Was wurde aus Helmut Schmidts Kindern? Eine tragische und bewegende Geschichte

Kaum jemand weiß, was aus den beiden Kindern von Altkanzler Helmut Schmidt geworden ist. Eine tragische Wendung und ein unerwarteter Lebensweg. Diese Geschichte wird euch überraschen. Hermut Schmidt war einer der bekanntesten deutschen Staatsmänner des 20. Jahrhunderts. Als Bundeskanzler von 1974 bis 1982 führte er die Bundesrepublik durch wirtschaftliche Turbulenzen und den Terror der RAF.

 Privat jedoch erlebte Schmidt Momente größten Glücks und tiefsten Leids. In diesem Video blicken wir auf das Schicksal seiner zwei Kinder, Helmut Walterschmidt und Susanne Schmidt. Was ist mit ihm geschehen und wie prägte das Leben an der Seite eines der mächtigsten Männer Deutschlands ihren eigenen Weg? Nummer 2: Helmut Walter Schmidt. Er wurde am 26.

 Juni 1944 geboren, mitten im Zweiten Weltkrieg. Zu dieser Zeit tobte der Krieg längst auch in der Heimat. Hamburg, die Heimatstadt der Schmidz, lag in Trümmern nach massiven Luftangriffen 1943. Daher zog die hochschwangere Loki Schmidt im Kriegsjahr 1944 aus dem zerbombten Hamburg aufs Land in das brandenburgische Städtchen Bernau bei Berlin.

 

Das Leben – politisch und privat - Helmut und Loki Schmidt Stiftung

 Dort hatte Helmut Schmidz Wehrmachtseinheit ihren Standort und die junge Familie fand ein kleines Zimmer zur Untermiete bei Verwandten. Inmitten von Luftalarm und Lebensmittelknappheit erblickte Helmut Walter in diesem Notquartier das Licht der Welt. Doch das Familienglück war nur von kurzer Dauer. Im eiskaliten Kriegsminter 1944 bis 1945 erkrankte der wenige Monate alte Helmut Walter schwer.

Er bekam hohes Fieber, Hirnhautentzündung, Meningitis laut den Ärzten. Loki war in jener Zeit oft allein mit dem Baby, während Helmut als Soldat an der Front kämpfte. Medikamente wie Antibiotika gab es damals noch nicht. Loki Schmidt erlebte die letzten Lebenstage ihres Sohnes hautnah mit. Der kleine Helmut Walter krampfte in ihren Armen und wimmerte vor Schmerzen, während sie nichts tun konnte, außer ihm sanft das Gesicht zu tupfen. Am 19.

Februar 1945, keine 8 Monate nach seiner Geburt, starb Helmut Walter in Lokis Armen. Man kann sich kaum vorstellen, welche Verzweiflung die junge Mutter in diesem Moment fühlte. Draußen wütete der Krieg, doch für Loki brach in diesem kleinen kalten Zimmer in Bernau ihre eigene Welt zusammen.

 Trotz der persönlichen Tragödie musste Loki handeln. Mit letzter Kraft organisierte sie in Mitten der Kriegswirren eine Beerdigung für ihr Baby. Ein Arzt half ihr einen kleinen weißen Sag aufzutreiben. Helmut Walter wurde auf einem Dorfriedhof in Schönhof bei Bernau begraben. Ein schlichter Abschied, während die Front immer näher rückte.

 Kurz darauf floh Loki Schmidt mit anderen Zivilisten zurück Richtung Westen. Sie kehrte im Frühjahr 1945 ins zerstörte Hamburg zurück, während Helmut Schmidt noch in den letzten Kriegswochen an der Westfront kämpfte. Als der Krieg endete und Helmut Schmidt aus britischer Kriegsgefangenschaft entlassen wurde, musste er erfahren, dass sein kleiner Sohn nicht mehr lebte.

 Für Helmut und Loki Schmidt war dieser Verlust unaussprechlich schwer. Doch wie so viele ihrer Generation waren sie gezwungen, weiterzumachen. Deutschland lag in Trümmern. Das eigene Leben musste neu aufgebaut werden. In der Nachkriegszeit sprachen die Schmidz selten über den Tod ihres ersten Kindes. Gefühle zeigen oder gar jammern war in dieser pragmatischen Familie nicht üblich.

