Eklat bei Markus Lanz: Andrea Berg in hitziger Auseinandersetzung verwickelt – Minuten später musste sie die Show eröffnen. Was die Zuschauer nicht sahen.

Was passiert, wenn eine der beliebtesten Sängerinnen Deutschlands auf einen Moderator trifft, der seine Grenzen nicht kennt. In nur 34 Sekunden verwandelte sich eine normale Talkshow in einen Skandal, der das ganze Land sprachlos machte. Letzte Nacht saß Andrea Berg im Studio von Markus Lanz. Sie trug ein elegantes blaues Kleid und lächelte freundlich in die Kamera.

 Die Zuschauer zu Hause freuten sich darauf mehr über ihre neue Tournee zu erfahren. Niemand ahnte, was gleich passieren würde. Die Sendung begann ganz normal. Markus L. begrüßte Andrea mit einem Händedruck und bat sie Platz zu nehmen. Die ersten Minuten verliefen ruhig. Er fragte sie nach ihrem neuen Album. Andrea erzählte begeistert von den neuen Liedern und wie lange sie daran gearbeitet hatte.

 “Meine Fans bedeuten mir alles”, sagte Andrea mit einem warmen Lächeln. “Ich schreibe jedes Lied mit Herz und Seele. Es ist meine Art, mit den Menschen zu sprechen, die mich seit Jahren unterstützen.” Markus Lanz lehnte sich in seinem Stuhl zurück und nickte, aber dann veränderte sich etwas in seinem Gesicht. Sein Lächeln wurde kalt, seine Augen wurden schmal.

 Aber mal ehrlich, Andrea sagte Markus plötzlich. Ist Schlagermusik nicht ein bisschen, wie soll ich sagen, simpel? Ich meine, richtige Musik braucht doch mehr Tiefe, oder nicht? Andrea blinzelte überrascht. Das Publikum IM Studio wurde still. Man konnte die Spannung förmlich spüren. “Entschuldigung”, fragte Andrea. Ihre Stimme klang noch freundlich, aber man merkte, dass sie verwirrt war.

 “Was genau meinen Sie damit?” Na ja. Markus machte eine wegwerfende Handbewegung. Schlager ist doch hauptsächlich für Menschen, die keine anspruchsvolle Musik verstehen. Das ist doch nichts für intelligente Leute. Das wissen Sie doch selbst, oder? Andrea setzte sich aufrecht dahin. Ihr Lächeln verschwand langsam.

 

Andrea Berg in der "NDR Talk Show": Vor jedem Auftritt Jägermeister |  STERN.de

 Markus, meine Musik erreicht Millionen von Menschen. Menschen aller Bildungsschichten. Ärzte, Lehrer, Studenten, Arbeiter. Alle lieben Schlager. Das hat nichts mit Intelligenz zu tun. Aber kommen wir doch mal zur Wahrheit, unterbrach Markus sie. Er beugte sich nach vorne, als wollte er sie einschüchtern. Ihre Fans sind doch hauptsächlich einfache Leute vom Land, oder? Menschen, die nicht viel von der Welt gesehen haben.

 Die kaufen alles, was sie ihnen verkaufen, egal, wie schlecht es ist. Das Publikum schnappte nach Luft. Einige Menschen im Studio schüttelten ungläubig den Kopf. Andrea starrte Markus an, als könnte sie nicht glauben, was sie gerade gehört hatte. Das ist unglaublich respektlos, sagte Andrea. Ihre Stimme zitterte leicht, aber sie blieb ruhig.

 Sie beleidigen gerade Millionen von Menschen, die hart arbeiten und sich am Abend mit meiner Musik entspannen wollen. Was gibt Ihnen das Recht, so über sie zu sprechen? Markus lachte. Es war ein unangenehmes, arrogantes Lachen. Oh, jetzt werden sie empfindlich. Ich stelle doch nur Fragen. Das ist mein Job.

 Wenn Sie damit nicht umgehen können, sind Sie vielleicht einem falschen Beruf. Fragen stellen und Menschen beleidigen sind zwei verschiedene Dinge, antwortete Andrea scharf. Ihre Wangen wurden rot. Man konnte sehen, dass sie versuchte höflich zu bleiben, aber es fiel ihr immer schwerer. Wissen Sie was, Andrea? Markus lehnte sich wieder zurück und verschränkte die Arme.

