Im Studio von Wares für Rares herrschte an diesem Morgen lautes Gelächter, doch die Stimmung zwischen Horst Lichter und Susanne Steiger war kühl. Susanne mit zurückgebundenem blonden Haar betrachtete antikes Schmuckstück, das der Verkäufer mitgebracht hatte. Plötzlich trat Horst, der langjährige Moderator der Sendung, mit einem unvorhersehbaren Lächeln vor.
Horst Susanne, willst du diese Kette einstecken? Susanne, verwirrt, was redest du? Ich wollte sie dem Verkäufer zurückgeben. Das Publikum im Studio lachte und hielt das für einen Scherz. Doch Horsts Blick war kalt und ernst. Nach der Pause, als die Kameras abgeschaltet wurden, fuhr Horst vor dem Team fort. Horst, ich habe erfahren, dass du einmal einen Gegenstand behalten hast, ohne nach dem Preis zu fragen.
Jetzt sehe ich, wie du diese Kette schon lange in der Hand hältst. Susanne verwirrt, willst du mich des Diebstahls beschuldigen? Die Stimmung war angespannt. Einige der Crewmitglieder sahen sich an, andere senkten die Köpfe. Susanne spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Verlegen und wütend zugleich. Die Dreharbeiten gingen weiter, doch Susanne konnte sich nicht konzentrieren.
Als die Kamera zeigte, wie sie die Halskette begutachtete, zitterte ihre Stimme. Plötzlich wandte sie sich ab und wischte sich die Tränen ab. Das Publikum in der hinteren Reihe bemerkte die ungewöhnliche Situation. Einige flüsterten miteinander. Am nächsten Tag titelten die Boulevardblätter.
Horstlicher verdächtig zu Sannesteiger des Diebstahls bei Bares für Rares. Die Kommentare in den sozialen Medien waren in zwei Lager gespalten. Diejenigen, die Horst unterstützten, glaubten an seine Intuition. Diejenigen, die Susanne verteidigten, bezeichneten es als Verläumdung. Am Abend erhielt Susanne einen Anruf von ihrer Mutter.
Tochter, ich habe die Zeitung gelesen. Worum geht es hier? Mama, ich schwöre, ich habe nichts falsch gemacht. Aber alle halten mich für eine Kriminelle. Susannes Stimme stockte. Ihre Mutter konnte sie nur trösten, doch Susanne wußte, dass dieses Stigma ihr anhaften würde, wenn sie nicht entlastet würde. Das ZDF, der Sender, der die Sendung ausstrahlte, leitete interne Untersuchung ein.
Sie überprüften das Filmmaterial, befragten die Crew und insbesondere die Mitarbeiter hinter den Kulissen, die Leute, die die Gegenstände oft sahen, wenn die Kameras nicht liefen. Ein Mitarbeiter gab zu, dass jemand die Halskette absichtlich bewegt hatte, bevor Susanne sie aufhob. Kapitel 7: Privates Treffen.
Susanne ergriff die Initiative und suchte Horst auf. Susanne, du hast mich verletzt. Wenn du die Anschuldigung glaubst, bring mir Beweise. Horst, seufzend, ich sage nur, was ich gehört habe. Jemand aus der Crew sagte, er habe gesehen, wie du den Gegenstand zu lange in der Hand gehalten hast. Susanne, du weißt doch, dass ich in all den Jahren nie gegen die Regeln verstoßen habe und trotzdem glaubst du den Gerüchten mehr als mir? Horst schwieg und wich ihren Blick aus.
Der Chefproduzent fand ein Video von hinter den Kulissen. Während Susanne die Halskette überprüfte, legte ein anderes Crewmitglied heimlich einen kleinen Gegenstand auf ihr Tablet und machte anschließend ein Foto als gefälschten Beweis. Diese Person wurde vorübergehend suspendiert und behauptete, Horst sei nicht direkt beteiligt, habe aber Verdacht gegen Susanne geäußert, weshalb sie ihre Reaktion sehen wollten.
Als die Wahrheit ans Licht kam, fand Horst Susanne in der Umkleidekabine. Horst, es tut mir leid. Ich war zu voreilig, Susanne mit Tränen in den Augen. Ich kann die Demütigung, die du erlitten hast, nicht ungeschehen machen. Millionen von Zuschauern haben gesehen, wie ich dich beschuldigt habe. Horst senkte dem Kopf und sagte nichts weiter.
In der folgenden Woche strahlte Wares für Rares eine Sondersendung aus. Horst neben Susanne. Ich möchte klarstellen, Susanne Steiger hat nicht gestohlen und ich hatte Unrecht, an ihr zu zweifeln. Ich entschuldige mich bei allen Zuschauern und meinen Kollegen. Susanne stand neben ihr und nickte, aber ihre Augen waren immer noch rot.
Obwohl sie entlastet worden war, erhielt Susanne weiterhin unzählige Angriffsnachrichten. Einige Zuschauer weigerten sich, ihre Unschuld zu glauben. In einem Interview vertraute sie sich an. Das Schlimmste ist nicht die Anschuldigung, sondern die Person, der man vertraut und die an einem zweifelt. Zum Ende der Staffel verkündete Susanne plötzlich ihre Pause bei Bares für Rares.
Sie wollte eine Weile aus dem Rampenlicht aussteigen, um ihre Wunden zu heilen. Horst verabschiedete sie am Studiota und traute sich nicht ein Wort zu sagen, um sie zu halten. Das Flüstern wurde lauter. Die Luft im Studio schien stickig zu werden. Susanne saß in einer Ecke. Ihr Gesicht war blass, ihre Hände zitterten, als sie ein Glas Wasser hielt, es aber nicht trinken konnte.
Sie konnte jedes Flüstern hören, jeden misstrauischen Blick, der sie durchbohrte. Horst stand auf der anderen Seite, die Arme vor der Brust verschränkt, sein Blick scharf, sein Gesichtsausdruck, als wäre er sich seiner Richtigkeit sicher. “Sie hat die antike Uhr genommen, ohne den Veranstaltern Bescheid zu sagen”, sagte Horst leise, aber laut genug, dass es ein paar Leute in der Nähe hören konnten.
Niemand hat sie gesehen, aber ich weiß es. Diese Worte waren wie ein zweiter Stich, tief in Susannes Herz. Sie stand abrupt auf und ging schnell auf Horst zu. Ihre Stimme erstickte. Was soll das denn heißen? Ich arbeite seit 10 Jahren hier und habe nie etwas angefasst, das mir nicht gehörte. Horst verzog die Lippen und antwortete sarkastisch.
Niemand wird plötzlich grundlos verdächtigt, Susanne Innerhalb weniger Stunden verbreitete sich das Gerücht. Ein Boulevardreporter erschien beim Fernsehsender und stellte Fragen zu dem unbestätigten Diebstahl. Sensationsschlagzeilen erschienen online. Schock bei Bares für Rares. Susanne Steiger des Antiquitäteniebstahls verdächtigt.
Horst Lichter beschuldigt Kollegen am Set. Susannes Telefon klingelte ständig. Nachrichten von Freunden, Kollegen und sogar Verwandten strömten herein. Manche fragten, andere rieten ihr zum Schweigen. Wieder andere äußerten Zweifel. Horst hielt sich der Presse gegenüber in Schweigen und ließ nur geschickt zweideutige Sätze fallen.
Manche Dinge werden irgendwann bekannt. Diese Aussage bestärkte die Öffentlichkeit noch mehr in Susannes Schuld. Der Vorstand der Sendung berief eine dringende Sitzung ein. Susanne kam herein, alle Augen auf sie gerichtet. Ein Manager sagte streng: