Die politische Bühne des Deutschen Bundestages war Schauplatz einer der wohl schärfsten und brisantesten Reden der jüngeren Geschichte, als Alice Weidel, Co-Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), eine Frontalattacke auf Bundeskanzler Merz und die aktuelle Ampelkoalition ritt. Mit prägnanten Worten und einer kaum verhohlenen Vehemenz bezeichnete Weidel den Kanzler als den „größten Bankrotteur unter allen Kanzlern der Bundesrepublik Deutschland“ – eine Anklage, die nicht nur im Plenarsaal für Aufsehen sorgte, sondern auch weit darüber hinaus Nachhall finden dürfte. Die Rede, die den Haushaltsentwurf für das Jahr 2026 zum Anlass nahm, zeichnete ein düsteres Bild der Nation und ihrer Führung, während sie eine erschütternde Bilanz der Regierungspolitik zog.
Weidels Kritik war umfassend und zielte auf die Kernbereiche der deutschen Politik ab: Finanzen, Wirtschaft, Energie, Soziales und Migration. Ihre Worte waren nicht nur eine politische Kampfansage, sondern spiegelten auch eine tiefe Besorgnis über den Zustand des Landes wider, das nach ihrer Auffassung auf einen verheerenden Abgrund zusteuert. Die Atmosphäre im Bundestag war gespannt, die Emotionen hochgekocht, als die AfD-Chefin ihre Argumente präsentierte, die darauf abzielten, die Politik der Ampelkoalition als „extreme Politik“ zu demaskieren.
Der drohende Staatsbankrott: Eine Nation am finanziellen Abgrund?
Ein zentraler Pfeiler von Weidels Rede war die massive Kritik an der deutschen Finanzpolitik. Der Bundesrechnungshof, so führte sie an, habe schriftlich bestätigt, dass die Staatsfinanzen „am Abgrund“ stünden, wenn „ein Drittel der Ausgaben auf Pump erfolgen“. Diese Aussage war der Auftakt zu einer schonungslosen Abrechnung mit der Schuldenpolitik der Regierung. Fast eine Billion Euro neue Schulden in nur vier Jahren – diese Zahl ließ die AfD-Vorsitzende wie eine Mahnung im Raum stehen. Sie betonte, dass dies 50 Prozent aller in den vergangenen 75 Jahren angehäuften Schulden seien, die in einer derart kurzen Zeitspanne „oben drauf“ kämen. Dies sei nicht nur „Verrat an den Bürgern“, denen man etwas anderes versprochen habe, sondern der „direkte Marsch in den Staatsbankrott“.
Besonders scharf kritisierte Weidel die „halbe Billion Sonderschulden“, die unter dem Vorwand, sie würden für Investitionen benötigt, geschaffen worden seien. Dies sei ein „Betrug“, da nicht einmal neue Autobahnkilometer gebaut und selbst der Erhalt des bestehenden Straßennetzes nicht gewährleistet werde. „Das Ganze ist Lug und Betrug, und der Steuerzahler wird von Ihnen über den Tisch gezogen“, donnerte Weidel in Richtung der Regierungsbänke. Die Folgen dieser Politik seien fatal: Mehr Geld im System ohne geschaffene Werte führe unweigerlich zu einem Anstieg der Inflation, die den Wohlstand der Mittelschicht zerstöre. Steigende Zinsen beanspruchten zudem einen immer größeren Anteil der Staatsausgaben, und wer seine Schulden nur noch mit neuen Schulden bedienen könne, sei „pleite“. Frankreich habe dieses Stadium der „Insolvenzverschleppung“ bereits erreicht, und Deutschland folge unter dieser Bundesregierung „dicht auf“.
Die schleichende Deindustrialisierung und ihre menschlichen Kosten
Weidel zeichnete ein alarmierendes Bild der deutschen Wirtschaft, die von einer „ungebremsten Insolvenzwelle“ überrollt werde. Der Höchststand von fast 222.000 Firmenpleiten im vergangenen Jahr werde 2025 noch übertroffen, und die Großinsolvenzen von Unternehmen ab 10 Millionen Jahresumsatz stiegen in diesem Jahr um weitere 25 Prozent. Die menschlichen Kosten dieser Entwicklung seien enorm: Fast 185.000 Arbeitnehmer hätten im vergangenen Jahr ihren Arbeitsplatz verloren, weitere 92.000 seien allein im ersten Halbjahr dieses Jahres hinzugekommen, und die „Herbstpleitewelle“ stehe erst noch bevor.