 Ich finde es faszinierend, wie Sie so tun, als wären sie eine echte Künstlerin. Aber im Grunde machen sie doch nur immer das gleiche. Drei Akkorde, ein bisschen sentimentaler Text. Fertig ist der Schlager. Ein Kind könnte das schreiben. Andrea atmete tief durch. Man konnte sehen, wie sie um Fassung rang. Haben Sie jemals versucht, ein Lied zu schreiben, Markus? Haben Sie eine Ahnung, wie viel Arbeit dahinter steckt? Wie viele Stunden ich im Studio verbringe, um alles perfekt zu machen? Ach, bitte. Markus rollte mit den Augen.

Nennen Sie es nicht Arbeit. Sie stehen auf einer Bühne, singen ein paar einfache Lieder und kassieren Millionen. Und dann wollen sie mir erzählen, dass das harte Arbeit ist. Lächerlich. Das ist nicht nur respektlos mir gegenüber, sagte Andrea. Ihre Stimme wurde lauter. Das ist respektlos gegenüber allen Menschen in der Musikindustrie, die jeden Tag ihr Bestes geben, den Tontechnikern, den Musikern, den Songschreibern. Wir alle arbeiten hart.

Markus winkte ab, als wäre das, was Andrea sagte, völlig unwichtig. Ja, ja, die armen, armen Schlagerstarß, wie schwer sie es doch haben. Während echte Künstler, echte Musiker oft kaum über die Runden kommen, verdienen sie Unsummen mit ihrer simplen Musik. Echte Künstler. Andrea schüttelte den Kopf. Wer entscheidet denn, wer ein echter Künstler ist? Sie, ein Fernsehmoderator, der hier IM Studio sitzt und andere Menschen herabsetzt, um sich selbst besser zu fühlen? Das Publikum begann zu murmeln. Einige Leute applaudierten

leise. Markus bemerkte das und sein Gesicht wurde rot. Er mochte es nicht, wenn jemand ihm widersprach, besonders nicht vor laufender Kamera. “Passen Sie auf, wie Sie mit mir sprechen”, sagte Markus mit eisiger Stimme. “Sie sind hier zu Gast in meiner Sendung. Vergessen Sie das nicht.” Oh, ich vergesse das nicht”, antwortete Andrea.

“aber das gibt Ihnen nicht das Recht, mich und meine Fans zu beleidigen. Ein guter Gastgeber behandelt seine Gäste mit Respekt. Etwas, dass sie offensichtlich nie gelernt haben. Markus Gesicht wurde noch röter. Er war es nicht gewohnt, dass ihm jemand so direkt widersprach.” “Wissen Sie was ihr Problem ist, Andrea? Sie können keine Kritik vertragen.

 Sie leben in ihrer kleinen Schlagerblase und denken, alle müssen sie lieben. Aber die Wahrheit ist, ihre Musik ist belanglos. Sie ist Hintergrundmusik für Leute, die nichts zu sagen haben. Andrea stand auf. Sie hatte genug gehört. Das Publikum wurde ganz still. Alle Augen waren auf sie gerichtet. “Meine Musik gibt Menschen Freude”, sagte Andrea.

 Ihre Stimme war jetzt fest und klar. Meine Musik tröstet Menschen, die traurig sind. Sie gibt Menschen Hoffnung, die schwere Zeiten durchmachen. Was tut ihre Sendung? Sie zerreißt Menschen ei im Fernsehen, um die Einschaltquoten zu steigern. Setzen Sie sich wieder hin befahl Markus. Wir sind noch nicht fertig.

 Oh, doch, das sind wir, sagte Andrea. Sie nahm ihr Mikrofon ab und legte es auf den Tisch. Ich werde hier nicht sitzen bleiben und mir weitere Beleidigungen anhören. Sie sind ein unhöflicher, arroganter Mann, der denkt, er könne mit Menschen umspringen, wie er will. Markus sprang auf. Sie können jetzt nicht einfach gehen.

