Matulas letzte Abrechnung: Mit 82 enthüllt Claus Theo Gärtner die 5 Co-Stars, die er nicht ausstehen konnte

Hallo zusammen. Nach mehr als vier Jahrzehnten des Schweigens bricht eine Ikone des deutschen Fernsehens die Mauer der Vergangenheit. Claus Theo Gärtner, der Mann, der als Privatdetektiv Hermann Josef Matula in “Ein Fall für zwei” zur lebenden Legende wurde, ist 82 Jahre alt. Und in diesem Alter, so scheint es, gibt es keinen Grund mehr für höfliche Zurückhaltung. Er bricht ein Tabu und spricht offen über das, was hinter den Kulissen der Erfolgsserie wirklich geschah.

In einem bewegenden und schonungslosen Geständnis enthüllt Gärtner fünf Namen, fünf Gesichter, die gemeinsam mit ihm die Legende von “Ein Fall für zwei” prägten – und die er heute offen zugibt, “nicht ausstehen zu können”. Dies ist keine späte Rachegeschichte. Es ist das ehrliche, tief bewegende Geständnis eines Mannes, der den Ruhm, aber auch dessen dunkelste Schattenseiten erlebt hat. Es ist eine Geschichte über enttäuschte Freundschaft, stillen Neid, Generationskonflikte und den tiefen Schmerz, der entsteht, wenn Professionalität auf menschliche Kälte trifft. Was er heute sagt, wird das Bild der einstigen deutschen Lieblingsserie für immer verändern.

1. Renate Kohn: Die bewunderte Rivalin

Wenn Claus Theo Gärtner über Renate Kohn spricht, verändert sich sein Blick. Es ist kein Hass, keine offene Feindschaft. Es ist ein stilles, widersprüchliches Gefühl – kühl und zugleich schmerzlich, als würde ihr Name eine alte, nie ganz verheilte Wunde wieder öffnen.

Renate Kohn kam in den frühen 1980er Jahren zu “Ein Fall für zwei”, als Gärtner bereits das unangefochtene Gesicht der Serie war. Sie war jünger, unglaublich ehrgeizig und besaß eine Energie, die Gärtner zutiefst irritierte. Sie war die Kraft einer Frau, die keine Angst kannte. Sie sprach offen, stellte Autoritäten in Frage und zeigte keinerlei Scheu vor großen Namen. “Sie sah mich nicht als Star”, erzählte Gärtner einmal, “sie sah mich als Gegner.”

Anfangs hielt er ihre Haltung für charmant, bewunderte den Mut der jungen Schauspielerin, sich zu behaupten. Doch bald merkte er, dass ihre Arbeitsweise diametral zu seiner eigenen stand. Gärtner war ein Mann der Disziplin, der Ordnung, der sich akribisch an das Drehbuch hielt. Renate Kohn war das genaue Gegenteil. Sie spielte frei, unberechenbar, oft meilenweit jenseits des Drehbuchs. Sie änderte Texte nach Belieben, folgte ihrem Instinkt und brachte damit alles durcheinander, was Gärtner an Struktur so sehr schätzte.

“Sie war wie ein Windstoß, der jedes Gleichgewicht zerstörte”, sagte er später. “Ich wusste nicht, ob ich sie bewundern oder fürchten sollte.”

Offene Konflikte gab es nie. Aber zwischen den Szenen lag eine Spannung in der Luft, die man hätte greifen können – still, dicht und spürbar. Renate lächelte stets freundlich, doch in ihren Blicken lag Trotz. Wenn sie sprach, schwang oft die Botschaft mit: “Ich brauche keine Anleitung von dir.” Gärtner, der immer an Respekt und Hierarchie geglaubt hatte, fühlte sich fundamental herausgefordert. Jedes Lob des Regisseurs für Renates spontane Einfälle klang für ihn wie ein kleiner Riss in seinem Selbstverständnis. Es war nicht Neid, sondern das diffuse Gefühl, die Kontrolle zu verlieren.

