Schock-Geständnis mit 43: „Ich habe damals begriffen, dass man Liebe nicht spielen kann“ – Kerstin Ott bricht das Schweigen über ihren Kampf um Normalität

Nach Jahren des öffentlichen Blicks auf ihre maskuline Ausstrahlung und ihre gleichgeschlechtliche Ehe – und den damit verbundenen Stürmen der Vorurteile – wählte Kerstin Ott den Zeitpunkt ihres 43. Lebensjahres für einen emotionalen Befreiungsschlag. Sie gab zu, was die Fans insgeheim befürchtet hatten: Dass der Weg zu ihrem heutigen, authentischen Glück über schmerzhafte Umwege führte, auf denen sie versuchte, die Rolle einer anderen zu spielen. Dieses Geständnis war eine späte, fast therapeutische Selbstreflexion, die die tiefe menschliche Verletzlichkeit hinter der berühmten Fassade freilegte. Ihre Worte, die sie in einem Fernsehinterview mit bemerkenswerter Ruhe äußerte, sind mehr als nur ein Rückblick; sie sind eine befreiende Selbstreflexion und ein spätes, aber klares Bekenntnis zu sich selbst. Die Enthüllung: Kerstin Ott versuchte in ihren frühen Zwanzigern, sich anzupassen und eine Liebe zu führen, die nicht ihre eigene war.
Die Suche nach Normalität: Ein halbherziges Kapitel
In dem Interview sprach Kerstin Ott nicht über ihre aktuellen Erfolge oder Tourneen, sondern über das, was sie jahrelang verschwiegen hatte: ihr früheres Ringen mit sich selbst. Mit ruhiger Stimme enthüllte sie, dass sie, bevor sie ihre wahre Identität und Liebe akzeptierte, versucht hatte, eine „normale“ heterosexuelle Beziehung zu führen.
Anfang zwanzig war sie mit einem Mann zusammen, der charmant und voller Bewunderung für sie war. Es war eine Zeit, in der Kerstin glaubte, dass Liebe funktionieren müsse, wenn man sich nur genug Mühe gebe. Sie wollte dazugehören, wollte ausprobieren, ob sie sich an das Bild anpassen konnte, das die Gesellschaft ihr vorzeichnete.
Vier Monate dauerte diese Beziehung. Vier Monate voller „höflicher Zärtlichkeiten“ und „halbherziger Gespräche“. Beide spürten, dass etwas Grundlegendes fehlte – etwas, das man weder erzwingen noch erklären konnte. Als sie sich schließlich trennten, tat es keinem der beiden wirklich weh. Es war, als hätten sie gemeinsam eine Illusion beendet.
In dem Interview fasste Kerstin Ott diese schmerzhafte Erkenntnis in einen Satz, der tief blicken lässt: „Ich habe damals begriffen, dass man Liebe nicht spielen kann. Man kann Zuneigung vortäuschen, aber keine Leidenschaft, keine Wahrheit.“. Es war der Moment, in dem sie sich innerlich von der Vorstellung löste, jemand sein zu müssen, der sie nie war.
Der Preis der Echtheit: Vorurteile und Hass
Kerstin Otts Weg in die Öffentlichkeit war von Anfang an ein Kampf um Authentizität. Geboren in West-Berlin, aufgewachsen in Pflege und schließlich adoptiert, lernte sie früh, dass das Leben voller Brüche sein kann. Bevor der Megahit „Die immer lacht“ sie 2016 in die Charts katapultierte, arbeitete sie unter anderem als Malerin und Lackiererin.
Mit dem Ruhm kam die Öffentlichkeit, und mit der Öffentlichkeit die harte Entscheidung, sich nicht zu verstecken. Kerstin Ott sprach offen darüber, dass sie mit einer Frau zusammenlebt – eine Offenheit, die in der von Klischees dominierten Schlagerbranche wie ein Donnerschlag wirkte.