 Wir haben noch 20 Minuten Sendezeit. Dann füllen Sie die Zeit mit jemand anderem, sagte Andrea ruhig. Vielleicht finden Sie ja jemanden, der sich von ihnen erniedrigen lässt. Ich bin das jedenfalls nicht. Das ist eine Livesendung, rief Markus. Seine Stimme wurde schrill. Sie können nicht einfach mitten in der Sendung gehen. Das ist unprofessionell.

 Andrea drehte sich zu ihm um. Wissen Sie, was unprofessionell ist, Markus? einen Gast einzuladen und ihn dann vor Millionen von Zuschauern zu beleidigen. Das ist unprofessionell. Das Publikum begann zu klatschen. Zuerst nur ein paar Menschen, dann immer mehr. Bald klatschte das ganze Studio. Markus stand da und wusste nicht, was er tun sollte.

Sein Gesicht war puter rot, seine Hände zitterten. “Sie ruinieren meine Sendung!”, schrie er. “Nein, Markus”, sagte Andrea und ging zur Tür. Sie haben ihre Sendung selbst ruiniert in dem Moment, als sie beschlossen haben, respektlos sein. Ja. Markus lief ihr nach. Wenn Sie jetzt gehen, werden sie nie wieder in eine große Talkshow eingeladen. Ich sorge dafür.

 Andrea blieb an der Tür stehen und sah ihn an. Das ist mir egal. Meine Musik spricht für sich und meine Fans stehen zu mir. Das ist mehr wert als 100 Auftritte in ihrer Sendung. “Sie sind eine Diva!”, schrie Markus. Eine verwöhnte, eingebildete Diva und sie sind ein Tyrann”, antwortete Andrea ruhig.

 Ein kleiner Mann, der versucht sich groß zu fühlen, indem er andere klein macht. Das Publikum stand auf. Alle klatschten und jubelten. Einige riefen Andreas. Markus stand allein in der Mitte des Studios, umgeben von applaudierenden Menschen. Er sah aus, als wollte er Ei im Boden versinken. “Das werden Sie bereuen”, rief er Andrea hinterher.

 Aber Andrea drehte sich nicht mehr um. Sie öffnete die Tür und verließ das Studio. Die Kamera folgte ihr, während sie durch den Gang ging. Man konnte sehen, daß sie aufgewühlt war, aber auch stolz. Sie hatte sich nicht unterkriegen lassen. Im Studio herrschte Chaos. Das Publikum klatschte weiter. Markus versuchte verzweifelt, die Kontrolle zurückzugewinnen.

 “Meine Damen und Herren”, sagte er mit zitternder Stimme. “Das war das war völlig unerwartet.” “Frau Berg hat die Sendung verlassen, aber zurecht”, rief jemand aus dem Publikum. Sie waren schrecklich zu ihr, rief eine andere Stimme. Markus versuchte weiterzusprechen, aber niemand hörte ihm zu. Das Publikum diskutierte laut über das, was gerade passiert war.

Die Kameras schwenkten unsicher hin und her, wussten nicht, was sie filmen sollten. “Bitte, meine Damen und Herren,” versuchte Markus wieder. “Lassen Sie mich erklären, ich habe nur kritische Fragen gestellt.” “Das ist meine Aufgabe als Journalist. Das waren keine kritischen Fragen”, rief jemand. Das waren Beleidigungen.

 Markus wurde immer nervöser. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Ich also wir machen jetzt eine kurze Pause, wenn wir zurückkommen. Aber es gab keine Pause. Die Sendung lief weiter. Die Regie wusste nicht, was sie tun sollte. Sollten sie abbrechen? Sollten sie weitermachen? Die Kameras liefen weiter und übertrugen das ganze Chaos live.

 Ein Mann im Publikum stand auf. Herr Lanz, Sie schulden Frau Berg eine Entschuldigung. Was Sie gesagt haben, war beschämend. Andere stimmten zu. “Ja, entschuldigen Sie sich, das war unter aller Würde. Wir wollen eine Entschuldigung hören.” Markus hob abwährend die Hände. “Ich sehe das anders. Ich habe meine Meinung geäußert.