 Loki sagte später einmal, sie habe keine Zeit gehabt, tiefen negativen Gefühlen nachzuhängen. Helmut stürzte sich in Studium und Wiederaufbau, wohl auch um den Schmerz zu bewältigen. Interessant ist, dass Helmut Walters Grab jahrzehntelang unerreichbar für seine Eltern blieb. Der kleine Friedhof lag in der DDR hinter dem eisernen Vorhang, sodass Helmut und Loki ihr Sohnesgrab nicht besuchen konnten.

 Erst Ende der 1980er Jahre und nach der Wiedervereinigung konnten sie nach Schönf reisen. Ein befreundeter Pfarrer hatte das Grab geplickt und auf ihren Wunsch einen einfachen Gedenkstein mit Namen und Daten setzen lassen. Als die Schmitz endlich dort standen, kamen all die schmerzlichen Erinnerungen wieder hoch.

 Loki erinnerte sich sofort an die qualvollen letzten drei Tage ihres Babys. Ein Schmerz, den sie nie vergessen, aber tief in ihrem Herzen weggeschlossen hatte. Nummer 1: Susanne Schmidt. Geboren am 8. Mai 1947 in Hamburg, wuchs als einziges überlebendes Kind von Helmut und Loki Schmidt auf. Ihre Kindheit fiel in eine Zeit des Aufbruchs.

 Deutschland erholte sich vom Krieg und ihr Vater startete seine Karriere in Politik und Verwaltung. Man könnte vermuten, als Tochter eines späteren Bundeskanzlers habe sie ein privilegiertes oder gar glamuröses Leben geführt. Doch tatsächlich beschreibt Susanne ihre Jugend erstaunlich bodenständig. Schon früh lernte Susanne Disziplin und Bescheidenheit.

 Ihre Eltern, geprägt von Kriegs und Nachkriegszeit, erzogen sie pragmatisch und vernünftig. Im Hause Schmidt wurde nicht viel aufhebens um Gefühle gemacht. Wir sind alle drei keine Leute, die ständig ihr innerstes nach außen kehren. “Jammern ist nicht angesagt”, sagte Susanne einmal über sich und ihre Eltern. Liebe und Geborgenheit gab es zwar, doch meist ohne große Worte oder Gefühlsdrahen.

 

Hamburger Schülerinnen Wir führten das letzte Interview mit Helmut Schmidt

Susanne war ein vernünftiges, angepasstes Kind, vielleicht ein bisschen zu vernünftig, wie sie selbst rückblickend meinte. Leicht war es nicht immer, die Tochter eines viel beschäftigten Politikers zu sein. Ihr Vater, Helmut, war ab den 1950er Jahren oft wochenlang in Bonn oder auf Reisen. Dazwischen am Wochenende im Wahlkreis unterwegs.

 Wenn er doch zu Hause in Hamburg war, arbeitete er meist in seinem Arbeitszimmer. Für Susanne war das Arbeitszimmer tabu. Hier störte mein Vater nicht einfach so. Ich klopfte immer an, bevor ich eintrat, erinnert sie sich. Dennoch hatte sie natürlich Momente mit ihrem Vater. Als kleines Mädchen durfte sie ab und zu mit ihm raufen und auf dem Wohnzimmerteppich herumllen.

 Diese seltenen spielerischen Augenblicke blieben Susanne in Erinnerung. Kleine Inseln der Normalität in einem Leben, das schon früh von Politik geprägt war. In den 1960er und 70er Jahren erlebte Susanne ihren Vater in immer höheren Ämtern. vom Hamburger Innensenator zum Verteidigungsminister, dann Finanzminister und schließlich Bundeskanzler.

Das brachte auch Sorgen mit sich. Während der RAF Terrorjahre derb stand Helmut Schmidt auf der Abschussliste der Terroristen. Als Kanzlertochter war Susanne plötzlich eine potenzielle Zielscheibe. In den späten 70ern bekam sie rund um die Uhr Personenschutz. Zeit für die junge Frau. Überall Bewacher, gepanzerte Limousinen, ein Leben im goldenen Käfig.

