„Ja, ich habe Krebs“ – Oli investiert kämpft: Ein offenes Bekenntnis und ein Aufruf zur Vorsorge

In einer Zeit, in der das Internet oft von Oberflächlichkeit und Hochglanzbildern dominiert wird, braucht es Mut, um seine Verletzlichkeit öffentlich zu zeigen. Genau diesen Mut beweist Oli, bekannt durch seinen Kanal „Oli investiert“, in einem emotionalen und aufrichtigen Video. „Oh Leute, ich bin überwältigt, ganz ehrlich, herzlichen Dank, vielen, vielen Dank für die zahlreichen Genesungswünsche bezüglich meiner Hautkrebserkrankung“, beginnt er sein tief bewegendes Statement. Diese Worte sind der Startschuss für ein offenes Bekenntnis, das nicht nur seine persönliche Leidensgeschichte beleuchtet, sondern auch einen dringenden Appell an Tausende von Menschen richtet: Hört auf euren Körper und nehmt Vorsorgeuntersuchungen ernst.

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Ein monatelanger Leidensweg und die erschütternde Diagnose

Was als unscheinbare Entzündung begann, entwickelte sich für Oli zu einem monatelangen, zermürbenden Prozess voller Ungewissheit und Schmerz. Seit Anfang des Jahres bemerkte er eine Veränderung an einer bestimmten Stelle seines Körpers. Ein erster Abstrich beim Hausarzt brachte keine Klarheit. Es folgte eine Odyssee von Arztbesuchen und Untersuchungen, ein „monatelanger, widriger Prozess“, wie er es beschreibt, um überhaupt herauszufinden, was die Ursache war. Bis endlich seine „sehr gute Hautärztin“ eine Probe entnahm.

Die Entnahme dieser Probe war ein Erlebnis, das Oli nachhaltig prägte. Trotz Betäubung empfand er unerträgliche Schmerzen. „Ich habe ein relativ hohes Schmerzempfinden, wie ich persönlich finde“, erklärt er. Normalerweise käme er auch beim Zahnarzt ohne Betäubung zurecht. Doch diesmal sei es ein „ganz, ganz anderes Level“ gewesen. „Das hat auch beim Schneiden so wehgetan, dass sie sagte, wenn das so krass entzündet ist, dann ist klar, dass Sie das hier trotz der Betäubung natürlich noch spüren.“ Diese Schilderung vermittelt einen Eindruck des physischen und psychischen Drucks, unter dem Oli stand, während er auf eine Diagnose wartete.

Schließlich kam die Gewissheit: eine Vorstufe von Krebs. Genauer gesagt, Hautkrebs, der glücklicherweise noch in den oberen Hautschichten verortet war und nicht tiefer vorgedrungen ist. Eine Erleichterung inmitten der Schocknachricht, die Oli mit einer Mischung aus Hoffnung und Realismus aufnimmt.

Der Kampf beginnt: Spezialklinik und erste Erfolge

Die Diagnose führte Oli in eine Spezialklinik, wo er bereits zweimal vorstellig wurde. Dort erhielt er spezielle Salben, eine Milch und eine Creme zum Auftragen auf die betroffene Stelle. Diese Maßnahmen zeigten erste Erfolge: „Die Entzündungen sind dadurch etwas zurückgegangen, deutlich besser als vorher“, berichtet er. Die Stelle sehe schon viel besser aus als noch im Januar, als alles begann. Doch trotz dieser Verbesserung ist die Erkrankung bis heute nicht vollständig verschwunden.

Die nächste Etappe auf Olis Weg ist ein chirurgischer Eingriff. „Voraussichtlich muss es rausgeschnitten werden“, erklärt er und bestätigt, dass er bereits einen Termin in der Spezialklinik dafür hat. Er hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt, gelesen und recherchiert. Die Unterstützung seiner Community sei dabei gigantisch gewesen. „Das Video hat gigantische Aufrufzahlen, hat Kommentare ohne Ende und wirklich so viel Unterstützung, herzlichen Dank“, betont er. Diese immense Resonanz ist ein Beleg dafür, wie viele Menschen von ähnlichen Schicksalen betroffen sind oder jemanden an Krebs verloren haben. Oli beschreibt Krebs als „eine schreckliche, schreckliche Volkskrankheit, die gefühlt in den letzten Jahren viel häufiger auftritt“.

Krebs und Gene: Eine persönliche Theorie

Oli reflektiert auch über die möglichen Ursachen von Krebs. Er erwähnt, dass er bestimmte Lifestyle-Faktoren, wie sie oft mit bestimmten Krebsarten in Verbindung gebracht werden (z.B. Rauchen bei Lungenkrebs), nicht mitmacht. Er zieht den Vergleich zu Helmut Schmidt, der bis ins hohe Alter rauchte und trotzdem über 90 Jahre alt wurde. „Da fragt man sich dann halt, wie kann das eine sein, wie kann das andere sein“, sinniert Oli. Seine Schlussfolgerung: „Ich glaube ganz klar, es liegt sehr, sehr viel in unseren Genen, sodass wir wenig bis kaum Möglichkeiten der Einflussnahme darauf haben.“ Er untermauert diese These, indem er den Charakter eines Menschen mit genetischen Anlagen verknüpft, der zwar auch durch das Umfeld geprägt werde, aber vieles eben „in den Genen schon fest drin ist und uns einfach so mitgegeben ist“.