Der Bruchpunkt kam leise, aber mit vernichtender Wirkung. Während einer emotionalen Szene wollte Gärtner etwas Neues ausprobieren, eine andere Facette von Matula zeigen. Renate Kohn sah ihn an und sagte leise, aber unmissverständlich: “Spielen Sie lieber wie immer. Das erwarten die Zuschauer von ihnen.”

Ein Satz, so sanft ausgesprochen und doch so tief verletzend. “Ich schwieg den ganzen Nachmittag”, erinnerte er sich. Für ihn war es keine kollegiale Anregung, sondern eine brutale Abwertung. Ein Hinweis darauf, dass seine Suche nach künstlerischer Entwicklung überflüssig sei, dass er nur noch seine eigene Karikatur spielen solle.

Die Dreharbeiten endeten, Renate verließ die Serie, Klaus blieb. Doch ihr Schatten blieb auch. Er hasste sie nie, aber er konnte das Gefühl der Irritation und der stillen Demütigung nicht ertragen. Sie hielt ihm unbewusst vor Augen, dass er Kontrolle brauchte, Sicherheit suchte und Angst davor hatte, ersetzt zu werden. Heute, mit 82, sagt er: “Sie hat mich geärgert, und doch vermisse ich sie am meisten. Vielleicht ist ‘nicht mögen’ im Alter nur ein anderes Wort für: Dieser Mensch hat mich einmal tief bewegt.”

2. Paul Frielinghaus: Das kalte Schweigen

Wenn es jemanden gibt, der Claus Theo Gärtner zugleich Respekt und pure Erschöpfung abverlangte, dann war es Paul Frielinghaus. Nicht, weil sie offen im Streit lagen. Sondern weil zwischen ihnen etwas viel Kälteres herrschte: ein Schweigen, das sich über Jahre hielt, dicht und frostig wie der Nebel über Frankfurt.

Paul Frielinghaus kam zur Serie, als Gärtner schon seit Jahrzehnten die Institution war, das Herz des Formats. Frielinghaus war die neue Generation: elegant, ruhig, modern, technisch. Die Produzenten wollten frischen Wind, doch Gärtner spürte, dass dieser Wind auch ihn vom Mittelpunkt der Bühne verdrängen könnte.

Frielinghaus arbeitete präzise, fast chirurgisch. Jede Szene wurde analysiert, jedes Wort gewogen. Für ihn war Schauspiel ein Handwerk der Kontrolle. Gärtner hingegen war ein Bauchmensch; er vertraute auf Intuition, auf das spontane Gefühl, auf den menschlichen, unperfekten Moment. Neben Frielinghaus, der jede Bewegung zu überdenken schien, fühlte sich Gärtner, als spiele er mit einer perfekt polierten Wand. “Er ist hervorragend, das bestreite ich nicht”, sagte Gärtner. “Aber manchmal hatte ich den Eindruck, Paul beobachtet sich selbst mehr, als dass er spielt.”

Vor der Kamera funktionierten sie erstaunlich gut. Ihre hitzigen Dialoge wirkten echt. Doch sobald die Kameras aus waren, herrschte Eiszeit. Kein gemeinsamer Kaffee, keine privaten Gespräche. Nur höfliche Grüße, distanzierte Gesten. Zwei Profis, die nebeneinander existierten, ohne sich jemals zu begegnen.

Gärtner störte das mehr, als er zugab. Er sprach einmal von Frielinghaus’ “merkwürdigem Lächeln”, einem Lächeln, das immer dann erschien, wenn jemand anderes gelobt wurde. Als wollte er sagen: “Nichts ist dauerhaft. Jeder ist ersetzbar.” Dieser Gedanke traf Gärtner tief. Er fürchtete nicht, übertroffen zu werden, sondern vergessen zu werden.

