Tränen hinter den Kulissen: “Bauer sucht Frau”-Star Friedrich wehrt sich emotional gegen die Hasswelle im Netz

Es sollte das Abenteuer seines Lebens werden. Ein romantischer Ausflug in die Welt des Fernsehens, mit dem einfachen, aber herzlichen Ziel, endlich die Frau fürs Leben zu finden. Doch für Friedrich, den 51-jährigen Landwirt aus der aktuellen Jubiläumsstaffel von “Bauer sucht Frau”, hat sich der Traum von der TV-Liebe in einen Albtraum der digitalen Anfeindungen verwandelt. Während er im Fernsehen als einer der begehrtesten Junggesellen der Show-Geschichte gilt – kein Bauer in den letzten 20 Jahren erhielt mehr Zuschriften als er –, sieht die Realität in den Kommentarspalten der sozialen Netzwerke düster aus. Nun bricht Friedrich sein Schweigen und spricht offen über den Schmerz, den die anonymen Angriffe bei ihm auslösen.
Vom Rekord-Bauern zur Zielscheibe
Friedrichs Start in die Sendung war eigentlich märchenhaft. Mit seinem charmanten Auftreten und seiner gepflegten Erscheinung stach er sofort heraus. Die Damenwelt war begeistert, die Bewerbungen stapelten sich. Doch genau diese Perfektion scheint nun der Auslöser für Missgunst und Misstrauen zu sein. Kaum war sein Vorstellungsvideo ausgestrahlt, formierte sich im Internet eine Front aus Kritikern, die an der Authentizität des Landwirts zweifelten.
“Was will er bei der Show?”, “Wurde er eingekauft?”, “Der will doch nur Reichweite gewinnen” – so lauten die giftigen Pfeile, die täglich auf Friedrich abgefeuert werden. Für einen Mann, der sein Leben bisher fernab der medialen Öffentlichkeit auf seinem Hof verbracht hat, ist diese Wucht an Negativität ein Schock. Im Interview gibt er unumwunden zu, wie sehr ihn diese Situation belastet. Es ist der klassische Fluch der modernen Medienwelt: Wer sich zeigt, macht sich angreifbar. Und wer zu gut wirkt, um wahr zu sein, wird sofort unter Generalverdacht gestellt.
“Ich wollte eine Partnerin finden”
Gegenüber den Vorwürfen, er sei nur ein “Fame-Seeker” (jemand, der nur auf Ruhm aus ist), wehrt sich Friedrich entschieden, aber mit einer Verletzlichkeit, die berührt. Er stellt klar: Sein einziger Beweggrund war die Suche nach einer Partnerin, die das Leben auf dem Hof nicht nur romantisier, sondern wirklich versteht und teilt.
“Ich habe kein Problem gehabt, Frauen kennenzulernen”, erklärt Friedrich selbstbewusst, aber er differenziert auch: “Eine feste Beziehung aufzubauen, das war anders.” Für ihn war “Bauer sucht Frau” kein Karriere-Sprungbrett für eine Influencer-Karriere, sondern eine ernsthafte Chance, den Kreis der potenziellen Partnerinnen zu erweitern und jemanden zu finden, der wirklich zu ihm passt. Die Unterstellung, er spiele ein falsches Spiel, trifft ihn deshalb besonders hart, weil sie seine tiefsten Wünsche und seine Integrität in Frage stellt.
Laura und Selina: Der Realitätscheck auf dem Hof

Trotz des Sturms im Internet ließ sich Friedrich nicht beirren, als es darum ging, seine Hofdamen auszuwählen. Beim legendären Scheunenfest entschied er sich für Laura und Selina. Und auch hier zeigt sich Friedrich reflektiert und bodenständig. Die Zeit auf dem Hof nutzte er nicht für die große Show, sondern für genaues Beobachten.
“Ich hatte bei beiden das Gefühl, dass sie mich wirklich kennenlernen wollten”, sagt er. Er prüfte genau: Sind sie authentisch? Oder spielen auch sie – wie ihm selbst vorgeworfen wird – nur eine Rolle für die Kameras? Diese Aussage zeigt, dass Friedrich sich der Mechanismen des Formats durchaus bewusst ist. Er ist kein naives Opfer, sondern ein Mann, der trotz aller Widrigkeiten versucht, seinen Weg zu gehen und sein Herz zu öffnen.
Die Ambivalenz des Ruhms
Friedrichs Geschichte steht exemplarisch für das Dilemma vieler Reality-TV-Teilnehmer heutzutage. Auf der einen Seite steht die enorme Popularität, die sich in Rekordbewerbungen ausdrückt. Auf der anderen Seite steht die dunkle Seite der Medaille: Der Hass im Netz. Zuschauer und Internet-Nutzer scheinen oft zu vergessen, dass hinter den Bildern auf dem Bildschirm echte Menschen mit echten Gefühlen stecken.
Das Phänomen, dass Charakter und Einstellungen sofort pathologisiert oder kritisiert werden, hat ein toxisches Ausmaß angenommen. Was als unterhaltsame Kuppelshow konzipiert ist, wird für die Beteiligten zur psychischen Belastungsprobe. Friedrich muss sich rechtfertigen – dafür, dass er gut aussieht, dafür, dass er beliebt ist, und dafür, dass er im Fernsehen die Liebe sucht.
Fazit: Ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit
Friedrichs offener Umgang mit den Hasskommentaren ist mutig. Er zeigt, dass es Stärke erfordert, sich verletzlich zu zeigen. Anstatt zurückzuschlagen oder sich zu verkriechen, erklärt er seine Beweggründe und bittet indirekt um Fairplay. Seine Tränen und seine Betroffenheit sollten den Hatern zu denken geben.
Am Ende bleibt Friedrich ein Mann, der trotz aller digitalen Störfeuer an das Analoge glaubt: an die Liebe, an das Leben auf dem Hof und an die Wahrheit. Ob er sein Glück mit Laura oder Selina findet, wird die Staffel zeigen. Doch eines hat er schon jetzt bewiesen: Er hat das Herz am rechten Fleck – auch wenn das Internet manchmal versucht, es ihm zu brechen. Es bleibt zu hoffen, dass die Zuschauer ihm die Chance geben, der zu sein, der er ist: Ein Bauer, der einfach nur nicht mehr allein sein möchte.