Das stille Wunder der späten Liebe: Nach Krieg, Flucht und tiefster Trauer bekennt Lena Valaitis mit 82 Jahren: „Ja, ich habe wieder jemanden kennengelernt“

Das stille Wunder der späten Liebe: Nach Krieg, Flucht und tiefster Trauer bekennt Lena Valaitis mit 82 Jahren: „Ja, ich habe wieder jemanden kennengelernt“

Das stille Wunder der späten Liebe: Nach Krieg, Flucht und tiefster Trauer bekennt Lena Valaitis mit 82 Jahren: „Ja, ich habe wieder jemanden kennengelernt“

Sie ist die unverwechselbare Stimme, die ein ganzes Land mit dem Lied „Johnny Blue“ in den Bann zog, eine Künstlerin, deren Musik Generationen Trost und Hoffnung geschenkt hat: Lena Valaitis. Mit 82 Jahren steht die Schlager-Ikone erneut im Fokus der Öffentlichkeit, doch nicht wegen eines neuen Bühnentriumphs, sondern wegen eines zutiefst menschlichen, intimen Geständnisses. Nach Jahren der tiefen Stille und der alles verzehrenden Trauer um ihren verstorbenen Ehemann, den Schauspieler Horst Jüssen, bricht Lena Valaitis ihr Schweigen mit einem Satz, den kaum jemand mehr für möglich gehalten hätte: „Ja, ich habe wieder jemanden kennengelernt.“

Diese späte Liebeserklärung ist mehr als eine Schlagzeile; sie ist ein Manifest der Widerstandskraft und des unbeirrbaren Glaubens daran, dass das Herz auch nach dem schwersten Schicksalsschlag nicht aufhört, sich nach Zuneigung zu sehnen. Die Geschichte von Lena Valaitis ist eine Hommage an die Überlebenskunst – ein Leben, das tief in die dramatischen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts hineinreicht und das Glück immer wieder neu erfinden musste. Ihr Neubeginn beweist: Weder Alter noch Schmerz können die Fähigkeit zu lieben auslöschen.

Vom Kriegstrauma zur Hymne der Hoffnung

Das Leben von Lena Valaitis, geboren am 7. September 1943 als Anele Luise Valaitite in Memel (Ostpreußen), begann im Chaos des Zweiten Weltkriegs. Es war ein Start in eine Welt voller Zerstörung. Ihr Vater, ein Soldat, kehrte nie zurück. Das kleine Mädchen erlebte den Beginn ihres Lebens mit einem Abschied, den sie nie bewusst verarbeiten konnte. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Bruder floh sie in den Westen. Zwei Jahre verbrachte die Familie auf der Insel Fehmarn, bevor sie in Memmingen Fuß fasste.

Dieser frühe Verlust und die Erfahrung der Flucht prägten ihre Seele. Doch in Lena brannte eine Leidenschaft, die sich nicht unterdrücken ließ: die Musik. Obwohl sie zunächst einen pragmatischen Weg einschlug und eine Ausbildung bei der Deutschen Bundespost begann, führte die Sehnsucht nach dem eigenen Traum sie schnell auf die Bühne.

Ihr Durchbruch kam 1971 mit der deutschen Version des Nickelsong. Ihre Stimme, die „Bodenständigkeit mit Glanz“ verband, fand schnell den Weg in die Herzen der Zuschauer. Der Höhepunkt ihrer Karriere folgte 1981 beim Eurovision Song Contest in Dublin. Mit dem Titel „Johnny Blue“ – einer Ballade über einen blinden Jungen, der seine Träume nicht aufgibt – sang sie sich auf den zweiten Platz. Das Lied wurde für Millionen in Deutschland zu einer „Hymne der Hoffnung und des Mutes“ . Lena Valaitis war fortan die Botschafterin dieser unbeirrbaren Zuversicht.

Die Schatten des Erfolgs: Zwei Ehen und der tiefste Verlust

Hinter der glänzenden Fassade des Showgeschäfts wählte Lena Valaitis konsequent die Familie als ihren heiligen Rückzugsort. Ihre erste Ehe mit dem Stuttgarter Industriellen Robert Wiedmann brachte ihren ersten Sohn, Marco, hervor. Doch die Ehe stand unter dem Druck zweier Welten: Einerseits die Pflichten und das gesellschaftliche Ansehen des Mannes, andererseits die emotionale, öffentliche Welt der Künstlerin. Die Ehe zerbrach, und Lena musste den Balanceakt meistern, „Mutter und Musikerin zugleich“ zu sein. Sie fuhr nachts nach Auftritten nach Hause, um ihren Sohn morgens zur Schule zu bringen: „Ich wollte nie, dass meine Kinder das Gefühl haben, ich sei nur auf der Bühne zu Hause.“

Ende der 1970er Jahre fand sie in Horst Jüssen ihren „Ruhepol“ und „Anker“. Der Schauspieler verstand sie wie kaum ein anderer. Beide kannten die Schattenseiten des Ruhms. Sie heirateten 1979 und bekamen 1983 ihren gemeinsamen Sohn Don. Ihre Ehe überdauerte mehr als drei Jahrzehnte und galt als eine der stabilsten Größen in der deutschen Unterhaltungsszene. Sie waren kein Glamourpaar, sondern das Paar, das „samstags im Garten arbeitet und abends einen alten Film schaut“ . Diese Bescheidenheit machte sie so beliebt.

