Berlin – Große Trauer um Jack White! Für viele Weggefährten des legendären Schlagerproduzenten war die Nachricht seines Todes am Donnerstag ein Schock.

Wie ein Sprecher der Berliner Polizei bestätigte, wurde der 85-Jährige in seinem Haus in Berlin mit Schussverletzungen tot aufgefunden. Es bestehe der Verdacht eines Suizids, es seien Ermittlungen eingeleitet worden. White, der bürgerlich Horst Nußbaum hieß, galt als einer der erfolgreichsten deutschen Musikproduzenten.

Ralf Moeller ging noch vor fünf Tagen mit Jack White essen

Die Nachricht vom Tod seines Freundes erreichte Ralf Moeller um 3 Uhr morgens Ortszeit in Los Angeles. Der Schauspieler kannte Jack White seit 35 Jahren. „Ich kann das gar nicht glauben“, sagt der „Gladiator“ zu BILD. „Wir haben uns am 11. Oktober noch in Jacks Lieblingsrestaurant, dem Culaccino in Berlin, gesehen. Jack war alleine dort, ich mit Freunden.“

Moeller und White kannten und schätzten sich seit Jahrzehnten

Moeller und White kannten und schätzten sich seit Jahrzehnten

Foto: Agency People Image

Moeller erinnert sich: „Ich habe ihn dann noch zu uns an den Tisch geholt, und wir haben geplaudert. Er war aufgeräumt, klagte auch nicht über Wehwehchen, aber war von der ganzen Trennung natürlich mitgenommen. Wir haben uns dann zum gemeinsamen Essen im November verabredet. Es war ein schönes Wiedersehen.“

Roland Kaiser: „Sehr traurig, habe ihn respektiert“

Auch Schlagerstar Roland Kaiser (73) trauert um den Komponisten und Produzenten. „Jack White und ich haben miteinander gearbeitet. Und ich habe diesen sehr erfolgreichen Mann respektiert“, sagte Kaiser „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND). „Dass er jetzt so einsam stirbt, hat mich schon sehr traurig gemacht.“ White hatte unter anderem „Alles ist möglich“ produziert, das erste Roland-Kaiser-Album nach dessen Lungentransplantation im Jahr 2011.

Roland Kaiser und Jack White bei einer Buchpräsentation 2007

Roland Kaiser (r., heute 73, damals 55) und Jack White (damals 67) bei einer Buchpräsentation 2007

Foto: action press

Sein bester Freund telefonierte bis zum Schluss mit Jack

Jack Whites bester Freund Heinz „Heini“ Schnitzler lebt zeitweise mit seiner Frau in Kenia, wo er sich jetzt auch befindet. Er sagt zu BILD: „Ich habe die Todesnachricht heute früh von Jacks Haushälterin bekommen. Ich bin so traurig und erschüttert, Jack war seit 64 Jahren mein bester Freund. Ich habe in den letzten Tagen viel mit Jack telefoniert und SMS geschrieben und wollte ihn nächste Woche besuchen.“

Jack White und sein bester Freund Heinrich „Heini“ Schnitzler 2019 bei ihm zu Hause in Berlin

Jack White und sein bester Freund Heinrich „Heini“ Schnitzler (85) 2019 bei ihm zu Hause in Berlin

Foto: Wolf Lux
Jack White und sein bester Freund Heinrich „Heini“ Schnitzler (damals 49, heute 85) 1989 auf einer Jacht in der Karibik vor Martinique

Jack White (r.) und sein bester Freund Heinrich „Heini“ Schnitzler (damals 49, heute 85) 1989 auf einer Jacht in der Karibik vor Martinique

Foto: Repro: Wolf Lux

Jacks Ex-Frau Janine White sagte BILD: „Ich werde ihm immer unendlich dankbar sein für die großartigen Kinder, die wir zusammen haben.“

Janine White (damals 42, heute 58) mit Ex-Mann Jack 2009 auf dem Oktoberfest

Janine White (damals 42, heute 58) mit Ex-Mann Jack (damals 69) 2009 auf dem Oktoberfest

Foto: Agency People Image

Hansi Hinterseer sagt über seinen Entdecker: „Jack White hat mich 1993 entdeckt und mir eine Musikkarriere ermöglicht, die ich selbst nie geplant hatte. Er hat an mich geglaubt, lange bevor ich es tat, und mit unglaublicher Weitsicht Menschen um mich versammelt, die meinen Weg geprägt haben. Ich verabschiede mich mit Dankbarkeit. Gute Reise Jack!”

