Gottschalks wütender Abschied: Nach Bambi-Eklat und Cher-Spruch zieht der TV-Titan endgültig den Stecker

Es ist ein Moment, der in die Geschichte des deutschen Fernsehens eingehen wird – allerdings anders, als es sich alle Beteiligten wohl gewünscht hätten. Was als glanzvolle Hommage an eine Musiklegende geplant war, hat sich zu einem handfesten Medienskandal entwickelt, dessen Nachbeben nun das Karriereende eines der größten deutschen Entertainers besiegelt. Thomas Gottschalk, die Ikone der Samstagabendunterhaltung, hat genug. Genervt, missverstanden und sichtlich angefasst von der Kritik der letzten Tage, verkündet er seinen Rückzug aus dem Showgeschäft. Mit 75 Jahren zieht er die Reißleine. Doch was genau hat das Fass zum Überlaufen gebracht?

Der Stein des Anstoßes: Ein Bambi, Cher und ein verhängnisvoller Satz

Alles begann auf der schillernden Bühne der Bambi-Verleihung. Es sollte ein Abend voller Glamour, Emotionen und Anerkennung werden. Thomas Gottschalk hatte die ehrenvolle Aufgabe, der US-Pop-Ikone Cher den Preis zu überreichen. Zwei Legenden auf einer Bühne – eigentlich ein Garant für große Fernsehmomente. Doch die Zuschauer im Saal und vor den Bildschirmen erlebten einen Gottschalk, der ungewohnt unsicher, fast fahrig wirkte. Die gewohnte Souveränität, mit der er Jahrzehnte lang Millionen begeisterte, schien wie weggeblasen.

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Dann fiel jener Satz, der sich wie ein Lauffeuer in den sozialen Netzwerken verbreitete und eine Welle der Empörung auslöste. Gottschalk äußerte, Cher sei die “einzige Frau, die er jemals ernst genommen habe”. Ein Kommentar, der wohl als charmantes Kompliment und Übertreibung gedacht war, aber in der heutigen Zeit, und vor allem in diesem Kontext, völlig deplatziert wirkte. Kritiker warfen ihm Respektlosigkeit gegenüber anderen Frauen vor, nannten die Aussage sexistisch oder schlichtweg peinlich. Das Netz tobte, und der einstige Liebling der Nation fand sich plötzlich im Zentrum eines Shitstorms wieder.

Zwar ruderte Gottschalk später zurück und entschuldigte sich für seine Wortwahl, doch der Schaden war angerichtet. Das Bild des souveränen Showmasters hatte Risse bekommen, und die Diskussion über sein Verhalten riss nicht ab.

“Es nervt mich”: Gottschalk schlägt zurück

Die Tage nach der Verleihung müssen für Thomas Gottschalk ein Spießrutenlauf gewesen sein. Wohin er auch kam, wem er auch begegnete – das Thema war immer dasselbe: Cher, der Bambi und dieser eine Satz. In einem aktuellen Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ließ der Entertainer nun seinen Gefühlen freien Lauf. Man merkt ihm an, dass seine Geduld am Ende ist. “Es nervt mich inzwischen”, gab er offen zu und machte aus seinem Herzen keine Mördergrube.

Für Gottschalk ist die Sache klar und längst abgehakt. Er betont vehement, dass man sich um ihn keine Sorgen machen müsse. Viel wichtiger sei ihm die Klarstellung, dass zwischen ihm und Cher alles in Ordnung sei. Kein böses Blut, kein Zerwürfnis hinter den Kulissen, keine beleidigte Diva. Es sei lediglich ein “missglückter Moment” gewesen, wie er jedem Menschen passieren könne. Doch die Öffentlichkeit und die Medien ließen nicht locker, bohrten weiter, analysierten jede Geste. Diese Diskrepanz zwischen seiner eigenen Wahrnehmung – ein kleiner Fauxpas unter Profis – und der öffentlichen Hysterie scheint ihn tief getroffen und zermürbt zu haben.

Der Paukenschlag: Ein Abschied mit 75

Mitten in dieser aufgeheizten Stimmung lässt Gottschalk dann die Bombe platzen. Ein Satz, der kurz und knapp ist, aber eine gewaltige Tragweite hat: “Ich bin 75 und verabschiede mich jetzt aus dem Geschäft.” Keine Hintertür, kein “Vielleicht”, kein “Mal sehen”. Es klingt nach einem endgültigen Schlussstrich. Es wirkt, als habe der Bambi-Vorfall ihm die letzte Bestätigung gegeben, dass seine Zeit im grellen Scheinwerferlicht abgelaufen ist.