Doch das Glück endete in der bitteren Konsequenz einer langen Sucht: Horst Jüssen starb nach einem langen, zermürbenden Kampf gegen den Lungenkrebs, die Folge von 45 Jahren des Rauchens. Sein Tod war ein Moment, der alles veränderte. Sie wich nicht von seiner Seite. Der Abschied war würdevoll, still und ungeschminkt. Jüssen hinterließ einen schlichten Satz: „Ich habe geliebt und ich bin geliebt worden.“

Nach seinem Tod fiel Lena Valaitis in eine tiefe Stille. Die Frau, die ihr Leben lang Trost gespendet hatte, verlor selbst die Worte. Sie gestand später die schonungslose Ehrlichkeit: „Es gab Momente, da wollte ich einfach nicht mehr aufwachen.“ Sie mied Musik, die Quelle ihrer Kraft, und zog sich wochenlang zurück. Nur die „tiefe Dankbarkeit“ für die gemeinsame Zeit und die „stärkste Stütze“ ihrer Söhne Marco und Don halfen ihr, langsam wieder ins Leben zurückzufinden.

Das Wunder von Tegernsee: Thomas der Tischlermeister

Viele glaubten, Lena Valaitis würde den Rest ihres Lebens allein verbringen. Auch sie selbst dachte lange, es gäbe nur diesen einen Menschen für sie. Doch das Leben hatte „leise, fast unbemerkt“ etwas vorbereitet, das sie längst nicht mehr erwartet hatte: eine neue Liebe im Alter von 82 Jahren.

Der Mann, von dem sie spricht, ist kein Prominenter, kein Musiker, kein Schauspieler. Er heißt Thomas, ein Tischlermeister im Ruhestand, der in der Nähe ihres kleinen Hauses am Tegernsee lebt. Die Begegnung war unspektakulär, die pure Antithese zu ihrem glamourösen Leben: bei einer Nachbarschaftsveranstaltung, einem musikalischen Abend in einem örtlichen Kulturzentrum.

„Er hat nicht erkannt, wer ich war“, erzählt sie mit einem leisen Lächeln. Er fand einfach, „dass die Frau mit der Gitarre schön gesungen hat“. Aus einem kurzen Gespräch wurde ein gemeinsamer Kaffee, ein Spaziergang und irgendwann, „ohne Plan, ohne Absicht“, eine neue Zuneigung.

Thomas, so beschreibt sie ihn, ist ein „ruhiger, aufmerksamer Mann“, einer, der „mehr zuhört als redet“. Er ist nicht derjenige, der fragt, wann sie wieder singen wird, sondern „ob sie genug geschlafen hat“. Mit ihm hat sie eine Liebe gefunden, die „ruhiger, erwachsener“ ist, getragen von Alltag, kleinen Gesten und gegenseitiger Fürsorge. Sie kochen gemeinsam, gehen spazieren am See und lachen viel. Sie brauchen „kein großes Leben mehr“; sie brauchen nur Zeit füreinander. Die Befreiung von der Angst, Rosi zu verraten, kam durch die Erkenntnis: „Rosi hätte es mir gegönnt.“

Fazit: Liebe hat kein Verfallsdatum

Lena Valaitis’ Bekenntnis ist ein kraftvolles Zeugnis für die Unbeirrbarkeit der menschlichen Seele. Für sie ist diese späte Liebe kein Ersatz, sondern eine „zweite Chance, das Leben mit anderen Augen zu sehen“. Sie sagt, sie habe lange gedacht, „mein Herz sei zu alt, um sich noch einmal zu öffnen.“ Doch Herzen altern nicht, wenn sie lieben.

Ihre Geschichte ist eine lebendige Umsetzung der Botschaft ihres berühmtesten Liedes: „Don’t give up, Johnny Blue“. Diese Zeile ist für sie längst mehr als ein Refrain; sie ist ein Lebensmotto geworden – ein Aufruf, niemals aufzugeben, auch wenn alles verloren scheint.

Heute, im hohen Alter, strahlt Lena Valaitis eine Art von Frieden aus, die nur Menschen kennen, die alles gegeben und doch nie aufgehört haben, an das Gute zu glauben. Ihre Liebe zu Thomas beweist, dass Glück „kein Zufall, sondern eine Entscheidung“ ist, die man jeden Tag treffen kann – ganz gleich, ob man 20 oder 82 ist. Ihre Geschichte lehrt uns: Die wahre Stärke liegt nicht im Verbergen, sondern im Mut, nach dem tiefsten Schmerz wieder zu lieben und zu singen. (1108 Wörter)

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