Der Preis dieser Ehrlichkeit war immens. In den sozialen Medien brach eine Welle der Anfeindungen über sie herein. Sie wurde beleidigt, verspottet, beschimpft – nicht wegen ihrer Musik, sondern wegen ihrer Identität. Kerstin Ot entsprach nicht dem Stereotyp der Schlagersängerin: Sie trat ungeschminkt, mit kurzen Haaren und Jeans auf, mit einer Ausstrahlung, die sie selbst nüchtern als „eher maskulin als feminin“ beschrieb. Für viele war genau das der Stein des Anstoßes. Die Angriffe waren persönlich, verletzend und zeigten, wie tief Vorurteile in der Gesellschaft noch verwurzelt sind.
Kerstin wählte bewusst den Weg der Konfrontation. Statt in die Anonymität zu fliehen, wurde sie lauter, sprach offen über die Beschimpfungen und die Notwendigkeit, sich juristisch zu wehren. Sie wurde zum Symbol für jene, die sich gegen ein System behaupten mussten, das auf Oberfläche, Perfektion und choreografiertem Lächeln basiert.
Die Erlösung: Carolina und das wahre Glück

Die späte Offenbarung über ihre frühere halbherzige Beziehung macht ihren heutigen inneren Frieden und ihr Glück umso bedeutsamer. Nach Jahren des Zweifelns und der öffentlichen Verurteilung fand Kerstin Ott endlich ihr Zuhause in der Liebe zu ihrer Frau Carolina.
Sie lernte Carolina in einer Zeit der Unsicherheit kennen. Carolina kam nicht aus der Musikbranche und war kein Teil der Öffentlichkeit, sondern ein Mensch mit einem Wesen, das Kerstin Ruhe schenkte. In Carolinas Nähe musste Kerstin sich nicht erklären; sie durfte einfach sein. 2017 machten die beiden ihre Liebe offiziell, zunächst mit einer eingetragenen Partnerschaft, die sie nach Inkrafttreten des Gesetzes in eine Ehe umwandelten. Für Kerstin war dieser Schritt das symbolische Ende ihrer langen Suche nach Zugehörigkeit und nach einem Ort, an dem sie ohne Maske leben konnte.
Carolina brachte zwei Töchter aus einer früheren Beziehung mit in die Ehe, was Kerstin als Bereicherung empfand und ihr ein neues Kapitel voller bedingungsloser Verantwortung eröffnete. Die Familie lebt heute in der Nähe von Heide in Schleswig-Holstein, weit weg von der grellen Welt der Bühnenlichter, „zwischen Feldern und Windrädern“. Dieser Alltag, den viele Künstler als Einschränkung empfinden würden, ist für Kerstin die größte Freiheit und die Quelle der Kraft, die sie auf der Bühne so strahlen lässt.
Die leise Kraft der Wahrheit
Die Moderatorin fragte Kerstin, warum sie gerade jetzt, mit 43 Jahren, über dieses Kapitel ihrer Vergangenheit sprechen wolle. Kerstin lächelte und lieferte eine Antwort, die zur Überschrift ihres Lebens werden könnte: „Weil ich jetzt weiß, dass Schweigen manchmal lauter ist als jede Wahrheit.“.
Ihre Worte trafen die Fans mitten ins Herz, denn sie steckten voller Mut und die Geschichte so vieler Menschen, die versucht haben, sich selbst zu verleugnen, um geliebt zu werden. Kerstin hat uns gezeigt, dass Glück nicht darin besteht, Erwartungen zu erfüllen, sondern darin, sie loszulassen. Ihr Lächeln ist heute kein Schutzschild mehr, um Schmerz zu verstecken, sondern ein Symbol für die Wahrheit, die Freiheit und den tiefen Frieden, den man nur findet, wenn man sich selbst bedingungslos annimmt.
Die Sängerin, die einst dachte, sie müsse „normal“ lieben, um akzeptiert zu werden, hat die Welt daran erinnert, dass Liebe, ganz gleich in welcher Form, immer richtig ist, solange sie wahrhaftig ist. Ihr Weg ist kein makelloses Märchen, sondern eine Geschichte über den Mut zur Selbstfindung und die leise Kraft, weiterzugehen, auch wenn die Welt laut dagegen schreit. Kerstin Ott ist heute nicht nur eine erfolgreiche Sängerin, sondern eine Ikone der Ehrlichkeit, die uns lehrt: Du darfst leben, genauso wie du bist..