwas gönnen, und die Ernährungsumstellung ist langfristig machbar. Frau Langs Ehrlichkeit ist dabei wichtig: Es braucht dennoch Disziplin und Verzicht – nur eben keine starren Regeln. Genau diese Flexibilität macht den Unterschied zwischen kurzfristiger Diät und nachhaltiger Lebensstiländerung mit neuen gefestigten Ernährungsgewohnheiten und Bewegung als Routine.

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Haben Sie noch einen letzten Tipp?

Wichtig ist es, auch Rückschläge einzukalkulieren und hier schnell zu reflektieren, was der Auslöser sein kann. Das hilft dabei, schnell wieder in die “neue Routine” zurückzufinden und sich selbst nicht zu verurteilen. Und auch das bewusste Planen von Alternativen kann helfen, beispielsweise “Was tue ich, wenn ich gestresst bin, im Urlaub bin und so weiter”.

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