Meine Chefin rief um Mitternacht an: ‘Ich brauche dich. Sofort.’ Ich kam in 20 Minuten.

Hallo, ich bin Markus. Ich bin 28 Jahre alt und arbeite als IT-Supporttechniker für ein mittelgroßes Softwareunternehmen hier in München. Nichts besonderes, ehrlich gesagt. Ich repariere Computer, löse Netzwerkprobleme, helfe Leuten, die ihr Passwort vergessen haben. Ihr wisst schon, die üblichen Dinge.

 Mein Leben war ziemlich vorhersehbar. Aufstehen, zur Arbeit gehen, nach Hause kommen, ein bisschen zocken, schlafen, Wochenende, vielleicht ein Bier mit Freunden, eine kleine Wohnung in Giesing, eine ruhige Straße, ein normales Leben. Ich hatte eine feste Routine entwickelt, morgens um 7 Uhr aufstehen, Kaffee aus der alten Kaffeemaschine, die ich von meiner Oma geerbt hatte, duschen, dann mit der U-Bahn zur Arbeit. Ich hatte ein paar gute Kollegen.

 Tobias aus der IT, mit dem ich manchmal mittags zum Döner ging und Sarah aus dem Marketing, die immer lustige Geschichten über ihre chaotischen Dates erzählte. Es war ein gutes Leben, sicher bequem, aber wenn ich ehrlich bin, manchmal auch ein bisschen leer. Aber vor vier Monaten passierte etwas, das alles veränderte. Eine Geschichte, die ich euch heute erzählen möchte.

 Wenn euch gefällt, was ihr hört, lasst gerne ein Like da und abonniert den Kanal. Es hilft mir wirklich mehr solcher Geschichten mit euch zu teilen und wer weiß, vielleicht erkennt ihr euch in Teilen dieser Geschichte wieder. Also zurück zum Anfang. Unser Unternehmen hat etwa 200 Mitarbeiter.

 

 Ich kannte die meisten vom sehen, aber mit vielen hatte ich nie wirklich gesprochen. Besonders nicht mit der Führungsetage. Die hatten ihre eigenen Büros im fünften Stock und ich war meistens im Keller bei den Servern oder irgendwo in den anderen Stockwerken, um irgendwelche technischen Probleme zu lösen. Dr. Christina Bauer war die CEO unseres Unternehmens.

 Sie hatte die Firma vor Jahren gegründet und unter ihrer Leitung war das Unternehmen ziemlich erfolgreich geworden. Ich hatte sie nur ein paar Mal gesehen bei Firmenmeetings oder wenn sie durch die Flure ging. Sie war Mitte 40, würde ich schätzen, immer perfekt gekleidet in diesen eleganten Businessanzügen, die irgendwie gleichzeitig streng und stilvoll wirkten.

 Ihr Haar war dunkelbraun mit ein paar grauen Strähnen, die sie nicht zu verstecken versuchte. Sie trug es oft zu einem lockeren Knoten gebunden. Was mir auffiel, waren ihre Augen. Sie waren grün und wenn sie einen ansah, hatte man das Gefühl, sie könnte direkt in einen hineinschauen.

 Aber sie wirkte immer distanziert, professionell, kühl, aber nicht unfreundlich, einfach beschäftigt, wichtig, in einer anderen Liege als ich. Wenn sie durch die Flure ging, verstummten oft die Gespräche, nicht aus Angst, sondern aus Respekt. Sie hatte eine Präsenz, die man nicht ignorieren konnte. Mein erster direkter Kontakt mit ihr war vor etwa 5 Monaten.

 Ihr Computer hatte ein Problem, irgendwas mit ihrer E-Mail Synchronisation. Normalerweise würde sowas unser Teamleiter übernehmen, aber der war krank, also wurde ich hochgeschickt. Ich erinnere mich, wie nervös ich war. Meine Hände schwitzten ein Bchen, als ich im Aufzug nach oben fuhr. Der fünfte Stock, das war eine andere Welt.

 Dickere Teppiche, bessere Möbel, eine Stille, die irgendwie teurer klang als im Rest des Gebäudes. Ich klopfte an ihre Bürotür. Herein, hörte ich ihre Stimme. Sie klang klar und bestimmt. Ich öffnete die Tür. Ihr Büro war beeindruckend. Große Fenster mit Blick über die Stadt. Moderne Möbel, aber nicht przig. Geschmackvoll. An den Wänden hingen ein paar abstrakte Kunstwerke. Auf ihrem Schreibtisch standen gerahmte Fotos.