 Susanne fühlte sich in ihrer Freiheit stark eingeschränkt. Doch Susanne Schmidt ließ sich nicht unterkriegen und suchte ihren eigenen Weg jenseits der Politik. Nach dem Abitur studierte sie Volkswirtschaftslehre Economics in Hamburg. Interessanterweise beschäftigte sie sich in ihrer Doktorarbeit sogar mit der Finanzpolitik ihres eigenen Vaters.

Sie analysierte die Kapitalverkehrskontrollen der frühen 1970er Jahre, die Helmut Schmidt als Finanzminister eingeführt hatte. Ihre Schlussfolgerung. Aus ihrer Sicht waren diese Maßnahmen zwar alternativlos, dennoch hätte man die Inflation vielleicht durch flexiblere Wechselkurse früher bremsen können.

 Sachlich kritisch betrachtete sie also auch Papas Politik. Susanne bewies damit schon früh ihren unabhängigen Kopf. Ende der 1970er kam dann der entscheidende Wendepunkt. Susanne entschied sich Deutschland zu verlassen. Der Terror der RF spielte dabei indirekt eine Rolle. Sie hatte eigentlich eine Karriere bei der Deutschen Bank in Hamburg ins Auge gefaß, doch wegen der hohen Sicherheitsauflagen durfte sie nicht mehr unbehelligt in einer öffentlich zugänglichen Bankfiliale arbeiten.

 Zu gefährlich für eine Kanzlertochter mit Morddrohung. Auch stand sie vor der Wahl, in die anonyme Zentrale wechseln oder ins Ausland gehen. Susanne damals Anfang 30 wählte das Ausland und packte ihre Koffer in Richtung London. Im Jahr 1980 wagte Susanne Schmidt den Neuanfang in England. In London konnte sie unabhängiger leben, ohne ständig von Personenschützern begleitet zu werden.

Dort startete sie eine erfolgreiche Karriere in der Finanzbranche, weit weg vom Berliner Polizirkus. Zunächst arbeitete sie wie geplant für die Deutsche Bank, allerdings in der City of London statt in Hamburg. Später wechselte sie zu einer österreichischen Bank und dann zu einer japanischen Investmentbank.

 

Bilder der Ausstellung "100 Jahre in 100 Bildern" | ndr.de

 Susanne fand gefallen am pulsierenden Finanzzentrum London, wo sie nicht als Tochter von Helmut Schmidt im Rampenlicht stand, sondern als kompetente Bankerin unter vielen. Privat fand sie ebenfalls ihr Glück fern der Heimat. 1988 heiratete Susanne Schmidt den ihren Brian Kennedy, ein Manager aus der Bankenbranche.

 Mit ihm zusammen ließ sie sich im ländlichen Kent südstlich von London nieder. Das Paar bewohnt ein gemütliches Cottage auf dem Land mit Hunden, Katze und Garten, wie Susanne es mit einem Lächeln beschreibt. Eigene leibliche Kinder bekam sie nicht, aber Brian brachte drei Kinder mit in die Ehe.

 Susanne wurde somit Stiefmutter und half diese drei großzuziehen. Heelmut Schmidt hatte also zwar keine Enkel im biologischen Sinne, doch Susannes Stiefkinder betrachtete er sicherlich mit Großvater Stolz aus der Ferne. Beruflich schlug Susanne Schmidt in England eine neue Richtung ein, die sie schließlich doch noch in die Öffentlichkeit brachte, allerdings auf ganz eigene Art.

 1991 wechselte sie vom Bankgeschäft zum Journalismus und wurde Fernsehmoderatorin beim Wirtschaftssender Bloomberg TV. Über fast zwei Jahrzehnte hinweg prägte sie das deutschsprachige Programm von Bloomberg in London. Täglich moderierte Susanne gleich drei Sendungen, die großen drei. Ein Börsenformat mit Analysen und Prognosen von Währungsexperten.

 Europa Magagazin, ein Wirtschaftsmagazin zur europäischen Politik und Wirtschaft. Emerging Markets, Diskussionen über aufstrebende Zukunftsmärkte weltweit. Mit ihrer sachlichen Art und Expertise wurde Susanne Schmidt zu einer bekannten Stimme für Finanz und Wirtschaftsthemen, wenn auch eher unter Fachpublikum als in der Klatschpresse.