Sie nannte prominente Beispiele von Stellenabbau und Entlassungen bei Großunternehmen wie Volkswagen (35.000), Mercedes-Benz (40.000), ZF (10.000) und Thyssenkrupp (11.000, rund 40 % der Belegschaft). Die Stahl- und Chemieindustrie verabschiede sich gerade aus Deutschland, was eine „Deindustrialisierung und Abwanderung“ über alle Branchen hinweg bedeute, allen voran der „Niedergang der Automobilindustrie“. Hunderttausende produktive Arbeitsplätze seien bereits verloren, weitere Hunderttausende würden folgen. Der deutsche Mittelstand, der „Garant für Wohlstand und gute Jobs“, zerbreche. Hinter diesen Zahlen stünden „Schicksale, verzweifelte Familien, gescheiterte Lebensträume, Häuser, die nicht mehr abbezahlt werden können, und ein Lebensstandard, der nicht mehr gehalten werden kann“. Als Gründe nannte Weidel zu hohe Steuern und Energiepreise, marode Infrastruktur, erdrückende Bürokratie und „absurde Vorschriften“.
Die irrationale Klimapolitik und der Kernkraftausstieg
Als Hauptursache für die wirtschaftliche Misere identifizierte Weidel das „ideologische, irrationale Dogma des Klimaschutzes“, von dem sich „der Rest der Welt gerade verabschiedet“. Die „Geisterfahrt Energiewende“ werde in den kommenden zwei Jahrzehnten weitere vier bis fünf Billionen Euro kosten – „ohne erkennbaren Nutzen, dafür mit massiven volkswirtschaftlichen Schäden“. Sie forderte die Abgeordneten auf, die Wirtschaftsberichte großer Wirtschaftsinstitute zu lesen, die die verheerenden Auswirkungen dieser Politik belegten. Die Ampelkoalition ruiniere das Land und mache mit dieser „verwerflichen Klimapolitik“ weiter.
Besonders pikant: Die Klimaziele seien sogar „in die Verfassung zusammen mit den Grünen mit einem abgewählten Bundestag hineingemogelt“ worden. Der Kommissionsbericht von Wirtschaftsminister Habeck sage „schwarz auf weiß“, dass die Klimaziele nur erreicht würden, weil die deutsche Wirtschaft „weiter schrumpfen wird, also weniger produziert wird, weil die Unternehmen entweder pleite oder ins Ausland gehen“. Dies sei ein „Armutszeugnis“. Weidel warf der Regierung vor, die deutsche Wirtschaft „kaputt machen“ und „Deutschland abwickeln“ zu wollen, um die Klimaziele zu erreichen. Sie forderte die Rückgängigmachung des Kernkraftausstiegs und „Runter mit den Energiepreisen in diesem Land“.
Anstatt zu handeln, ziehe es die Regierung vor, „der ideologisch motivierten Zerstörung der stillgelegten Kraftwerke tatenlos zuzuschauen“. Als Beispiel nannte sie die geplante Sprengung der Kühltürme des Kernkraftwerks Gundremmingen am 25. Oktober. Während „grüne Fanatiker verbrannte Erde hinterlassen“, plane man 80 neue Gaskraftwerke, die mit „überteuertem amerikanischen Flüssiggas“ betrieben werden sollen. Dies sei eine absurde Politik, während Privathaushalte ihre Öl- und Gasheizungen herausreißen und durch ineffiziente Wärmepumpen ersetzen sollen.
Sozialstaat in Not: Bürgergeld und Migration
Weidel kritisierte scharf, dass „ohne funktionierende Wirtschaft auch der Sozialstaat auf Dauer nicht finanzierbar“ sei. Anstatt dringend notwendige Reformen der Sozialsysteme in Angriff zu nehmen, würden die Sozialbeiträge weiter erhöht. Dies verschärfe die Ungerechtigkeit eines Systems, das der „arbeitenden Bevölkerung, den Beitragszahlern, die Lasten einer verantwortungslosen Migrationspolitik einseitig aufbürdet“.