Das ist mein gutes Recht. Ihre Meinung?” Eine Frau stand auf. Sie haben gesagt, Schlagerfans seien dumm. Sie haben Andreas Musik für einfache Hintergrundmusik genannt. Das ist nicht ihre Meinung. Das sind Beleidigungen. Das Publikum applaudierte wieder. Markus stand da und wußte nicht, was er sagen sollte.

 Er war es gewohnt, daß Menschen ihm zustimmten. Er war es gewohnt, die Kontrolle zu haben, aber jetzt hatte er die Kontrolle verloren. “Ich glaube, wir sollten zu einem anderen Thema übergehen”, versuchte er verzweifelt. “Mein nächster Gast ist.” “Nein”, rief das Publikum. “Wir wollen darüber sprechen.” Markus wurde immer verzweifelter.

 “Bitte lassen Sie mich meine Sendung machen. Ihre Sendung ist vorbei”, sagte jemand aus dem Publikum. Sie haben es vermasselt. In diesem Moment kam jemand aus der Regie auf die Bühne gelaufen. Er flüsterte Markus etwas ins Ohr. Markus wurde blass, er nickte langsam. “Meine Damen und Herren”, sagte er mit leiser Stimme. “Wir beenden die Sendung für heute.

” “Ich, es tut mir leid, aber das Publikum ließ nicht locker. Entschuldigen Sie sich bei Andrea Berg”, riefen mehrere Menschen gleichzeitig. Markus sah in die Kamera. Sein Gesicht war eine Mischung aus Wut, Scham und Verzweiflung. Ich, Frau Berg, wenn Sie das sehen, ich. Es war nicht meine Absicht. Er stockte.

 Die Worte wollten nicht kommen. Man konnte sehen, wie schwer es ihm fiel. Sagen Sie es, forderte das Publikum. Es tut mir leid, murmelte Markus schließlich. Aber es klang nicht ehrlich. Es klang als würde er es nur sagen, weil er musste. Lauter rief jemand. Markus schloss kurz die Augen. Es tut mir leid, Andrea Berg.

Ich ich bin zu weit gegangen. Das Publikum schwieg. Die Entschuldigung klang erzwungen und wenig aufrichtig. Niemand schien zufrieden zu sein. Das war’s für heute, sagte Markus schnell und verließ die Bühne. Die Kameras folgten ihm nicht. Stattdessen schwenkten sie zum Publikum, das noch immer diskutierte.

 Draußen vor dem Studio warteten bereits Reporter. Sie hatten mitbekommen, was passiert war. Als Andrea dem Gebäude kam, stürmten sie auf sie zu. “Frau Berg, Frau Berg, was ist passiert?” Andrea blieb stehen. Sie war immer noch aufgewühlt, aber sie hatte sich wieder gefangen. Ich möchte dazu jetzt nichts sagen.

 Was passiert ist, haben alle gesehen. Werden sie rechtliche Schritte einleiten? Darüber denke ich noch nach. Im Moment will ich einfach nur nach Hause. War das geplant? Andrea sah den Reporter direkt an. Nein, das war nicht geplant. Ich bin in diese Sendung gegangen und dachte, es wird ein normales Interview. Aber Herr Lanz hatte offenbar andere Pläne.

 Was werden Sie jetzt tun? Ich werde weitermachen, wie bisher. Ich werde Musik machen. Ich werde für meine Fans da sein. Das ist es, was zählt. Damit stieg sie in die Auto und fuhr davon. Die Reporter blieben zurück und diskutierten aufgeregt über das, was gerade passiert war. Zurücke im Studio versuchte das Team die Situation zu bewältigen.

 Markus saß allein in seiner Garderobe. Niemand sprach mit ihm. Die anderen Gäste, die für die Sendung geplant waren, hatten abgesagt. Niemand wollte nach diesem Skandal in der Show auftreten. Ein Mitarbeiter klopfte an seine Tür. Herr Lanz, die Produzenten möchten mit ihnen sprechen. Markus öffnete die Tür nicht. Nicht jetzt. Es ist wichtig.

