Der letzte Abschied von Susanne Steiger. Alle verabschiedeten sich unter Tränen. Ein normaler Tag, aber nicht Normalpunkt. Das Studio von Bares für Rares ist wie immer hell erleuchtet. Fabian Karl nipt an Kaffee und Tee und ND Crew. Heider Zepper richtet ihre Locken vor dem Spiegel. Doch Susanne Steiger ist nirgends zu sehen. Punkt.

 Normalerweise kommt sie als erste und überprüft alle ihre Sachen vor den Profis. Doch heute liegt ihre charakteristische cremefarbene Handtasche nicht wie sonst in der Sofaecke. Und auch der leichte Duft von Parfüm, der durch den Flur weht, ein vertrautes Zeichen ihrer Anwesenheit fehlt. Hat jemand Susanne gesehen? Fragt Horst Lichter beim Eintreten. Punkt.

 Alle schütteln den Kopf. Der Brief auf dem Stuhlpunkt pünktlich um 9 Uhr betrat ein panischer Backstage Mitarbeiter die Garderobe und überreichte Fabian einen Umschlag mit folgendem Titel an. Hst und alle anderen. Die Handschrift war sanft und vertraut. Host triss den Brief mit zitternden Händen auf. Darin standen die knappen Worte.

 Ich entschuldige mich, daß ich mich nicht persönlich verabschiede. Ich habe beschlossen, alle Lichter, alle Auktionen, alle Gegenstände zu verlassen. Ich muss mich selbst wiederfinden an einem Ort ohne Kameras, ohne neugierige Blicke, aber ich gehe nicht, weil ich traurig bin, sondern weil ich auf mein Herz hören möchte.

Danke euch allen, dass ihr ein Teil meines Lebens seid. Punkt. Auf Wiedersehen und weine nicht. Susanne punt. Ein leerer Raum, ein unberührter Platzpunkt. Seit dem Drehtag war Susannes Platz immer leer. Horstlichter hatte nicht darum gebeten. Niemand musste es befehlen. Alle rückten automatisch aus ihrer vertrauten Ecke ab, um ihre mysteriöse Abwesenheit zu würdigen.

Fabian Karl schwieg. Ich dachte, sie würde gehen, wenn sie müde wäre, aber nicht so. Punkt Heider Rezepper sagte unter Tränen: “Wir hatten keine Zeit, sie ein letztes Mal zu umarmen. Es fühlte sich an, als hätten wir eine Schwester, eine Freundin verloren. Neue Folgen wurden noch gedreht, aber ohne Susannes scharfe Augen, ihr geheimnisvolles Lächeln und ihre sanfte, aber entschiedene Stimme.

Das Publikum in ganz Deutschland war in Aufruhr.” Die Stelle Suche. ZDF machte es nicht öffentlich, aber Horst Lichter suchte seit Wochen heimlich nach ihr. Er fragte Bekannte aus der Auktionswelt, Freunde aus der Schmuckbranche, doch niemand hatte eine Ahnung. Es war als wäre sie wie vom Erdboden verschluckt, sagte einer Punkt.

 Sogar ihre Social Media Kunden waren plötzlich gelöscht. Keine Fotos, keine Posts, keine Nachrichten. Die Presse berichtete: Susanne Steiger wird vermisst oder hat sie sich einfach dafür entschieden zu verschwinden? Der zweite Brief nach 40 Tagen Punkt am 40. Tag nach Susannes Verschwinden erhielt Fabian Karl einen hellblauen Umschlag ohne Absender.

Darin befand sich ein handgeschriebener Brief mit nur einer Zeile. Wenn ich etwas Wertvolles finde, das keine Bedeutung mehr hat, versteigere ich es nicht. Ich bewahre es in meinem Herzen. Punkt darunter steht die Unterschrift. Es Fabian verstand. Susanne lebten noch. Doch sie hatte sich für ein Leben in Abgeschiedenheit entschieden und wollte nicht gefunden werden.

Reise ins Innere Punkt. Vier Monate später entdeckte man unerwartet in einem Dorf nahe dem Schwarzwald eine kleine Antiquitätenusstellung, die von einer anonymen Frau organisiert worden war. Kein Namensschild, keine Kameras, nur ein altes Holzhaus, in dem die Gegenstände wie in einem Museum ausgestellt waren.

Als ein Paar zu Besuch kam, flüsterte die Frau. Ist sie nicht Susanne Steiger? Die Frau lächelte sanft, legte die Hand an die Lippen und sagte: “Sag es nicht laut. Hier bin ich nur eine Antiquitätenliebhaberin. Ich brauche keine Identität. Der letzte Abschied im Bildschirm. Ein Jahr nach ihrem Verschwinden strahlte die Sendung Bares für eine Sonderfolge mit dem Titel Susanne unvergessliche Momente aus.

Die Folge vereinte berührende Szenen Momente in denen Susanne Preise überraschend genau erriet und subtile Ratschläge die sie den Spielern gab. Das Publikum sah zu und weinte Punkt. Am Ende der Folge lief ein kurzes Video von ihr selbst eingesandt mit sanfter Musik. Ich bin nicht tot, ich lebe nur an das. Punkt.

 Danke, dass ich Teil eures Herzens sein durfte. Wenn es einen Gegenstand gibt, der euch beim Anblick berührt, bin ich ihm am nächsten. Auf Wiedersehen und bitte bereut es nicht. Millionenänen In dieser Woche überschwemmten Millionen von Nachrichten die sozialen Medien. Ich bin mit Bares für Rares und ihren Augen aufgewachsen.

 Susanne verkörpert Intelligenz und Wärme. Punkt. Lebe wohl. Aber ich glaube, dass du eines Tages das Studio wieder betreten wirst, als wärst du nie weg gewesen. Punkt. Das Tor der Antiquitätenpunkt. Im folgenden Jahr schrieb ein elfjähriges Mädchen an das ZDF. Ich traf eine Frau mit blonden Haaren, runder Brille und immer einer kleinen Lupe.

Sie brachte mir bei, eine antike Uhr zu lesen und sagte: “Verkaufen niemals deine Erinnerungen.” Meine Mutter sagte, es sei Susanne Steiger. Niemand konnte das bestätigen. Doch der Brief hängt gerahmt im Flur des Studios als Zeugnis von Susannes ewiger Existenz. In Erinnerungen, in Emotionen, in Geschichten.

Epilog, wenn Abschied auch eine Form der Liebe ist. Horst Lichter sagte einmal: Abschied ist kein Verlust, sondern eine Botschaft. Ich habe lange genug gelebt, damit sich jemand an mich erinnern kann. Punkt. Zusanne entschied sich für einen sanften Abschied ohne Schmerz, ohne Abschied.

 Doch gerade deshalb rührte ihr Abschied Millionen von Menschen zum Weinen. Denn wenn jemand wie sie schweigt, wird die laute Welt plötzlich leer.