Bei einer Pressekonferenz fragte ein Journalist: “Wie ist es, mit Paul Frielinghaus zu arbeiten, dem neuen, frischen Gesicht?” Gärtner antwortete knapp: “Frischer Wind kann manchmal auch eine Erkältung bringen.” Ein Satz, halb ironisch, halb bitterernst, der hängen blieb.

Als Gärtner schließlich ausstieg, gab es kein Abschiedswort von Frielinghaus. Kein Streit, kein Groll. Nur dieses höfliche, kalte Schweigen, das vielleicht das Einzige war, was sie wirklich verband. Mit über 80 resümiert Gärtner: “Ich habe Angst, dass ich neben ihm irgendwann genauso werde: präzise, makellos, aber ohne Wärme.”

3. Günther Strack: Der verlorene Mentor

Wenn Claus Theo Gärtner an die frühen Jahre von “Ein Fall für zwei” zurückdenkt, muss er oft lächeln. Und in diesen Erinnerungen taucht ein Gesicht auf, dem er einst völlig vertraute: Günther Strack.

Als sie sich begegneten, war Gärtner ein aufstrebender Star, Strack bereits eine etablierte Größe. Für Gärtner war die Zusammenarbeit wie ein Unterricht beim Meister. Strack hatte eine tiefe, kraftvolle Stimme, eine ruhige, souveräne Art. “Ich habe mehr von ihm gelernt als in der Schauspielschule”, gestand Gärtner. Ihre Beziehung war wie die eines älteren Bruders zu seinem Jüngeren. Strack nannte ihn “Junge”, klopfte ihm auf die Schulter, gab Ratschläge.

Doch je näher man sich kommt, desto leichter verletzt man sich. Als die Serie Erfolge feierte, wurde Strack von der Presse als “die Seele der Serie” gefeiert, während Gärtner oft nur am Rande erwähnt wurde. Das störte ihn anfangs nicht. Er hielt es für normal. Bis er eines Tages ein Gespräch zwischen Strack und dem Regisseur hinter den Kulissen mitanhörte. Strack sagte, halb scherzhaft, halb ernst: “Dieser Klaus spielt sehr natürlich, aber er ist noch grün. Ich muss ihn ständig anleiten.”

Für Außenstehende ein unbedeutender Satz. Für Gärtner ein Stich ins Herz. Es war nicht Wut, es war tiefe, bittere Enttäuschung. Er erkannte: Für seinen Mentor war er immer noch “der Junge”, den man führen muss, nie ein gleichwertiger Partner.

Von diesem Tag an hielt Gärtner Abstand. Der Respekt blieb, aber das Leuchten in seinen Augen war verschwunden. Günther Strack bemerkte es nicht einmal. Er spielte weiter den väterlichen Mentor. Doch in Gärtner war ein unsichtbares Band gerissen. Als Strack Jahre später die Serie verließ, verabschiedete sich Gärtner nicht. Nicht aus Stolz, sondern weil die Worte fehlten. “Danke” hätte sich falsch angefühlt, “Sie haben mich verletzt” zu kindisch. Also schwieg er.

Als Günther Strack starb, saß Gärtner allein in einem Zimmer und betrachtete ein altes Foto von ihnen beiden, lachend unter Studiolichtern. Leise sagte er: “Hätte ich gewusst, dass es das letzte Mal ist, hätte ich ihm gesagt: Ich hasse Sie nicht. Ich war nur traurig, dass Sie mich nie wirklich als Freund gesehen haben.”

4. Wanja Mues: Der Generationen-Schock

Unter den fünf Kollegen überrascht der Name Wanja Mues viele. Es gab keinen Streit, keinen Skandal. Sie passten einfach nicht zusammen. Und manchmal, so Gärtner, tut nicht zusammenpassen mehr weh als ein offener Konflikt.

Mues kam, als die Serie ihren Zenit überschritten hatte. Die jüngere Generation wollte frischen Wind. Mues, mit scharfen Augen und einer freien, fast rücksichtslosen Spielweise, schien perfekt. Doch dieser frische Wind ließ Gärtner ersticken. “Er spielt, als müsste sich alles um ihn drehen”, sagte Gärtner. “Ich weiß nicht, ob es Selbstbewusstsein ist oder einfach die Jugend, die denkt, man sei unsterblich.”