 Ich sagte, nicht jetzt. Seine Stimme klang schrill und verzweifelt. Der Mitarbeiter ging wieder weg. Im Flur standen mehrere Menschen und flüsterten miteinander. Alle sprachen über den Vorfall. “Ich habe so etwas noch nie gesehen”, sagte eine Kamerafrau. “20zig Jahre mache ich diesen Job, aber so etwas habe ich noch nie erlebt.

 Er ist zu weit gegangen,” stimmte ein Techniker zu. viel zu weit. “Was hat er sich dabei gedacht?” “Er denkt, er kann mit Menschen machen, was er will”, sagte eine Maskenbildnerin, weil er eine große Show hat. Aber heute hat er gelernt, dass das nicht stimmt. Im Studio saß das Publikum noch immer. Niemand wollte gehen.

 Alle waren zu aufgewühlt. “Sie diskutierten in kleinen Gruppen über das, was passiert war. Ich fand Andrea großartig, sagte eine ältere Dame. Sie hat sich gewehrt. Sie hat sich nicht klein machen lassen. Ja, aber das wird Konsequenzen haben, meinte ein Mann. Die Medien werden das ausschlachten. Gut so, sagte eine junge Frau.

 Vielleicht lernt Markus Lansz daraus. Vielleicht behandelt er seine Gäste in Zukunft besser. Glaubst du das wirklich? Fragte jemand skeptisch. Ich hoffe es. Währenddessen erreichte Andrea ihr zu Hause. Sie ging direkt in ihr Wohnzimmer und setzte sich auf Sofa. Ihre Hände zitterten noch immer. Sie nahm ihr Handy und sah die vielen Nachrichten.

 Hunderte von Menschen schrieben ihr Fans, Kollegen, Freunde. Du warst großartig. Danke, dass du dich gewährt hast. Wir stehen hinter dir. Du bist unsere Heldin. Andrea lächelte schwach. Sie war noch immer aufgewühlt, aber sie spürte auch Erleichterung. Sie hatte das Richtige getan. Sie hatte sich nicht unterkriegen lassen.

 Ihr Telefon klingelte. Es war ihr Manager. Andrea, bist du okay? Ja, mir geht es gut. Ich bin nur müde. Das war unglaublich. Das ganze Land spricht über dich. Alle sind auf deiner Seite. Das freut mich. Aber darum ging es mir nicht. Ich konnte einfach nicht mehr ruhig da sitzen und mir diese Beleidigungen anhören. Das verstehe ich völlig.

 Du hast genau richtig gehandelt. Ich bin stolz auf dich. Danke. Ruh dich aus. Wir sprechen morgen weiter. Andrea legte auf. Sie lehnte sich zurück und schlooss die Augen. Die letzten Stunden waren ein Wirbelsturm gewesen, aber sie bereute nichts. Im Studio war es mittlerweile still geworden. Das Publikum war gegangen. Die Techniker räumten auf.

Markus war noch immer in seiner Garderobe. Niemand hatte ihn gesehen. Ein Produzent klopfte erneut an die Tür. Markus, wir müssen reden jetzt. Diesmal öffnete Markus. Er sah müde aus. Seine Augen waren rot. Was gibt es? Die Senderleitung ist am Telefon. Sie wollen eine Stellungnahme. Was soll ich Ihnen sagen? Das muß du selbst entscheiden.

Aber du musst etwas sagen. Markus nickte langsam. Er folgte dem Produzenten in ein Büro. Dort warteten mehrere Menschen. Alle sahen ernst aus. “Setzen Sie sich, Herr Lanz”, sagte eine Frau. Sie war die Programmdirektorin. Markus setzte sich. Er fühlte sich wie ein Schuljunge, der zum Direktor zitiert wurde.

 “Was ist heute Abend passiert?”, fragte die Frau. “Ich?” Es lief aus dem Ruder. Das ist die Untertreibung des Jahres. Sie haben einen Gast beleidigt. Sie haben das Publikum beleidigt. Sie haben die gesamte Schlagermusikszene beleidigt. Und das alles Live im Fernsehen. Markus schwieg. Haben Sie eine Erklärung? Ich wollte kritische Fragen stellen.

