Hollywoods stiller Romantiker bricht sein Schweigen: Warum Robert Redford erst mit 88 Jahren zugibt, dass eine deutsche Künstlerin die wahre Liebe seines Lebens ist

In einer Welt, die von flüchtigen Affären und inszenierten Romanzen lebt, wirkt das Geständnis einer Legende wie Robert Redford fast wie ein Drehbuch aus einer vergangenen, beständigeren Ära. Der Mann, der als „Sundance Kid“ Filmgeschichte schrieb, der Frauenherzen weltweit höher schlagen ließ und dessen Gesicht über Jahrzehnte hinweg das amerikanische Kino prägte, hat mit 88 Jahren ein Resümee gezogen, das so ehrlich wie überraschend ist. Nach einem Leben voller öffentlicher Triumphe und privater Tragödien hat Redford endlich offenbart, wer den wichtigsten Platz in seinem Herzen einnimmt. Es ist eine Liebeserklärung, die nicht seiner ersten Ehefrau Lola gilt, mit der er eine Familie gründete, und auch keiner der glamourösen Schauspielkolleginnen, mit denen er liiert war. Es ist das späte, tiefe Bekenntnis zu Sibylle Szaggars, der in Deutschland geborenen Malerin, die ihm das gab, was Hollywood ihm nie bieten konnte: Frieden.

Um die Tragweite dieses Geständnisses zu verstehen, muss man tief in die Biografie des Schauspielers eintauchen. Redfords Leben war nie nur der glänzende Rote Teppich. Es war geprägt von einer rastlosen Suche nach Sinn, künstlerischer Erfüllung und einer Liebe, die standhält, wenn das Blitzlichtgewitter erlischt.

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Die erste große Liebe und der erste große Schmerz

Seine Reise begann in den späten 1950er Jahren, lange bevor die Welt seinen Namen kannte. Als junger, suchender Mann, frisch zurück von Reisen durch Europa, traf er Lola Van Wagenen. Sie war klug, bodenständig und teilte seinen unstillbaren Wissensdurst. 1958 heirateten sie – eine einfache Zeremonie, getragen von jugendlicher Hoffnung. Doch das Schicksal schlug grausam zu. 1959, kurz nach der Geburt ihres ersten Sohnes Scott Anthony, verstarb das Kind am plötzlichen Kindstod. Ein Trauma, das Redford für immer veränderte. „Man überwindet das nie ganz“, sagte er später.

Lola und Robert bauten auf diesem Schmerz auf, bekamen drei weitere Kinder – Shauna, James und Amy – und stützten sich gegenseitig, während Redford zum Weltstar aufstieg. Doch genau dieser Ruhm wurde zum schleichenden Gift für ihre Ehe. Während Redford von Filmset zu Filmset eilte, das Sundance Festival gründete und zum Idol einer Generation wurde, entfremdeten sich die Eheleute. Lola, die sich zur Historikerin und Umweltaktivistin weiterbildete, wollte mehr als nur die Frau an seiner Seite sein. 1985, nach fast drei Jahrzehnten, folgte die Scheidung. Sie geschah ohne Schlammschlacht, getragen von Respekt, doch sie hinterließ eine Leere. Lola war seine Jugendliebe, die Mutter seiner Kinder, aber sie war nicht die Liebe, die bis zum Ende bleiben sollte.

Die Suche im Scheinwerferlicht

Nach der Trennung suchte Redford, nun einer der begehrtesten Junggesellen der Welt, nach Halt. Es folgten Beziehungen mit prominenten Frauen wie der brasilianischen Ikone Sônia Braga oder der schwedischen Schauspielerin Lena Olin. Diese Romanzen waren leidenschaftlich, künstlerisch inspirierend, aber letztlich flüchtig. Redford, inzwischen in seinen Fünfzigern, war kein junger Abenteurer mehr. Er war ein Mann mit Geschichte, ein Vater, ein Großvater, ein Aktivist. Die Frauen aus seiner Branche verstanden zwar den Druck des Ruhms, doch sie brachten auch die Unruhe dieses Lebens mit sich.

In den 90er Jahren führte er eine ruhigere Beziehung mit Kathy O’Rear, einer Frau, die hinter den Kulissen arbeitete. Sie gab ihm Stabilität, doch auch diese Verbindung mündete nicht in eine Ehe. Redford schien sich damit abgefunden zu haben, dass die ganz große, seelenverwandte Liebe vielleicht ein Kapitel der Vergangenheit war. Er konzentrierte sich auf seine Arbeit, auf den Umweltschutz, auf seine Kinder. Er ahnte nicht, dass das Schicksal bereits einen neuen Plan für ihn entworfen hatte.

Die Begegnung, die alles veränderte

Es war in den späten 1990er Jahren, in seinem geliebten Sundance Mountain Resort, jenem Ort, den er geschaffen hatte, um Kunst und Natur zu vereinen. Dort traf er Sibylle Szaggars. Die gebürtige Hamburgerin war eine renommierte Künstlerin, deren Werke sich oft mit der Fragilität der Umwelt auseinandersetzten – ein Thema, das auch Redfords Herzschlag bestimmte.