Hansi Hintereers (71) kommerziell erfolgreichster Hit „Hey Baby“ stammt von Jack White

Hansi Hintereers (71, l.) kommerziell erfolgreichster Hit „Hey Baby“ stammt von Jack White

Foto: Schneider-Press

Seine langjährige Freundin Gitta Saxx meldete sich via Instagram: „Ich bin geschockt, das ist ein wirklich tragischer Tod. So ein unfassbar erfolgreiches und sicher auch erfülltes Leben, endet so tragisch!?! Ich mochte ihn sehr!“

Gitta Saxx (60) auf dem Oktoberfest vor wenigen Wochen

Gitta Saxx (60) auf dem Oktoberfest vor wenigen Wochen

Foto: Getty Images

Tina York, Schwester von Mary Roos, sang 1974 Jack Whites Schlager „Wir lassen uns das Singen nicht verbieten“. Sie zu BILD: „Ich bin schockiert und kann den Tod von Jack kaum glauben. Er hat immer zu mir gesagt, dass er über 100 Jahre werden wird. Das habe ich ihm geglaubt. Er war so positiv gestimmt, und wir hatten so viel Spaß mit den anderen Schlagerkollegen zusammen. Wir wollten uns bald wieder treffen. Das ist leider nicht mehr zustande gekommen. Ich bin sehr, sehr traurig.“

Schlager-Legende Jack White († 84) am Klavier im Jahr 1974. Der frühere Fußballprofi entdeckte nach seiner Sportkarriere seine wahre Leidenschaft in der Musik

Schlager-Legende Jack White (damals 34) am Klavier im Jahr 1974. Der frühere Fußballprofi entdeckte nach seiner Sportkarriere seine wahre Leidenschaft in der Musik

Foto: ullstein bild – Noack

Auch Audrey Landers (bekannt aus Dallas als „Afton Cooper“) verhalf White in den 80er-Jahren zu einer Karriere und mehreren erfolgreichen Hits wie „Manuel Goodbye“, „Playa Blanca“ und „Summernight in Rome“. Sie sagt zu BILD: „Jacks Vision, Disziplin und Hingabe haben die Musikindustrie nachhaltig geprägt. Ich werde ihn immer mit Bewunderung und in liebevoller Erinnerung behalten.“

Gastronom Adnan Oral (in dessen Berliner Restaurants „Adnan“ war White Stammgast) ist ebenfalls in Trauer: „Jack war ein wunderbarer Mensch. Ich wünsche seinen Freunden und seiner Familie viel Kraft.“

Auch Whites Stammcafé trauert

Jeden Tag um 10 Uhr – außer sonntags – ging Jack White in ein Wiener Caféhaus, etwa 600 Meter von seiner Villa in Berlin-Grunewald entfernt. Heute wartete Bedienung Neira vergeblich auf ihn und hielt den Tisch frei, bis sie die Nachricht von seinem Tod bekam. Sie sagt: „Er hat immer eine Tasse Filtercafé ohne Milch mit Sprudel getrunken. Samstag hat er zwei Eier im Glas gegessen und Safranbrot. Der Tisch 10 war immer für ihn reserviert. Heute habe ich noch auf ihn gewartet und mich gewundert, warum er nicht kommt. Es ist so traurig.“

Betriebsleiter Harald Seewald (57) und Bedienung Neira (32) vom Wiener Caféhaus, in das Jack White jeden Tag um 10 Uhr ging

Betriebsleiter Harald Seewald (57) und Bedienung Neira (32) vom Wiener Caféhaus, in das Jack White jeden Tag um 10 Uhr ging

Foto: Til Biermann

Eine andere Bedienung, Rosita (59), erzählt: „Ich habe ihn gestern noch verabschiedet, er hat nett Tschüss gesagt, wie immer.“ Café-Betriebsleiter Harald Seewald sagt: „Er war seit Jahren unser Stammgast.“