Bambi Verleihung 2025 in München: Eklat um Thomas Gottschalks peinlichen  Auftritt - München - SZ.de

Diese Ankündigung kommt für viele Fans überraschend, auch wenn Gottschalks Alter kein Geheimnis ist. Doch er wirkte stets zeitlos, ein ewiger blonder Lausbub, dem das Älterwerden nichts anhaben konnte. Dass er nun selbstbestimmt, aber offensichtlich auch frustriert das Ende verkündet, hat eine tragische Note. Es ist nicht der feierliche Abschied mit Standing Ovations, den man ihm gewünscht hätte, sondern ein Abgang durch die Hintertür, getrieben von Genervtheit und dem Gefühl, nicht mehr in die aktuelle Medienlandschaft zu passen.

Ein Kapitel deutscher TV-Geschichte schlägt zu. Thomas Gottschalk war über Jahrzehnte mehr als nur ein Moderator; er war ein Familienmitglied, das am Samstagabend in den Wohnzimmern der Republik zu Gast war. Mit “Wetten, dass..?” prägte er Generationen. Sein Stil – locker, spontan, manchmal chaotisch, aber immer herzlich – war einzigartig. Dass dieser Gigant nun geht, weil er sich missverstanden fühlt, hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack.

Der 6. Dezember: Der letzte Vorhang fällt

Doch ganz sang- und klanglos wird er nicht verschwinden. Es gibt noch einen Termin im Kalender, der nun eine völlig neue Bedeutung bekommt. Am 6. Dezember wird Thomas Gottschalk ein letztes Mal auf der großen Bühne stehen. Ort des Geschehens ist die RTL-Show “Denn sie wissen nicht, was passiert”. An der Seite seiner langjährigen Weggefährten Günther Jauch und Barbara Schöneberger wird er sich vom Publikum verabschieden.

Diese Konstellation könnte passender nicht sein. Jauch und Schöneberger gehören zu den wenigen, die mit Gottschalk auf Augenhöhe agieren können. Die Chemie zwischen den dreien ist legendär, geprägt von frotzelndem Humor und gegenseitigem Respekt. Es ist zu erwarten, dass dieser Abend eine Mischung aus Wehmut und dem typischen Gottschalk-Chaos wird. Vielleicht ist es genau der richtige Rahmen: nicht steif und staatstragend wie ein Bambi, sondern unberechenbar und lebendig – so wie Gottschalk selbst immer war.

Es bleibt zu hoffen, dass an diesem Abend der Spaß im Vordergrund steht und nicht die leidige Diskussion um Cher. Gottschalk hat es verdient, für sein Lebenswerk gefeiert zu werden, für die tausenden Stunden, in denen er uns zum Lachen und Staunen gebracht hat. Der 6. Dezember markiert das Ende einer Ära. Danach, so der Plan, soll Schluss sein.

Thomas Gottschalk beim Bambi: Lass gut sein, Thommy

Ein Blick zurück und nach vorn

Wenn sich der Rauch um den “Bambi-Skandal” verzogen hat, was wird bleiben? Hoffentlich nicht die Erinnerung an einen stolpernden Moderator, der sich im Ton vergriffen hat. Sondern die Erinnerung an den Mann, der Gummibärchen salonfähig machte, der Weltstars auf seiner Couch zum Plaudern brachte und der das Lagerfeuer Fernsehen so lange am Brennen hielt wie kein anderer.

Gottschalks Reaktion, so emotional und genervt sie auch sein mag, ist menschlich. Sie zeigt, dass auch an einem Profi wie ihm die Kritik nicht spurlos vorübergeht. Vielleicht ist es tatsächlich der richtige Zeitpunkt. Mit 75 Jahren hat er alles erreicht, jeden Preis gewonnen und jede Wette gehalten. Wenn er sagt, er verabschiede sich “jetzt”, dann ist das auch ein Akt der Selbstbefreiung. Befreiung von den Erwartungen, von der Kritik, von dem Zwang, immer funktionieren zu müssen.

Wir werden ihn vermissen, mit all seinen Ecken und Kanten, seinen wilden Outfits und seinen manchmal aus der Zeit gefallenen Sprüchen. Denn Typen wie ihn gibt es im glattgebügelten Fernsehen von heute kaum noch. Der 6. Dezember wird ein schwerer Gang für viele Fans, aber auch eine Chance, noch einmal “Danke, Thommy” zu sagen. Danke für die Show.

Ein Entertainer verlässt die Bühne. Diesmal wohl für immer. Und vielleicht, wenn etwas Zeit vergangen ist, kann auch Thomas Gottschalk wieder über den Bambi 2024 lachen. Doch bis dahin gilt: Der Vorhang fällt, und eine Legende geht in den wohlverdienten Ruhestand.

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