Er änderte sein WLAN-Passwort – dann kam die Polizei… Was sie vorfanden, schockierte alle.

Marcus war gerade in eine neue Gegend gezogen. Sie war ruhig, sauber und hauptsächlich von älteren Familien bewohnt, die schon seit vielen Jahren dort lebten. Die Häuser waren gepflegt, die Rasenflächen gemäht, und die Leute waren eher zurückhaltend. Marcus gefiel es, dass er selbst kein lauter Mensch war.

Er arbeitete als Softwareentwickler von zu Hause aus, las gern und hörte abends gern Jazz. Er hatte sich für diese Gegend entschieden, weil sie ihm friedlich erschien. Nach Jahren des Lärms in der Stadt sehnte er sich nach Ruhe. Er kannte hier niemanden, aber das störte ihn nicht. Er brauchte keine Freunde, um glücklich zu sein. Nur Ruhe und gutes Internet. Ja, mehr verlangte er nicht.

Marcus war schwarz, groß und sprach gewählt. Er trug schlichte Kleidung und hatte stets einen ruhigen Gesichtsausdruck. Die meisten Nachbarn nickten ihm kurz zu, blieben aber nicht stehen, um mit ihm zu reden. Ihm fiel der Unterschied auf. Andere neue Nachbarn hatten Willkommenskörbe oder Einladungen zu Grillpartys am Wochenende bekommen, Marcus jedoch nicht. Trotzdem nahm er es gelassen.

Er zog nicht um. Hier, um Freunde zu finden. Gegenüber wohnte eine Frau, die scheinbar jeder kannte: Karen. Sie war immer draußen und schnitt ihre Rosen oder stand mit ihrem kleinen Hund an der Ecke. Oft starrte sie zu Marcus’ Haus hinüber. Manchmal ertappte er sie dabei, wie sie durch die Vorhänge lugte, wenn er den Briefkasten leerte.

 

Einmal lächelte er ihr zu und winkte ihr zu, aber sie winkte nicht zurück. Sie drehte sich einfach weg. Karen mochte Marcus vom ersten Tag an nicht. Nicht wegen irgendetwas, was er sagte oder tat, sondern einfach, weil er anders war. Er sah anders aus. Er war allein eingezogen. Keine Frau, keine Kinder, nur Kisten und Bücher. Das machte sie neugierig und misstrauisch. Eines Morgens war Marcus in einem Videoanruf, als das Internet ausfiel.

Sein Bildschirm flackerte, und das Gespräch wurde unterbrochen. Er überprüfte den Router. Er schien in Ordnung zu sein. Wenige Minuten später passierte es immer wieder. Für seinen Job brauchte er schnelles Internet, also konnte er das nicht ignorieren. Am Abend sah er sich seine Netzwerkeinstellungen an. Irgendetwas stimmte nicht. Geräte waren verbunden, die er nicht kannte.

Eine der Kameras war mit „Karens iPad“ beschriftet. Auf einer anderen stand „Gartenkamera_04“. Marcus runzelte die Stirn. Er hatte nur eine Kamera, und die hatte nicht diesen Namen. Sein Internetpasswort war vorher schon schwach gewesen. Er hatte es seit seinem Einzug nicht geändert. Vielleicht hatte es jemand in der Nähe erraten. Vielleicht war jemand seit dem letzten Mieter online.

Wie dem auch sei, er musste das Problem beheben. Marcus beschloss, den WLAN-Namen und das Passwort zu ändern. Er gab dem Netzwerk einen lustigen Namen: Mindanwife. Er lächelte über seinen kleinen Scherz und speicherte die Änderungen. Zum ersten Mal seit Tagen war die Verbindung schnell und stabil. Alles funktionierte einwandfrei. Marcus dachte, das Problem sei gelöst. Doch am nächsten Tag war alles anders.

Um 10:00 Uhr klopfte es laut an der Tür. Marcus öffnete sie und sah Karen mit verschränkten Armen und angespanntem Gesichtsausdruck auf seiner Veranda stehen. „Hast du am WLAN rumgespielt?“, fragte sie mit scharfer Stimme. Marcus blinzelte. „Entschuldige. Mein Internet hat gestern Abend aufgehört zu funktionieren“, sagte sie. „Nein, du hast etwas getan. Was denn?“ Marcus war verwirrt.

„Das ist mein Internet“, sagte er ruhig. „Ich habe nur das Passwort geändert, mehr nicht.“ Karens Augen verengten sich. „Du willst also sagen, du hast mich ausgesperrt?“ Marcus hielt inne. „Ich wusste nicht, dass du es benutzt. Es ist meine private Verbindung.“ Karen wurde lauter. „Das ist eine Gemeinschaftsanlage. Du kannst nicht einfach Dinge ändern, die andere Leute betreffen. Das ist öffentlicher Raum.“

Marcus holte tief Luft. „Es ist mein Zuhause, mein Router, meine Rechnung. Bezahl sie.“ Karen stürmte wortlos davon, aber nicht ohne zu rufen: „Das wirst du bereuen.“ Marcus stand wie versteinert da. Kopfschüttelnd ging er zurück ins Haus. Zehn Minuten später sah er draußen Blaulicht. Zwei Polizeiwagen waren angekommen. Ihm wurde ganz flau im Magen.

Zwei Beamte kamen zu seiner Tür. Marcus öffnete sie wieder. „Sir“, sagte einer von ihnen, „wir haben eine Meldung über verdächtige Aktivitäten an dieser Adresse erhalten.“ Marcus blieb ruhig. Verdächtig in welcher Hinsicht? Der Polizist wirkte etwas unbehaglich. „Ihr Nachbar meinte, Sie würden das WLAN der Wohnanlage stören oder so. Können wir kurz reinkommen?“ Marcus ließ sie herein.

Er zeigte ihnen seinen Router, seinen Laptop, seine WLAN-Rechnung und sogar die Einstellungsseite mit seinem geänderten Passwort. Die Polizisten sahen sich an. Einer von ihnen flüsterte: „Er will nur seine Daten schützen.“ Der jüngere Polizist entschuldigte sich. „Tut mir leid, Sir. Wir wussten nicht, dass es Ihr privates WLAN ist. Ihr Nachbar hat uns wohl missverstanden.“

Marcus nickte, immer noch ruhig. „Kein Problem, meine Herren.“ Kurz darauf gingen sie. Marcus blieb am Fenster stehen und beobachtete, wie Karen ihn von ihrem Vorgarten aus wütend anstarrte. Er war nicht wütend. „Noch nicht.“ Aber irgendetwas an ihrem Verhalten machte ihn misstrauisch.

Warum war sie so verzweifelt darauf aus gewesen, wieder in sein WLAN zu kommen? Und wie waren ihre Geräte überhaupt damit verbunden gewesen? Er beschloss, der Sache in dieser Nacht auf den Grund zu gehen. Irgendetwas stimmte hier nicht. Und Marcus sollte bald herausfinden, wie tief das Problem wirklich reichte. *Sternchen. Am nächsten Morgen saß Marcus an seinem Schreibtisch und nippte an seinem Kaffee. Er dachte immer wieder an den seltsamen Besuch der Polizei. Dabei hatte er doch nur sein WLAN-Passwort geändert.

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