 Ich konnte nicht genau sehen, was darauf war, aber es schien keine Familie zu sein. Guten Morgen, Dr. Bauer. Ich bin Markus aus der IT. Ich bin hier wegen ihres Computerproblems. Sie schaute von ihrem Bildschirm auf. Ihre grünen Augen fixierten mich kurz. Dann nickte sie. Ah ja, danke, daß Sie so schnell kommen konnten. Meine E-Mails synchronisieren nicht richtig mit meinem Telefon.

 Das ist ziemlich dringend. Kein Problem. Darf ich? Ich deutete auf ihren Computer. Natürlich. Ich ging zu ihrem Schreibtisch. Sie stand auf und machte mir Platz. Während ich arbeitete, spürte ich, wie sie hinter mir stand und zusah. Es war nicht unangenehm, aber ich war mir sehr bewusst, dass die CEO direkt hinter mir war.

 Ich versuchte besonders professionell zu wirken, jede Bewegung sorgfältig und präzise. Das Problem war relativ simpel, eine falsche Konfiguration in den Servereinstellungen. Ich behob es in etwa 10 Minuten. So, das sollte jetzt funktionieren sagte ich und richtete mich auf. Sie überprüfte ihr Telefon. Ja, perfekt. Danke. Sie sah mich an und zum ersten Mal sah ich so etwas wie ein Lächeln auf ihrem Gesicht.

 Es war klein, aber es war da. Sie sind Markus, richtig? Ich habe ihren Namen schon ein paar mal gehört. Man sagt, sie sind gut in dem, was sie tun. Ich spürte, wie mir warm wurde. Oh, danke. Ich tue mein Bestes. Das merkt man. Sie nickte. Danke noch mal. Das war’s. Ich ging, aber der kurze Austausch blieb mir irgendwie im Kopf.

Die Art, wie sie mich angesehen hatte, das kleine Lächeln. Den ganzen restlichen Tag musste ich daran denken. In den folgenden Wochen hatte ich noch ein paar mal mit ihr zu tun. Kleine technische Probleme, Updates. Einmal half ich ihr ein neues Konferenzsystem einzurichten.

 Jedes Mal war sie höflich, manchmal sogar ein bisschen freundlicher als beim ersten Mal. Sie fing an mich mit Namen zu begrüßen. Ah, Markus, gut, dass Sie da sind. Einmal, als ich ihr half, ihren Drucker zu reparieren, fragte sie mich, wie lange ich schon in der IT arbeite. Wir unterhielten uns kurz über meinen Werdegang, mein Informatikstudium, das ich abgebrochen hatte, weil mir die Praxis mehr lag als die Theorie. Sie hörte wirklich zu, stellte Folgefragen.

 Es war seltsam, wie gut es sich anfühlte, ihre Aufmerksamkeit zu haben. Ich wusste aus dem Büroklatsch, dass sie vor etwa zwei Jahren geschieden worden war. Keine Kinder. Sie lebte allein in einer Wohnung in Schwabing. Sie war die erste im Büro und oft die letzte, die ging. Workerholic, sagten manche. Einsam, sagten andere, aber das waren nur Gerüchte. Ich erwischte mich dabei, wie ich mehr über sie wissen wollte.

 nicht auf eine aufdringliche Art, sondern einfach interessiert. Dann kam dieser eine Dienstagabend. Es war spät gegen 23:30 Uhr in da. Ich war zu Hause, lag schon im Bett und scrollte durch mein Handy, bevor ich einschlafen wollte. Ich hatte gerade mit einem Freund über WhatsApp über das Wochenende geschrieben, als mein Telefon klingelte, eine unbekannte Nummer, aber mit unserer Firmvorwahl. Ich nahm ab. Hallo Markus, es war ihre Stimme Dr. Bauer.

 Aber sie klang anders, angespannt, vielleicht ein bisschen verzweifelt. Ja, hier ist Markus. Dr. Bauer. Ja, hören Sie. Es tut mir leid, dass ich Sie so spät störe, aber wir haben ein ernstes Problem. Unser Hauptserver ist abgestürzt, komplett. Ich bin im Büro und versuche seit einer Stunde irgendwen zu erreichen, aber niemand geht ans Telefon.