Was Gärtner wirklich bedrückte, war Mues’ Haltung. Für Gärtner war “Ein Fall für zwei” ein Lebenswerk. Für Mues war es offensichtlich nur eine berufliche Station, ein Job wie jeder andere. Einmal fragte Gärtner ihn, ob er alte Folgen gesehen habe, um den Geist der Serie zu verstehen. Mues zuckte nur mit den Schultern: “Ich will mich nicht beeinflussen lassen. Man sollte etwas Neues schaffen.”

Für Gärtner war das wie ein Schnitt durch seine Erinnerungen. Er fühlte sich plötzlich veraltet. Am Set arbeitete Mues schnell, präzise, professionell. Aber diese Professionalität war begleitet von einer eisigen Distanz. Keine lebhaften Mittagessen, keine warmen Geschichten hinter den Kulissen. Stattdessen: Kopfhörer, Handys, flüchtige Blicke. “Er sitzt neben mir und doch scheint er in einer anderen Welt zu sein”, sagte Gärtner traurig.

Der Generationenkonflikt war unüberbrückbar. Gärtner vertraute auf Emotion, Mues auf Technik. Als Gärtner einmal eine Anmerkung machen wollte, lächelte Mues nur: “Ich weiß, Onkel Klaus.” Diese zwei Worte – “Onkel Klaus” – trafen ihn. Sie versetzten ihn außerhalb des Spiels, machten ihn zum Hüter der Vergangenheit, während Mues die Tür zur Zukunft öffnete. “Ich hasse Wanja nicht”, sagte Gärtner später. “Ich bedauere nur, dass ihm etwas fehlt: Respekt vor dem, was vorher da war.”

5. Rainer Hunold: Der Freund, der keiner war

Bei Rainer Hunold war es anders. Es war kein Unbehagen, es war ein tiefes, schwer zu benennendes Bedauern. Ein Gefühl, das nur zwischen Menschen entsteht, die einander vertraut haben und dann erkennen, dass die Distanz unüberbrückbar ist.

Hunold kam nach der Ära Strack. Er war ernsthaft, diszipliniert, fast verschlossen. Er lachte selten, machte keine Scherze. “Mit Rainer ist jede Szene eine Gleichung”, sagte Gärtner. “Für mich ist sie ein Gedicht.” Der eine spielte mit Gefühl, der andere agierte rational.

Anfangs bemühten sie sich. Sie aßen zusammen, tranken abends ein Bier, sprachen über den Beruf. Gärtner dachte, er habe einen neuen Freund gefunden. Doch der Bruch kam schnell. Gärtner gab Hunold einen kleinen schauspielerischen Hinweis, etwas spontaner zu sein. Hunold lächelte, sagte aber nichts. Am nächsten Tag sagte er in einem Interview: “Ich glaube nicht an spontanes Spielen. Ein Schauspieler muss alles kontrollieren.”

Klaus las dies in der Zeitung und schwieg. Von da an arbeiteten sie professionell zusammen, aber der Abstand war da. Vor der Kamera waren sie Partner, außerhalb zwei Fremde im selben Raum.

Für Claus Theo Gärtner war Rainer Hunold nicht der meistgehasste Kollege. Er war der, an den er sich am meisten erinnert, weil in jeder Erinnerung an ihn ein Spiegel bleibt, in dem Gärtner sich selbst erkennen konnte: “Manchmal ist derjenige, der einen am meisten irritiert, der, den man am meisten respektiert.”

Gärtners späte Beichte ist keine Anklage. Es ist ein tief menschlicher Blick zurück auf ein Leben im Scheinwerferlicht, das von denselben Reibungen, Enttäuschungen und stillen Tragödien geprägt war wie jedes andere Leben auch – nur eben vor den Augen von Millionen.

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