 Viele Zuschauer ahnten vermutlich nicht einmal, dass die eloquente Moderatorin eine Kanzlertochter war und genauso gefiel es Susanne. Nach 2009 zog sie sich von Bloomberg TV zurück, doch untätig blieb sie nicht. Susanne nutzte ihr Wissen und ihre Erfahrungen, um Bücher zu schreiben und sich in Debatten einzumischen. 2010 veröffentlichte sie das Buch Markt ohne Moral, das Versagen der internationalen Finanzelite, eine scharfe Abrechnung mit den Exzessen der Bankenwelt nach der Finanzkrise.

 Dafür wurde sie mit dem deutschen Wirtschaftsbuchpreis ausgezeichnet. Eine ehrende Anerkennung in ihrer eigenen Karriere, völlig unabhängig vom berühmten Namen ihres Vaters. Zwei Jahre später folgte ein weiteres Buch, das Gesetz der Krise, wie die Banken die Politik regieren, 2012, indem sie die Macht der Finanzindustrie über die Politik kritisiert.

 Man sieht, Susanne entwickelte sich zu einer kompetenten Kritikerin wirtschaftlicher Missstände und einer Fürsprecherin für verantwortungsvolles Handeln in der Finanzwelt. Und wie war das Verhältnis zu ihren Eltern in all den Jahren? Trotz der Distanz rund 800 km zwischen Hamburg und Kent, hielt Susanne stets engen Kontakt zu Helmut und Loki Schmidt.

Mehrmals im Jahr flog sie rüber nach Deutschland, um Familie zu besuchen. Oft kam sie im Dezember, denn am 23. Dezember feierte Fadern, wie sie liebevoll sagte, seinen Geburtstag. Helmut Schmidt wurde ja bemerkenswert alt. Auch im Frühjahr um Lokis Geburtstag Anfang März oder im Sommer am gemeinsamen Ferienhaus am Brahsee in Schleswig-Holstein traf sich die Familie.

 Die Schmitz blieben also verbunden, auch wenn Susanne dauerhaft in England Wurzeln geschlagen hatte. Helmut Schmidt besuchte seine Tochter in Kent hingegen nur selten. Er war bis ins hohe Alter ein viel beschäftigter Mann. Eine Anekdote erzählt, wie er einmal verdutzt aus Susannes Fenster schaute, weil draußen ein Mann herumlief, der aussah wie Johannes Rau.

 Und tatsächlich war es Johannes Rau, der zu Susannes Überraschungsgästen für Helmut Schmidz 70. Geburtstag gehörte. Dieses Schmunzeln zeigt, dass der Altkanzler auch im Familienkreis noch für unerwartete Momente gut war. Als Helmut Schmidt 2015 im Alter von 69 Jahren in Hamburg verstarb, war Susanne an seiner Seite die einzige direkte Nachfahrin.

Die Familie Schmidt geht mit ihr gewissermaßen zu Ende, denn Susanne hat keine leiblichen Kinder, die den Namen weitertragen. Doch wie sie einmal betonte, meine Eltern und ich denken dann nicht in Dynastien. Für sie ist es kein Drama, dass keine Schmidtdynastie fortgeführt wird. Helmut Schmidt hinterließ der Nachwelt ein politisches und moralisches Erbe, aber keinen politischen Thronfolger in der Familie und das war ganz bewusst so.

 Heute lebt Susanne Schmidt mittlerweile Ende 70, zurückgezogen und glücklich in England. Sie hat sich ein Leben aufgebaut, das zwar fern der deutschen Öffentlichkeit stattfand, aber keineswegs unbedeutend ist. Ihr Name mag nicht täglich in den Zeitungen stehen, doch in Finanzkreisen genießt sie Respekt als kluge Analystin und Autorin.

 Gelegentlich taucht sie noch in Interviews auf, um über Wirtschaft oder ihre Sicht der Dinge zu sprechen. Sachlich, unabhängig und mit dem trockenhansiatischen Humor ihrer Eltern. Sie ist und bleibt die Tochter von Helmut Schmidt, aber vor allem ist sie selbst. Susanne Schmidt, Wirtschaftsjournalistin und Zeitzeugin einer bewegten Epoche.

 

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