 Morgen früh haben wir eine Präsentation für einen sehr wichtigen Kunden und alle Daten sind auf dem Server. Ich weiß, es ist viel verlangt, aber ich brauche dich sofort. Mein Herz begann schneller zu schlagen, nicht nur wegen der Dringlichkeit der Situation, sondern auch, weil sie mich mit du angesprochen hatte. Das war das erste Mal.

 Und die Art, wie sie brauche dich sagte, es klang fast verzweifelt. Ich bin in 20 Minuten da, sagte ich schon halb aus dem Bett. Danke, wirklich. Ich weiß das sehr zu schätzen. Ihre Stimme klang erleichtert. Ich zog mich schnell an. Jetks, ein T-Shirt, meine Hoodie. Keine Zeit mich schick zu machen.

 Ich schnappte mir meine Schlüssel und meine Werkzeugtasche mit ein paar wichtigen IT-Sachen und rannte zu meinem Auto. Mein Herz klopfte wie verrückt, eine Mischung aus Adrenalin und etwas anderem, dass ich nicht genau benennen konnte. Die Straßen waren leer um diese Uhrzeit. München schlief. Ich fuhr schneller als erlaubt, aber es war ein Notfall, oder? Mein Kopf war voll von Gedanken.

 Ein Server Crash war ernst. Wenn wir die Daten nicht wiederherstellen könnten, könnte das Firma viel Geld kosten. Und sie zählte auf mich, auf mich, nicht auf den Teamleiter, nicht auf einen der erfahreneren Kollegen, auf mich. Ich parkte vor dem Bürogebäude. Es war dunkel, bis auf ein paar Lichter im fünften Stock, ihr Büro.

 Ich benutzte meine Zugangskarte und ging hinein. Das Gebäude fühlte sich seltsam an in der Nacht. leer, still, fast ein bisschen unheimlich. Die Neonlichter summten leise. Meine Schritte halten im Treppenhaus wieder, als ich nach oben ging. Ich nahm die Treppe statt den Aufzug. Ich brauchte die Bewegung, um meine Nerven zu beruhigen.

 Als ich ihre Bürotür erreichte, stand sie offen. Ich klopfte trotzdem leicht an. Dr. Bauer, ich bin’s, Markus. Markus, Gott sei Dank. Sie kam zur Tür und ich mußte fast stutzen. Ich hatte sie noch nie so gesehen. Sie trug keine ihrer üblichen Anzüge. Stattdessen hatte sie eine einfache schwarze Bluse an. Die obersten beiden Knöpfe waren offen und eine dunkle Jeans.

 Ihre Haare waren nicht zu einem Knoten gebunden, sondern fielen offen über ihre Schultern. Sie sah menschlicher aus, nahbarer, verletzlicher und ehrlich gesagt noch attraktiver als sonst. Es tut mir so leid, dass ich dich mitten in der Nacht hierher zitiere”, sagte sie und führte mich zu ihrem Schreibtisch, aber ich wußte nicht, was ich tun sollte. Der Server reagiert einfach nicht mehr. “Kein Problem.

 Zeigen Sie mir. Ich meine, zeig mir, was passiert ist.” Sie zeigte mir ihren Bildschirm. Fehlermeldungen überall. Das sah nicht gut aus. Ich konnte die Panik in ihren Augen sehen, auch wenn sie versuchte ruhig zu bleiben. “Okay”, sagte ich und versuchte ruhig zu klingen, obwohl mein eigenes Herz raste.

 “Ich muss in den Serverraum gehen und mir das direkt anschauen. Das kann dauern. Ich komme mit”, sagst Abdach, sagte sie sofort. “Müssen Sie nicht. Es könnte Stunden dauern.” Sie schüttelte den Kopf entschlossen. Das ist mein Unternehmen. Ich bleibe. Wir gingen zusammen in den Keller, wo der Serverraum war. Es war kühl dort unten.

 Die Klimaanlage summte leise. Reihen von blinkenden Servern füllten den Raum. Normalerweise eine beruhigende Szene für mich, aber jetzt war es ernst. Die roten LEDs zeigten überall Fehler an. Ich fing an zu arbeiten. Diagnostik, Logs überprüfen, Systeme neu starten. Dr. Bauer, Christina, wie sie mich bat, sie zu nennen. Wir sind hier mitten in der Nacht allein.

 Formalitäten sind überflüssig. stand hinter mir und beobachtete. Ich erklärte ihr, was ich tat, und sie stellte intelligente Fragen. Es war klar, dass sie technisch versiert war, auch wenn sie nicht jeden Detail verstand. “Verstehst du, was das Problem ist?”, fragte sie nach etwa 20 Minuten. “Noch nicht genau.