 Ich wollte ein interessantes Interview machen. Kritische Fragen? Die Frau schüttelte den Kopf. Sie haben Frau Berg und ihre Fans als dumm bezeichnet. Das sind keine kritischen Fragen, das sind Beleidigungen. Ich habe nicht gesagt, dass sie dumm sind. Ich habe nur Wir haben die Aufzeichnung gesehen, Herr Lanz. Wir alle hier eiemraum.

 Sie haben sehr wohl gesagt, dass Schlagermusik für Menschen ist, die keine anspruchsvolle Musik verstehen. Was soll das sonst heißen? Markus sank in seinem Stuhl zusammen. “Das Telefon steht nicht still”, fuhr die Frau fort. Hunderte von Beschwerden. Die sozialen Medien explodieren. Alle sind gegen sie. selbst Kollegen aus anderen Sendern kritisieren sie öffentlich.

 Was soll ich tun? Sie werden sich entschuldigen. Öffentlich, aufrichtig. Und zwar morgen. Ich habe mich doch schon entschuldigt. Das war keine Entschuldigung, das war ein halbherziges Gemurmel unter Druck. Morgen werden sie vor die Kamera treten und sich richtig entschuldigen. Ist das klar? Markus nickte stumm. Und dann werden wir sehen, wie es weitergeht.

 Im Moment bin ich mir nicht sicher, ob Sie noch eine Zukunft in diesem Sender haben. Diese Worte trafen Markus wie ein Schlag. Sie können mich nicht feuern. Ich habe einen Vertrag. Verträge kann man kündigen, Herr Lanz. Besonders wenn jemand dem Sender so viel Schaden zufügt wie Sie heute Abend. Die Frau stand auf.

Gehen Sie nach Hause. Denken Sie über Ihr Verhalten nach und überlegen Sie sich eine gute Entschuldigung. Sie haben bis morgen Zeit. Damit verließ sie den Raum. Die anderen folgten ihr. Markus blieb allein zurück. Er saß da und starrte an die Wand. Zum ersten Mal seit Jahren fühlte er sich hilflos. Er hatte immer geglaubt, er sei unantastbar.

Er hatte eine erfolgreiche Show. Er war bekannt, er war wichtig, aber heute hatte er gelernt, dass das nicht stimmte. Er war nicht unantastbar. Er konnte fallen und er war gerade dabei zu fallen. Er stand auf und verließ das Gebäude durch einen Seitenausgang. Er wollte nicht den Reportern begegnen, die draußen warteten.

 Er wollte niemanden sehen. Er wollte einfach nur nach Hause. Als er in sein Auto stieg, klingelte sein Handy. Es war seine Frau. “Ich habe die Sendung gesehen”, sagte sie. “Ihre Stimme klang enttäuscht.” “Nicht du auch noch?”, murmelte Markus. “Was hast du dir dabei gedacht? Warum hast du sie so behandelt?” “Ich Ich weiß es nicht.

 Du musst es besser wissen. Du bist nicht mehr 20. Du bist ein erwachsener Mann. Du hast Verantwortung. Ich weiß. Ich hoffe, du entschuldigst dich richtig bei ihr. Das werde ich morgen. Gut. Ich bin enttäuscht von dir, Markus. Sehr enttäuscht. Sie legte auf. Markus saß in seinem Auto und fühlte sich so klein wie noch nie in seinem Leben.

 Er hatte alles falsch gemacht und er wusste nicht, ob er es jemals wieder gut machen könnte. Er startete den Motor und fuhr nach Hause. Die Straßen waren dunkel. Er fühlte sich genauso dunkel in seinem Inneren. Er hatte einen großen Fehler gemacht und dieser Fehler würde Konsequenzen haben. Konsequenzen, die er sich jetzt noch nicht vorstellen konnte.

 Als er zu Hause ankam, ging er direkt in sein Arbeitszimmer. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und öffnete den Computer. Er musste eine Entschuldigung schreiben. Eine richtige Entschuldigung, aber die Worte wollten nicht kommen. Was sollte er sagen? Wie sollte er das wieder gut machen? Er saß da und starrte auf den leeren Bildschirm.

 Die Minuten vergingen, die Stunden vergingen, aber er schrieb nichts.

 

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