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Dankbarkeit und die Kraft der Gemeinschaft

Die Flut an Kommentaren und E-Mails, die Oli nach seiner Offenbarung erreichte, hat ihm nicht nur Kraft gegeben, sondern auch zum Nachdenken angeregt. Viele Menschen schilderten ihre eigenen Krebsgeschichten oder die ihrer Familienangehörigen. „Manche ihr eigenes oder das Schicksal der Familie dort auch geschildert haben, wo man natürlich mit so einer Erkrankung dann sich auch Gedanken darüber macht um die eigene Familie, was ist wenn das Ganze schlimmer sein wird“, gesteht er.

Dabei relativiert er die Schwere seiner eigenen Erkrankung nicht, aber er ordnet sie ein: „Das ist nur in Anführungsstrichen ein Hautkrebs, das ist kein Lungenkrebs beispielsweise oder Hirntumoren, ne, also ein ganz anderes Level, wenn man diese Sorten irgendwie in Ranking stecken würde und weiß Gott sowas möchte ich nicht machen, aber es gibt schlimmeres, viel schlimmeres.“ Er ist dankbar, dass es für ihn eine Behandlungsmöglichkeit gibt, die ohne Chemo oder Bestrahlung auskommt, sondern durch das Herausschneiden des betroffenen Gewebes.

Der anstehende Eingriff wird kleiner ausfallen, als ursprünglich befürchtet, da die Entzündung durch die Medikamente bereits deutlich zurückgegangen ist. Das entnommene Gewebe wird anschließend genau analysiert. Im schlimmsten Fall müsste noch einmal nachoperiert werden, falls weitere Krebszellen tiefer in der Haut gefunden werden. „Ich bin kein Arzt, ich kann es euch nicht ganz genau so richtig wiedergeben, aber so ungefähr“, sagt er bescheiden.

Die Reaktionen auf sein Video waren überwältigend: „Wirklich Dutzende, Tausende Kommentare, das ist nicht übertrieben“, sagt Oli. Hunderte E-Mails erreichten ihn, in denen Menschen ihre Schicksale, Behandlungsmethoden und Empfehlungen für Ärzte und Medikamente teilten. Oli versichert, dass er diese Informationen sorgfältig durchgehen und analysieren wird. Er betont sein Vertrauen in seine Hautärztin und die Spezialklinik, deren Behandlung dazu beigetragen hat, dass weniger Haut entfernt werden muss als zunächst angenommen.

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Vorsorge ist der Schlüssel: Ein Appell an alle

Neben den Genesungswünschen gab es auch zahlreiche Kommentare, die Oli Kraft spendeten, wie „Ich wünsche dir sehr viel Kraft“ oder „Gute Besserung Olli“. Die Botschaft, die Oli daraus ableitet und die er mit seiner Reichweite teilen möchte, ist klar und eindringlich: „Passt auf, das ist halt auch ein ganz wichtiger Punkt, der sollte wirklich jedem klar sein.“ Er selbst nimmt jährlich einen Check-up wahr, inklusive Hautkrebs-Screening alle zwei Jahre und Vorsorgeuntersuchungen für Darmkrebs.

Oli ruft dazu auf, die Möglichkeiten der Vorsorge zu nutzen, die das deutsche Gesundheitssystem bietet, auch wenn er es persönlich nicht für „das Beste“ hält. „Wenn ich da noch was machen soll, dann könnt ihr es gerne mal in die Kommentare reinschreiben, also ich bin ja auch nicht hier komplett allwissend“, lädt er seine Community zur weiteren Interaktion ein. Seine zentrale Botschaft ist eine Warnung: „Nutzt die Möglichkeiten der Vorsorge, denn manchmal ist es zu spät.“ Und er fügt hinzu: „Auch wenn euch euer Körper ein Signal gibt, das heißt, ihr habt irgendwo einen Schmerz und ähnliches und fragt euch, warum, da habe ich doch gar nichts gemacht und sonst was, immer solchen Problemen nachgehen, Lösungen finden.“

Oli investiert zeigt mit seinem offenen Umgang mit der Krebsdiagnose nicht nur persönliche Stärke, sondern auch ein großes Verantwortungsbewusstsein gegenüber seiner Community. Seine Geschichte ist eine mahnende Erinnerung daran, dass Gesundheit unser höchstes Gut ist und dass wir aktiv dafür Sorge tragen müssen.

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