 Es sieht aus wie ein Hardware in Kombination mit einem Software Konflikt, aber ich arbeite daran.” “Du wirkst sehr ruhig dabei. Ich bin gerade total gestresst.” Sie lachte nervös. Ich drehte mich um und sah sie an. Zum ersten Mal seit ich hier war, sah ich echte Sorge in ihrem Gesicht. Die professionelle Maske war weg.

Wir kriegen das hin, versprochen. Sie lächelte schwach. Ich glaube dir. Eine Stunde verging, dann noch eine. Ich arbeitete konzentriert, aber ich war mir sehr bewusst, dass sie da war. Manchmal half sie mir etwas zu halten oder mir ein Werkzeug zu reichen. Unsere Hände berührten sich ein paar Mal dabei.

Kleine zufällige Berührungen, aber jede einzelne ließ mein Herz einen Schlag aussetzen. Die Luft zwischen uns fühlte sich aufgeladen an. “Kannst du mir das Kabel da reichen?”, fragte ich einmal. Sie bückte sich, um es aufzuheben und als sie es mir gab, streiften ihre Finger meine Handfläche. ” Hier.” “Danke”.

 Unsere Augen trafen sich für einen Moment. zu lang, um zufällig zu sein. Wir sollten eine Pause machen, sagte sie irgendwann ihre Stimme etwas heiser. Kaffee? Ich habe eine Maschine in meinem Büro. Gerne. Wir gingen zurück nach oben. In ihrem Büro machte sie Kaffee. Richtigen Kaffee, nicht den Automatenkram aus der Küche.

 Sie hatte eine dieser schicken Espressomaschinen. Der Duft füllte den Raum warm und einladend. “Milch, Zucker”, fragte sie. “Schwarz ist gut.” Sie reichte mir die Tasse und wir setzten uns, sie in ihren Schreibtischstuhl, ich auf das kleine Sofa an der Seite des Raums. Es war aus Leder und überraschend bequem. “Danke, dass du gekommen bist”, sagte sie leise.

“Ich weiß, dass es weit über deine normale Arbeitszeit hinaus.” “Kein Thema. Sowas passiert trotzdem.” Sie trank einen Schluck Kaffee und sah aus dem Fenster. München leuchtete in der Ferne ein Meer aus Lichtern. “Weißt du, manchmal frage ich mich, ob das alles das Wert ist.

 die langen Stunden, der Stress, die Verantwortung. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Das war persönlicher als alles, was wir bisher besprochen hatten. “Du hast diese Firma aufgebaut”, sagte ich schließlich. “Das ist beeindruckend.” “Ja, aber zu welchem Preis? Sie lachte leise, aber es klang nicht fröhlich. Ich habe meine Ehe verloren. Ich habe kaum Freunde.

 Ich verbringe mehr Zeit in diesem Büro als zu Hause. Manchmal frage ich mich, wann ich das letzte Mal wirklich glücklich war. Das tut mir leid. Sie drehte sich zu mir um. “Entschuldige, ich sollte dich nicht mit meinen persönlichen Problemen belasten, besonders nicht um 2 Uhr morgens.” “Nein, es ist okay.

” “Klich, ich meinte es ernst. Es fühlte sich an, als würde sie mir vertrauen und das bedeutete mir mehr, als ich zugeben wollte. Ich denke, jeder fühlt sich manchmal so. Egal, wie erfolgreich man ist. Wirklich. Du auch? Klar. Ich meine, mein Leben ist nicht so kompliziert wie deins, aber ja, manchmal frage ich mich, ob das alles ist. Computer reparieren, nach Hause gehen, schlafen, wiederholen. Wir saßen eine Weile in Stille da.

 Es war nicht es war nicht unangenehm. Eher das Gegenteil. Es fühlte sich richtig an, als würden wir uns schon lange kennen. “Wie ist es 28 zu sein?”, fragte sie plötzlich und lächelte ein wenig. “Ich erinnere mich kaum noch daran.” Ehrlich, manchmal verwirrend. Man soll erwachsen sein, aber man fühlt sich nicht wirklich so.

 Man arbeitet, zahlt Rechnungen, aber man fragt sich trotzdem, ob das alles ist. Das Gefühl geht nie ganz weg, sagte sie leise. Ich bin 45 und ich frage mich immer noch, was ich mit meinem Leben mache. Sie, du siehst nicht aus wie 45. Die Worte waren raus, bevor ich nachdenken konnte. Sie lachte. Ein echtes Lachen diesmal. Danke, aber du musst mir nicht schmeicheln. Ich meine es ernst und das tat ich.