Den gesetzlichen Krankenkassen fehlten Milliardenbeiträge, weil die Regierung sich weigere, die Gesundheitskosten für Bürgergeldempfänger vollständig auszugleichen. Das Bürgergeld selbst sei zum „Migrantengeld geworden und zum bedingungslosen Grundeinkommen, dessen Kosten völlig aus dem Ruder gelaufen sind“. Schlimmer noch, es sei ein „Selbstbedienungsladen geworden, in dem sich Abzocker ungeniert bereichern können“. Der „Milliardenbetrug mit Fake-Wohnadressen, gefälschten Papieren“ liege offen zutage, doch die Bundesregierung tue dagegen nichts. Das Bürgergeldsystem sei „kaputt“ und müsse „von Grund auf umgebaut werden“. Sie warf der Regierung vor, die Zahl der Bezieher nicht mindern zu wollen, sondern sogar „noch mehr Geld in ein System pumpen“ und auf Arabisch Menschen in unsere Sozialsysteme zusätzlich anwerben zu wollen, „auf Kosten der hart arbeitenden deutschen Bevölkerung“. Weidel betonte, dass „Sozialstaat und offene Grenzen sich ausschließen“ und warf der SPD vor, nicht mehr die Partei der Arbeitnehmer zu sein, sondern eine Politik „gegen das eigene Volk“ zu machen. Sie erinnerte daran, dass „Über Bundestag steht dem Deutschen Volke“ und forderte, Politik für „den rechtschaffenden, steuerzahlenden Bürger in diesem Land“ zu machen.
Migrationspolitik: Eine „verlorene Generation“ und Betrug bei Einbürgerungen
Weidel widerlegte die Lüge, „die Flüchtlinge bezahlen später die Renten“, und kritisierte, dass stattdessen Rentner Sonderabgaben entrichten, länger arbeiten und womöglich einen Pflichtdienst leisten sollten, um die Kosten der Massenmigration zu bezahlen. Dies sei eine „Verachtung der Generation, die dieses Land aufgebaut hat“.
Der Missbrauch des Bildungssystems als „Reparaturbetrieb für falsche Migrationspolitik“ räche sich in einem „dramatischen Niveauabfall“ in den Leistungsvergleichen seit 2015. Schulen mit über 90 Prozent Migrantenanteil und Klassen, in denen mehrheitlich kein Deutsch mehr gesprochen werde, seien „keine Seltenheit mehr“. Weidel warf der Regierung vor, ihre Kinder in Privatschulen zu schicken und die arbeitende Bevölkerung sich selbst zu überlassen. Die Vermittlung von Bildung unter diesen Umständen gerate zur „Farce“, und die Regierung habe die „Heranbildung einer verlorenen Generation zu verantworten“.
Der Zustrom von Migranten gehe „immer weiter“, und die „großspurig proklamierte Migrationswende ist ein billiger Bluff“. In den ersten vier Monaten seien gerade einmal 700 Personen zurückgewiesen worden, während 32.000 Asylzuwanderer neu hinzugekommen seien. Die Zahl der Folgeanträge sei „sprunghaft angestiegen“, und bei den Rücküberstellungen nach dem Dublin-Verfahren habe sich seit dem Regierungswechsel „nichts gebessert“, sondern sogar „verschlechtert“. Den jüngst aufgedeckten Skandal um „massenhaften Betrug bei Einbürgerungsverfahren mit gefälschten Sprachzertifikaten und Integrationstests“ habe der Bundesinnenminister noch immer nicht kommentiert. Weidel stellte die dringende Frage, wie viele Einbürgerungen in den vergangenen Jahren „mit falschen Angaben und Unterlagen erschlichen wurden und eigentlich widerrufen werden müssten“. In Deutschlands Großstädten werde praktisch jeder Einbürgerungsantrag „einfach durchgewunken“, sodass von ernsthafter Prüfung und Rechtsanwendung „kaum noch die Rede sein“ könne.
Angesichts der „um sich greifenden Verrohung unserer Städte und der allgegenwärtigen Gewalt auf den Straßen“ lasse die Regierung die Bürger „allein“. Nur eine „restriktive Migrationspolitik“ könne dem „Verfall entgegenstemmen“.
Fazit: Eine Regierung in der Kritik
Alice Weidels Rede im Bundestag war eine umfassende Anklage gegen die Politik der Ampelkoalition. Sie zeichnete das Bild einer Nation, die in eine tiefe Krise gerät, während die Regierung aus ihrer Sicht ideologiegetrieben und verantwortungslos agiert. Die Vorwürfe reichen von finanzieller Misswirtschaft und drohendem Staatsbankrott über die Deindustrialisierung und eine verfehlte Energiepolitik bis hin zu einem überforderten Sozialstaat und einer Migration, die die Gesellschaft überfordert. Ob diese drastischen Anschuldigungen die öffentliche Meinung nachhaltig beeinflussen und zu politischen Veränderungen führen werden, bleibt abzuwarten. Doch die Botschaft ist klar: Die AfD sieht Deutschland am Scheideweg und fordert eine radikale Kehrtwende in der Politik.