Das Besondere an dieser Begegnung war ihre Unaufgeregtheit. Sibylle war nicht beeindruckt von seiner Filmografie. Sie kannte ihn kaum als den Hollywood-Star. Für sie war er Robert, ein Mann mit ähnlichen Interessen, mit einer Liebe zur Stille der Natur. Bevor sie sich zum ersten Mal verabredeten, lieh sie sich Filme von ihm aus, nicht um ihn zu bewundern, sondern um den Menschen hinter den Rollen zu verstehen. Beim ersten Abendessen sprachen sie nicht über Blockbuster oder Einspielergebnisse, sondern über Farben, über den Zustand der Wälder, über das Leben.

Robert Redford fell for Sibylle Szaggars because she didn't know his movies  | Fox News

Für Redford war das eine Offenbarung. „Sie hat mir ein völlig neues Leben geschenkt“, gestand er jetzt, fast dreißig Jahre später. Sibylle brachte keine Forderungen mit sich, keinen Drang nach Öffentlichkeit. Sie brachte Verständnis. Sie verstand sein Bedürfnis nach Rückzug ebenso wie seinen Drang, die Welt zu verbessern.

Ein stilles Ja-Wort in Hamburg

Über ein Jahrzehnt wuchs diese Liebe, fernab der Klatschspalten. 2009 entschieden sie sich schließlich für die Ehe. Die Zeremonie im Louis C. Jacob Hotel in Hamburg war bezeichnend für ihre Beziehung: intim, stilvoll, privat. Nur engste Freunde und Familie waren dabei, als der damals 72-Jährige der fast 20 Jahre jüngeren Künstlerin das Ja-Wort gab. Es war kein Medien-Event, sondern ein tiefes, spirituelles Versprechen.

Zusammen gründeten sie die Organisation „The Way of the Rain“, die Kunst und Wissenschaft verbindet, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Sie wurden Partner in jeder Hinsicht – emotional, intellektuell und kreativ. Sibylle war nicht nur seine Frau, sie war sein Spiegel, seine Inspiration und sein sicherer Hafen.

Der Fels in der Brandung

Wie stark dieses Fundament wirklich war, zeigte sich im Jahr 2020, als Redford erneut von einer unfassbaren Tragödie getroffen wurde. Sein Sohn James, selbst ein engagierter Filmemacher und Aktivist, starb im Alter von 58 Jahren an Leberkrebs. Für einen Vater, der bereits seinen ersten Sohn verloren hatte, war dieser Schlag fast vernichtend. Freunde berichten, dass Redford in dieser Zeit der Dunkelheit drohte, den Halt zu verlieren.

Es war Sibylle, die ihn durch diese Phase trug. Sie wich nicht von seiner Seite, hielt seine Hand, teilte die Stille und die Tränen. Sie gab ihm den Raum zu trauern, erinnerte ihn aber auch sanft an das Schöne, das noch existierte. Ihre gemeinsame Liebe zur Natur wurde zur Therapie. Spaziergänge durch die Wälder von Utah, das Beobachten des Regens, das Malen – all das half Redford, nicht im Schmerz zu ertrinken. Ihre Anwesenheit war der Beweis, dass das Leben weitergeht, auch wenn es manchmal unerträglich scheint.

Robert Redford fell for Sibylle Szaggars because she didn't know his movies  | Fox News

Das Vermächtnis einer späten Liebe

Heute, mit 88 Jahren, lebt Robert Redford zurückgezogen. Er hat die Schauspielerei hinter sich gelassen, doch seine Leidenschaft für die Welt brennt weiter. Wenn er heute auf sein Leben zurückblickt, dann sieht er die Erfolge, ja. Aber vor allem sieht er die Frau, die neben ihm steht. Sein Geständnis, dass Sibylle die „Liebe seines Lebens“ ist, schmälert nicht die Bedeutung seiner ersten Ehe oder die Liebe zu seinen Kindern. Es ist vielmehr die Erkenntnis eines Mannes, der am Ende seiner Reise angekommen ist und weiß, was wirklich zählt.

Es ist nicht der Applaus. Es ist nicht das Gold der Oscar-Statue. Es ist das Gefühl, verstanden zu werden. Es ist die Gewissheit, dass jemand da ist, wenn die Lichter ausgehen. Sibylle Szaggars hat Robert Redford nicht als Idol geheiratet, sondern als Mann. Und genau das hat ihn gerettet. In einer Zeit, in der Beziehungen oft so schnelllebig sind wie ein TikTok-Video, ist ihre Geschichte ein leuchtendes Beispiel für Beständigkeit. Sie lehrt uns, dass es nie zu spät ist, den Menschen zu finden, der die eigene Seele zum Klingen bringt. Und dass die größte Rolle, die Robert Redford je gespielt hat, die des liebenden Ehemanns an der Seite einer Hamburger Malerin ist.

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