 Sie war wunderschön und nicht trotz ihres Alters, sondern irgendwie wegen allem, was sie war. Die grauen Strähen in ihrem Haar, die feinen Linien um ihre Augen, sie machten sie nur interessanter. Sie sah mich an und für einen Moment war da etwas in ihrem Blick, etwas warmes, weiches. Dann stand sie auf. Wir sollten zurück an die Arbeit gehen.

 In den nächsten zwei Stunden machte ich Fortschritte. Langsam, aber stetig. Christina blieb die ganze Zeit bei mir. Manchmal sprachen wir, manchmal arbeiteten wir in Stille. Es war seltsam. Ich fühlte mich entspannter mit ihr als mit den meisten Menschen, die ich kannte.

 Sie erzählte mir von ihren Anfängen, wie sie die Firma gegründet hatte, die Höhen und Tiefen. Ich erzählte ihr von meinem Studium, meinen Träumen, die ich hatte aufgegeben und den neuen, die entstanden waren. Gegen 4 Uhr morgens hatte ich es endlich geschafft. Die Server liefen wieder, alle Daten waren intakt. Ich lehnte mich zurück und atmete tief durch.

 Mein Rücken schmerzte, meine Augen brannten, aber ich hatte es geschafft. “Wir haben es”, sagte ich. Christina, die in der Ecke auf einem Stuhl gesessen hatte, sprang auf. “Wirklich? Alles funktioniert?” “Alles? Deine Präsentation ist sicher.” Für einen Moment dachte ich, sie würde weinen, ihre Augen glänzten.

 Dann völlig unerwartet kam sie auf mich zu und umarmte mich. Danke, danke, danke, danke. Ich war überrascht, aber ich erwiderte die Umarmung. Sie roch gut nach irgendeinem teuren Parfüm und Kaffee und noch etwas, das einfach sie war. Ich spürte, wie warm sie war, wie sie leicht zitterte. Meine Hände lagen auf ihrem Rücken und ich konnte ihren Herzschlag spüren, schnell wie meiner.

 Die Umarmung dauerte vielleicht ein paar Sekunden zu lang, um rein professionell zu sein. Als sie sich zurückzog, waren ihre Wangen leicht gerötet. Entschuldige, murmelte sie. Ich war einfach so erleichtert. Kein Problem, mein Herz raste. Komm, sagte sie. Laß uns nach oben gehen. Ich glaube, wir haben uns noch einen Kaffee verdient oder eigentlich schon Frühstück. Wir gingen zurück in ihr Büro. Die Stadt begann langsam zu erwachen draußen.

 Die erste Helligkeit am Horizont, ein paar frühe Autos auf den Straßen. Die Welt kam zurück zum Leben. “Weißt du, was ich jetzt gerne tun würde”, sagte sie und sah aus dem Fenster. “Was?” auf das Dach gehen. Wir haben eine Dachterrasse. Die meisten Leute kennen sie nicht mal. Von dort kann man den Sonnenaufgang über München sehen. Das klingt schön.

Möchtest du mitkommen? Gerne. Sie führte mich zu einer versteckten Tür am Ende des Fluss und eine schmale Treppe hinauf. Dann waren wir draußen auf dem Dach. Der Wind war frisch und kühl, aber angenehm nach den Stunden im klimatisierten Serverraum. Die Stadt lag vor uns, langsam von den ersten Sonnenstrahlen berührt.

 Der Himmel färbte sich in zarten Rosa und Orangetönen. Wir standen nebeneinander an der Brüstung, nicht zu nah, aber nah genug, dass ich ihre Wärme spüren konnte. “Das ist schön”, sagte ich. “Ich komme manchmal hierher, wenn alles zu viel wird”, sagte sie leise. “Es erinnert mich daran, dass die Welt größer ist als meine Probleme.

 Das ist eine gute Perspektive. Sie drehte sich zu mir um. Markus, darf ich dich etwas fragen? Natürlich. Warum bist du so nett? Die meisten Menschen in deinem Alter wären sauer gewesen, mitten in der Nacht aus dem Bett geholt zu werden. Ich weiß nicht. Ich schätze, ich helfe gerne. Und ich zögerte. Es fühlte sich wichtig an. Du hast mich gebraucht.

