„Ich muss euch etwas sagen“: Gerhard Schröder geht viral und rechnet in explosivem Video mit Scholz, Merz und der USA-Politik ab

Er galt vielen als politisch isoliert, als „Persona non grata“ in seiner eigenen Partei und in der deutschen Öffentlichkeit. Doch Totgesagte leben bekanntlich länger. Gerhard Schröder, Altkanzler der Bundesrepublik Deutschland, hat sich mit einem Paukenschlag zurückgemeldet, der die Berliner Republik in ihren Grundfesten erschüttert. Ein Video-Clip, der derzeit wie ein Lauffeuer durch die sozialen Netzwerke geht, beginnt mit vier schlichten Worten: „Ich muss euch etwas sagen.“ Was folgt, ist keine altersmilde Rückschau, sondern eine Generalabrechnung mit der aktuellen Regierung, der Opposition und der geopolitischen Ausrichtung Deutschlands.

Nordstream: Das Rückgrat der deutschen Industrie

Schröder beginnt beim wohl kontroversesten Thema seines Erbes: Nordstream. Während sich Politiker wie Olaf Scholz oder Robert Habeck heute von dem Projekt distanzieren, als hätten sie nie etwas damit zu tun gehabt, steht Schröder felsenfest dazu. Für ihn ist klar: Ohne das günstige Pipeline-Gas aus Russland wäre Deutschland nie zur führenden Industrienation Europas aufgestiegen.

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„Nordstream war Wohlstand, war Wettbewerbsfähigkeit“, argumentiert er im Video. Die heutige Situation, in der Deutschland teures Fracking-Gas aus den USA importiert, sieht er als Ergebnis einer gezielten Strategie der Amerikaner, um den deutschen Wettbewerber zu schwächen. Schröder wirft der aktuellen Regierung Heuchelei vor: Als Finanzminister habe Olaf Scholz Nordstream 2 noch aktiv unterstützt und sogar Tarnkonstruktionen gebilligt, um US-Sanktionen zu umgehen. Heute wolle davon niemand mehr etwas wissen. Die Folgen – abwandernde Firmen und stillgelegte Werke – seien der Preis für diese 180-Grad-Wende.

Klartext zum Ukraine-Krieg: Diplomatie statt Waffen

Noch brisanter sind Schröders Aussagen zum Krieg in der Ukraine. Er spricht aus, was in der veröffentlichten Meinung oft als Tabu gilt: Dieser Krieg sei militärisch nicht zu gewinnen. „Jeder Tag länger bedeutet mehr Tote, mehr Zerstörung und mehr Milliarden, die wir nicht haben“, so der Altkanzler. Seine Forderung ist eindeutig: Wir brauchen eine diplomatische Initiative, und zwar sofort.

Schröder erinnert an seinen eigenen Vater, der im Zweiten Weltkrieg fiel, und betont, dass man mit Putin reden müsse – nicht aus Sympathie, sondern weil er der Entscheider sei. Er hält die Vorstellung, eine Atommacht wie Russland militärisch in die Knie zwingen zu können, für eine gefährliche Illusion. In diesem Zusammenhang lobt er überraschend Donald Trump, dem er zutraut, den Konflikt schnell zu beenden, und fordert Europa auf, endlich selbst Verantwortung zu übernehmen, bevor die Eskalation unkontrollierbar wird.

Gerhard Schröder im Interview: "Warum soll ich mich entschuldigen?" |  STERN.de

Die Bombe: Ein verhinderter Friedensplan?

Der wohl explosivste Teil seiner Ausführungen betrifft die Anfangsphase des Krieges. Schröder behauptet, es habe einen unterschriftsreifen Friedensplan gegeben. Der ukrainische Präsident Selenskyj sei bereit gewesen, auf einen NATO-Beitritt zu verzichten. Doch der Frieden sei blockiert worden – von Washington. Die USA hätten Eskalation gewollt, keinen Frieden. Diese Darstellung, die bisher oft als Verschwörungstheorie abgetan wurde, erhält durch die Stimme eines ehemaligen Kanzlers, der noch immer über internationale Kontakte verfügt, ein völlig neues Gewicht.

Abrechnung mit der SPD und Friedrich Merz

Auch innenpolitisch teilt Schröder kräftig aus. Seine eigene Partei, die SPD, bezeichnet er als „trauriges Überbleibsel“, das sich den Grünen untergeordnet habe. Dass ihm niemand zum Geburtstag gratulierte, hat ihn sichtlich verletzt. Stattdessen lobt er die AfD und Tino Chrupalla, der ihm als einziger Parteichef öffentlich zum 80. Geburtstag gratulierte und sein Lebenswerk würdigte. Dass Schröder sich Berichten zufolge sogar mit AfD-Vertretern in Baku getroffen haben soll, um über Frieden zu sprechen, während die Ampel über Waffenlieferungen debattiert, dürfte in der SPD-Zentrale für Schnappatmung sorgen.

Besonders hart trifft es jedoch CDU-Chef Friedrich Merz. Schröder spricht ihm jegliche Eignung für das Kanzleramt ab. Merz knicke bei jedem Gegenwind ein und habe kein Rückgrat. Er marschiere blind auf der Linie der USA und hofiere die Wall Street, statt deutsche Interessen zu vertreten.

New York Times": Altkanzler Schröder äußert sich erstmals seit Putins Krieg  in einem Interview

Ein Weckruf oder der letzte Tabubruch?

Gerhard Schröders viraler Auftritt ist mehr als nur die Meinung eines Ruheständlers. Es ist der Versuch, das Narrativ über den Krieg, die Energiekrise und die Rolle Deutschlands neu zu schreiben. Er positioniert sich als Stimme der Vernunft in einer Zeit der moralischen Überhitzung. Ob man ihm zustimmt oder ihn verdammt: Schröder hat es geschafft, sich wieder Gehör zu verschaffen. Sein Video ist ein Weckruf für ein Land, das in der Krise nach Orientierung sucht – und vielleicht eine Mahnung, dass einfache Wahrheiten oft komplexer sind, als es der politische Mainstream wahrhaben will.

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