 Ja, sagte sie leise. Das habe ich eine Pause. Darf ich dir auch etwas sagen? Ja, ich habe dich bemerkt schon vor Monaten, als du das erste Mal in mein Büro kamst. Du warst anders als die meisten, bescheiden, aber selbstbewusst, freundlich, ohne aufdringlich zu sein. Und ich habe mich gefragt. Sie brach ab.

Was hast du dich gefragt? Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Ob ich nur einsam bin oder ob da tatsächlich etwas ist zwischen uns. Mein Atem stockte. Ich dachte jetzt, ich bilde mir das nur ein. Nein, du bildest dir nichts ein. Sie sah mir direkt in die Augen. Aber das ist kompliziert, oder? Ich bin deine Chefin.

 Ich bin 17 Jahre älter als du. Die Leute würden reden. Ist dir das wichtig, was die Leute sagen? Sie dachte einen Moment nach. Normalerweise ja, aber gerade jetzt in diesem Moment. Sie schüttelte den Kopf. “Nein, es fühlt sich nicht wichtig an. Die Sonne ging jetzt richtig auf. Malte den Himmel in orange und rosa. Es war wunderschön.

 Die Alpen waren in der Ferne sichtbar. schneebedeckte Gipfel im frühen Morgenlicht. “Weißt du, was ich denke”, sagte ich. “Was?” “Ich denke, das Leben ist zu kurz, um sich von dem fernzuhalten, was sich richtig anfühlt, nur weil es kompliziert ist.” Sie lächelte.

 “Das erste echte warme Lächeln, das ich je von ihr gesehen hatte. Wann bist du so weise geworden?” “Ich hatte eine lange Nacht, um darüber nachzudenken.” Sie lachte. Dann ganz langsam kam sie einen Schritt näher. Ich bewegte mich auch und plötzlich waren wir so nah, dass ich jeden Atemzug von ihr spüren konnte. “Sag mir, dass ich nicht verrückt bin”, flüsterte sie.

 “Du bist nicht verrückt?” Meine Hand fand ihre. Unsere Finger verschränkten sich. Ihre Hand warm, ihre Haut weich. Wir standen einfach so da, Hand in Hand, und sahen zu, wie die Sonne vollständig aufging über München. Keine Worte mehr nötig. “In diesem Moment war alles klar.” “Wir sollten reingehen”, sagte Christina schließlich. Bald kommen die ersten Mitarbeiter. Ja, wahrscheinlich, aber keiner von uns bewegte sich sofort.

Markus, sagte sie, immer noch meine Hand haltend. Was machen wir jetzt? Was möchtest du tun? Ich weiß es nicht. Das ist Ich habe so etwas noch nie erlebt. Nicht so. Ich auch nicht. Und das war die Wahrheit. Ich hatte Beziehungen gehabt, aber nichts hatte sich je so angefühlt. So intensiv, so real.

 Wir müssen vorsichtig sein”, sagte sie, “wegen der Firma, wegen allem. Ich verstehe.” Sie sah mich an und ihre Augen waren voller Emotion, Angst, Hoffnung, Unsicherheit. “Aber ich möchte es versuchen, wenn du auch willst.” “Ich will”, sagte ich, ohne zu zögern. Ein kleines Lächeln spielte um ihre Lippen. “Okay, dann finden wir einen Weg.

” Wir gingen zurück in ihr Büro. Die Realität des Tages würde bald beginnen. Mitarbeiter würden kommen, die Präsentation würde stattfinden, alles würde weitergehen wie immer. Aber zwischen uns hatte sich etwas fundamental verändert. Ich sollte nach zu Hause gehen, duschen, mich umziehen, sagte ich. Ja, und ich muss mich auf die Präsentation vorbereiten.

 Sie zögerte, aber vielleicht heute Abend könnten wir uns treffen, irgendwo außerhalb des Büros. Ich würde das sehr gerne. Es gibt ein kleines Restaurant in Heithhausen. Sehr diskret. Niemand von der Firma geht dorthin. Schick mir die Adresse. Sie nickte. Dann ganz schnell, als hätte sie Angst, es sich anders zu überlegen, küsste sie mich auf die Wange.

 Es war nur ein kurzer Kuss, aber er fühlte sich an wie ein Versprechen. “Bis heute Abend”, flüsterte sie. Bis heute Abend. Ich ging draußen, war München voll erwacht, Menschen auf dem Weg zur Arbeit, Autos, Busse. Ich fühlte mich, als wäre ich in einer anderen Welt gewesen und würde jetzt zurückkehren, aber ich hatte etwas mitgebracht.

 Ein Gefühl, eine Verbindung, die Möglichkeit von etwas echtem. Die nächsten Wochen waren interessant. Wir trafen uns diskret. Abendessen in kleinen Restaurants, Spaziergänge am ISA, einmal sogar ein Wochenendausflug nach Garmisch, wo uns niemand kannte. Im Büro waren wir professionell, höflich, nicht mehr und nicht weniger als nötig.

 Aber es war schwer, wenn sie an meinem Schreibtisch vorbeiging und ich nicht in die Augen schauen durfte, wie ich wollte. Wenn wir in Meetings waren und ich ihre Stimme hörte und mich daran erinnerte, wie sie klang, wenn sie meinen Namen flüsterte, wenn ich abends nach Hause ging und wusste, dass sie noch Stunden im Büro bleiben würde, allein.

 Es war nicht immer einfach. Sie hatte recht gehabt. Es war kompliziert. Es gab Momente, in denen sie Zweifel hatte, Angst vor dem, was passieren könnte, wenn es herauskam. “Was, wenn Sie denken, ich bevorzuge dich?”, fragte sie einmal. Was, wenn das die Firma zerstörte, die ich aufgebaut habe? Ich hatte meine eigenen Unsicherheiten.

 War ich gut genug für Sie? War das real oder nur eine Phase? Würde sie irgendwann aufwachen und merken, dass ich nur ein IT-typ war und sie eine erfolgreiche Unternehmerin? Aber dann gab es auch diese anderen Momente, wenn wir zusammen waren und die Welt um uns herum verschwand, wenn sie lachte über etwas, dass ich gesagt hatte und ich sah, wie sich ihr ganzes Gesicht veränderte, jünger, freier, wenn sie mir von ihren Träumen erzählte, den Dingen, die sie tun wollte, wenn sie nicht mehr so viel arbeiten müsste, wenn wir einfach nur auf ihrer Couch saßen, meine Hand in ihrer und alte Filme schauten.

Sie lehrte mich so viel über Business, über das Leben, über Kunst und Kultur. Sie nahm mich mit in Museen zu Opernaufführungen, zu Weinproben, Dinge, die ich nie alleine gemacht hätte. Aber noch mehr lehrte sie mich über Verletzlichkeit, darüber Stärke nicht bedeutet, keine Schwächen zu haben, sondern sie anzuerkennen und trotzdem weiterzumachen.

Und ich brachte sie zum Lachen. Ich erinnerte sie daran, spontan zu sein, nicht alles zu planen. Ich zeigte ihr meine Welt, Videospiele, in die Musik, kleine Bars in Giesing, wo man authentisches Leben spüren konnte. Ich kochte für sie einfache Gerichte, nichts Besonderes, aber sie sagte es, es sei das beste Essen, das sie hatte, weil es mit Liebe gemacht war. Nach etwa zwei Monaten kamen wir an einen Punkt, wo wir eine Entscheidung treffen mussten.

Entweder versteckten wir uns weiter oder wir standen dazu. “Ich will mich nicht mehr verstecken”, sagte sie eines Abends in ihrer Wohnung. Wir lagen auf ihrer Couch, ihr Kopf an meiner Schulter. Ich bin zu alt, um mich für das zu schämen, was ich fühle. Was schlägst du vor? Ich werde mit Herr er reden. Es gibt Richtlinien für so etwas.

Du kannst in ein anderes Team wechseln, dann gibt es keinen grind direkten Berichtsweg zwischen uns. Es ist nicht perfekt, aber es ist ehrlich. Die Leute werden trotzdem reden. Lass sie reden. Sie nahmen meine Hand. Du bist das Wert. Wir sind das Wert. Und so taten wir es. Es gab Gerüchte. Natürlich. Einige Leute waren unterstützend, andere skeptisch.

Manche machten dumme Witze über der junge IT-Typ und die Chefin. Aber Christina war die CEO und sie führte mit Integrität. Sie machte klar, dass unsere Beziehung nichts mit der Arbeit zu tun hatte, dass es keine Bevorzugung gab. Ich wurde in ein anderes Team versetzt, bekam keine besonderen Vorteile und langsam akzeptierten die Leute es.

 Tobias, mein alter Kollege, zog mich einmal zur Seite. Hey, ich wollte nur sagen, ich finde es gut. Sie scheint glücklicher und du auch. Danke, Mann. Das bedeutet mir viel. Und hey, wenn jemand blöde Kommentare macht, sag mir Bescheid, dann rede ich mal mit denen. Das war vor zwei Monaten. Jetzt sitze ich hier und erzähle euch diese Geschichte.

 Christina und ich sind immer noch zusammen. Es ist nicht immer einfach. Sie hat ihre Verpflichtungen. Ich habe meine Karriere und ja, manchmal ist der Altersunterschied spürbar. Sie versteht Referenzen, die ich nicht kenne. Ich habe Energie für Dinge, die sie müde machen.

 Aber wenn ich sie ansehe, wenn ich höre, wie sie über ihre Pläne für die Zukunft spricht und wie ich jetzt Teil dieser Pläne bin, wenn ich spüre, wie sie nachts neben mir atmet, dann weiß ich, dass jedes Risiko es wert war. Manchmal, wenn wir beide spät im Büro sind, gehen wir zusammen auf das Dach. Wir stehen da, wo wir an jenem Morgen standen und erinnern uns an den Sonnenaufgang, der alles veränderte.

“Bereust du es?”, fragte ich sie neulich. “Was?” “Dass du mich angerufen hast diese Nacht?” Sie drehte sich zu mir um und lächelte. Jenes warme, echte Lächeln, dass ich so liebe. Es war der beste Anruf, den ich je gemacht habe, der beste Notfall, den ich je hatte. Ich bin in 20 Minuten da, zitierte ich meine Worte von damals.

 Und du bist geblieben, sagte sie leise. Du bist geblieben? Ja, ich bin geblieben und ich plane nicht zu gehen. Vor ein paar Wochen haben wir sogar darüber gesprochen zusammenzuziehen. Nichts ist entschieden, aber die Tatsache, dass wir darüber reden können, dass wir so weit gekommen sind, das ist etwas Besonderes.

 Weißt du was das Verrückteste ist? sagte sie letzte Woche, was? Dass ich mich zum ersten Mal seit Jahren wirklich lebendig fühle. Nicht nur wie jemand, der funktioniert, sondern wie jemand, der lebt. Und ich verstehe genau, was sie meint. Vorher war mein Leben eine Routine, jetzt ist es ein Abenteuer. Jeden Tag. Das Leben ist seltsam, wisst ihr? Ein Serverabsturz um Mitternacht kann dein ganzes Leben verändern.

 Eine Umarmung um 4 Uhr morgens kann zu etwas echtem werden. Ein Sonnenaufgang auf einem Dach kann der Anfang von allem sein. Ich bin Markus. Ich bin 28 Jahre alt. Ich bin ein IT-TeTechniker und ich bin glücklich. Nicht weil mein Leben perfekt ist, sondern weil ich jemanden gefunden habe, der es wert ist dafür zu kämpfen.

 Und wenn ihr jemals mitten in der Nacht einen Anruf bekommt, der verrückt klingt, der euch aus eurer Komfortzone reißt, vielleicht solltet ihr hingehen. Man weiß nie, wo es enden könnte. Das war meine Geschichte. Danke fürs Zuhören. Hallo, ich bin Markus. Ich bin 28 Jahre alt und arbeite als IT-Supporttechniker für ein mittelgroßes Softwareunternehmen hier in München. Nichts Besonderes, ehrlich gesagt.

 Ich repariere Computer, löse Netzwerkprobleme, helfe Leuten, die ihr Passwort vergessen haben. Ihr wisst schon, die üblichen Dinge. Mein Leben war ziemlich vorhersehbar. Aufstehen, zur Arbeit gehen, nach nach Hause kommen, ein bisschen zocken, schlafen, Wochenende, vielleicht ein Bier mit Freunden, eine kleine Wohnung in Giesing, eine ruhige Straße, ein normales Leben.

 Ich hatte eine feste Routine entwickelt, morgens um 7 Uhr aufstehen, Kaffee aus der alten Kaffeemaschine, die ich von meiner Oma geerbt hatte, duschen, dann mit der U-Bahn zur Arbeit. Ich hatte ein paar gute Kollegen, Tobias aus der IT, mit dem ich manchmal mittags zum Döner ging und Sarah aus dem Marketing, die immer lustige Geschichten über ihre chaotischen Dates erzählte. Es war ein gutes Leben, sicher bequem, aber wenn ich ehrlich bin, manchmal auch ein bisschen leer. Aber vor vier Monaten passierte etwas, das alles veränderte.

eine Geschichte, die

 

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